
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AIR BERLIN - Die zum Thomas Cook-Konzern gehörende Ferienfluggesellschaft Condor erwägt nach SZ-Informationen, die angeschlagene Air Berlin als Ganzes zu übernehmen. Branchenkreisen zufolge hat es erste Gespräche mit Air Berlin-Sachwalter Lucas Flöther gegeben, ein formelles Angebot steht aber noch aus. Alternativ prüft Condor auch, sich nur um Teile der insolventen Firma zu bewerben. Über das Angebot für das Gesamtunternehmen berichtete zunächst die Zeitung BZ. Mögliche Investoren haben noch bis zum 15. September Zeit, Angebote einzureichen. (SZ S. 19)
LEONI - Die börsennotierte Leoni AG hat sich abermals eine Panne geleistet. Nach Informationen der FAZ zahlte der fränkische Kabel- und Drahtkonzern, der mittlerweile fast 80.000 Menschen beschäftigt, über Jahre zu geringe Lizenzgebühren an Microsoft, SAP und andere IT-Unternehmen. Der Betrag summierte sich auf mehr als 20 Millionen Euro. Erst eine externe Überprüfung der Wirtschaftsprüfer von KPMG brachte die Misere ans Licht. Leoni wollte zwar das Ausmaß nicht bestätigen, räumte aber gegenüber der FAZ den Missstand ein. (FAZ S. 23)
GFK - Deutschlands größter Marktforscher GfK steht vor einem Umbau. Vorstand und Aufsichtsrat des zuletzt verlustreichen Unternehmens haben ein umfangreiches Sparprogramm beschlossen. Demnach soll die GfK in den kommenden zwei Jahren weltweit 200 Millionen Euro einsparen. Zudem sollen 100 Millionen Euro in die Neuorganisation, vor allem aber in die Digitalisierung investiert werden. Im Zuge all dessen werden weltweit voraussichtlich etwa 2.600 der 13.200 Stellen wegfallen. (SZ S. 21/Börsen-Zeitung S. 11)
ALNO - Der größte Gesellschafter des insolventen Küchenbauers Alno fährt schwere Geschütze gegen ehemalige Vorstände und Aufsichtsräte auf. Damit spitzt sich die Lage in Pfullendorf weiter zu, nachdem auch der Insolvenzplan mit einer Sanierung in Eigenregie geplatzt ist. Die Gesellschaft Tahoe Investment aus dem Unternehmensverbund der bosnischen Familie Hastor sieht sich vom alten Alno-Management "getäuscht". Zutage kommen fragwürdige Verträge und Zahlungsströme. Hineingezogen in den Fall wird auch der Hausgerätehersteller Bauknecht mit seinem ehemaligen Geschäftsführer, der inzwischen in den Vereinigten Staaten an der Spitze des Whirlpool-Gesamtkonzerns steht. (FAZ S. 26)
AMAZON - Einst als Online-Buchhändler gestartet, schickt sich der US-Konzern Amazon an, seinen Kunden radikaler als jeder andere Internetriese ins reale Leben zu folgen. Mit immer neuen Diensten und Geräten wird die Konkurrenz überrannt. Im virtuellen Raum hat Firmengründer Jeff Bezos mit seinem Konzern schon fast alles erreicht: Amazon ist der weltgrößte Onlinehändler und streicht laut dem Datendienstleister Slice Intelligence 45 Cent von jedem Dollar ein, der heute im Internet ausgegeben wird. Im Cloudgeschäft liegt man vor Microsoft und Google. Mit Echo kontrolliert Amazon mittlerweile 70 Prozent des Geschäfts mit intelligenten Lautsprechern. Das Erfolgsrezept klingt dabei überraschend schlicht: "Wir gehen jeden Tag Hunderte Wetten ein", sagt Bezos' Vertrauter Jeff Wilke, als das Handelsblatt nun zwei Tage die Zentrale in Seattle besuchen konnte. "Eine große Firma wie Amazon muss den Menschen erlauben zu experimentieren." Sonst drohe der Niedergang. (Handelsblatt S. 6f)
VOLVO - Der schwedische Autobauer Volvo wird ab dem Jahr 2019 nur noch Fahrzeuge mit Elektromotor auf den Markt bringe, sagte Vorstandschef Håkan Samuelsson in einem Interview: "Die Elektrifizierung wird kommen". Batterien und den Elektroantrieb will er nicht selbst entwickeln sondern zukaufen. Die Diskussion in Deutschland über das Ende des Verbrennungsmotors hält er für schädlich. (Handelsblatt S. 50)
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September 01, 2017 00:16 ET (04:16 GMT)
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