
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Starke Industrie hält Eurozone-Wirtschaft auf Wachstumskurs
Die Wirtschaft der Eurozone ist im August dank der starken Industrie auf einem soliden Wachstumskurs geblieben. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, verharrte bei 55,7 Zähler, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Beim ersten Ausweis war ein Anstieg auf 55,8 Punkte gemeldet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses Werts erwartet.
Deutsche Dienstleister wachsen im August etwas schneller
Die gewerblichen Dienstleister in Deutschland haben im August ihre Geschäftstätigkeit etwas verstärkt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicebereich stieg auf 53,5 Punkte von 53,1 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut in einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Im Rahmen des ersten Ausweises war ein Anstieg auf 53,4 Punkte berichtet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung des ersten Ausweises erwartet.
Essener Wirtschaftsforscher heben Wachstumsprognosen an
Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) erwartet ein stärkeres Wirtschaftswachstum in Deutschland. Die Essener Ökonomen sagen nun für das laufende Jahr eine reale Steigerung der Wirtschaftsleistung (BIP) um 1,9 Prozent voraus. Im Sommer waren es nur 1,6 Prozent. "Steigende Beschäftigtenzahlen bei gleichzeitig steigenden Löhnen werden sich positiv auf das Wachstum auswirken", begründete RWI-Konjunkturchef Roland Döhrn die besseren Aussichten.
HWWI sagt für Deutschland höheres Wachstum voraus
Das Hamburger Welt-Wirtschafts-Institut (HWWI) hat seine Wachstumserwartungen für Deutschland angehoben. Die Ökonomen prognostizieren nun für dieses Jahr eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um inflationsbereinigt 1,8 Prozent. Das ist ein halber Prozentpunkt mehr als in der bisherigen Schätzung. Für kommendes Jahr behielten sie ihre Vorhersage eines Wachstums um 1,6 Prozent bei.
IAB: Deutsches Arbeitsvolumen sinkt im zweiten Quartal
Das Arbeitsvolumen in Deutschland hat im zweiten Quartal 2017 wegen einer geringeren Zahl von Arbeitstagen um 0,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals gelegen. Nach Mitteilung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wurden im zweiten Quartal 14,2 Milliarden Arbeitsstunden geleistet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im zweiten Quartal mit einer unbereinigten Jahresrate von 0,8 (erstes Quartal: 3,2) Prozent gestiegen.
Butterpreis steigt auf historischen Höchststand von fast 2 Euro
Der Butterpreis hat ein historisches Hoch erreicht: Ein 250-Gramm-Päckchen kostet seit Anfang September bei Aldi 1,99 Euro - das ist der höchste Preis seit Einführung des Euro im Jahr 2002. Andere Supermärkte folgen Aldi in der Regel. Die Molkereien in Deutschland erwarten nicht, dass die Preise so schnell wieder sinken.
Umsätze der Einzelhändler im Euroraum sinken im Juli
Die Einzelhändler in der Eurozone haben im Juli ein leichtes Umsatzminus verbucht. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, sanken die Umsätze im gemeinsamen Währungsraum um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten mit einem solchen Rückgang gerechnet, nachdem im Juni ein revidiertes Umsatzplus von 0,6 (vorläufig: plus 0,5) Prozent verzeichnet worden war.
Britische Dienstleister verlieren an Fahrt
Die britischen Dienstleister haben im August an Schwung verloren. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den wichtigsten Sektor der britischen Wirtschaft fiel auf 53,2 Punkte von 53,8 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut berichtete. Das ist der tiefste Stand seit elf Monaten. Volkswirte hatten einen Indexstand von 53,4 Punkten prognostiziert.
Britischer Think Tank sieht Weidmann als künftigen EZB-Chef
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat laut einer Umfrage des britischen Think Tanks Omfif gute Chancen, nächster Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) zu werden. Omfif berichtet unter Berufung auf eine Umfrage im eigenen Netzwerk, 61 Prozent der befragten Experten hätten darauf getippt, dass Weidmann Amtsinhaber Mario Draghi beerben werde, wenn dieser Ende 2019 die EZB verlasse.
ING: SNB könnte sich noch taubenhafter äußern als EZB
Das enttäuschende BIP-Jahreswachstum im zweiten Quartal von nur 0,3 Prozent dürfte die Schweizer Notenbank SNB zu noch taubenhafteren Aussagen bewegen als die EZB am kommenden Donnerstag, meint ING. Das nächste Treffen der SNB am 14. September findet eine Woche nach der EZB-Ratssitzung statt. In den vergangenen Wochen hatte der Franken zum Euro abgewertet. Grund dafür waren Hoffnungen, die EZB werde das Anleihenkaufprogramm zurückfahren.
Banken fragen weniger EZB-Liquidität nach
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft abgenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 4,3 nach 5,9 Milliarden Euro in der Vorwoche zum Festzinssatz von null Prozent zugeteilt. Die Gebote von 29 (Vorwoche: 36) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich somit rund 1,6 Milliarden Euro weniger Liquidität.
Merkel sieht Deutschland an Schwelle zu "neuer Entwicklungsetappe"
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die gegenwärtige Wirtschaftslage begrüßt, zugleich aber vor Selbstzufriedenheit gewarnt. "Ich bin der tiefen Überzeugung, dass wir an der Schwelle zu einer neuen Entwicklungsetappe stehen", sagte Merkel in einer Debatte zur Situation in Deutschland im Bundestag. In den vergangenen vier Jahren sei viel erreicht worden. "Aber wir dürfen uns auf diesen Erfolgen keinesfalls ausruhen", mahnte Merkel.
Merkel: Dürfen uns in Europa vor Augen Erdogans nicht zerstreiten
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will einen Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei nur mit großer Unterstützung der europäischen Partner beschließen. "Nichts wäre erstaunlicher", als wenn sich die Europäer vor den Augen von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan öffentlich über das Verhältnis zur Türkei zerstritten, sagte Merkel im Bundestag. "Das würde Europas Position dramatisch schwächen. Davon kann ich uns nur abraten."
Döpfner mahnt Wirtschaft zu Verantwortung beim Werbebudget
Die deutschen Zeitungsverleger haben die Wirtschaft zu einem verantwortungsvollen Umgang mit ihrem Werbebudget aufgefordert. Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Mathias Döpfner, stellte sich am Dienstag hinter die Forderung von Gruner+Jahr-Chefin Julia Jäkel, die die Wirtschaft in einem Interview zu einer "Corporate Media Responsibility" aufgefordert hatte. Auch der Deutsche Journalisten Verband (DJV) begrüßte den Vorstoß.
Menschenrechtsgericht: Entlassung wegen privater Internetnutzung nicht rechtens
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat eine Entlassung wegen privater Internetnutzung am Arbeitsplatz für nicht rechtens erklärt. Die Überwachung der elektronischen Kommunikation eines Arbeitnehmers bedeute eine Verletzung seiner Privatsphäre, urteilte das Gericht am Dienstag in Straßburg. Geklagt hatte ein rumänischer Ingenieur, der wegen der privaten Nutzung seiner beruflichen E-Mail-Adresse gefeuert worden war.
Putin: Neue Nordkorea-Sanktionen wären "sinnlos"
Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem US-Wunsch nach verschärften Sanktionen gegen Nordkorea eine Absage erteilt. Er sagte am Dienstag am Rande des Brics-Gipfels im chinesischen Xiamen, neue Strafmaßnahmen wären "sinnlos und wirkungslos". Die USA hatten zuvor im UN-Sicherheitsrat für einen neuen Sanktionsbeschluss geworben. Auch die Bundesregierung befürwortet ein solches Vorgehen. Russland kann als Vetomacht die Entscheidung blockieren.
Unabhängigkeitsverfechter wird neuer Regierungschef Taiwans
Der entschiedene Unabhängigkeitsverfechter William Lai soll neuer Regierungschef Taiwans werden. Präsidentin Tsai Ing-wen nominierte den bisherigen Bürgermeister der Stadt Tainan am Dienstag. Am Freitag soll er sein neues Amt antreten. Die Ernennung dürfte zu weiteren Spannungen mit Peking führen, das Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet.
FR/Einkaufsmanagerindex Service Aug 54,9 (2. Veröff.)
FR/Einkaufsmanagerindex Service Aug PROGNOSE: 55,5
FR/Einkaufsmanagerindex Service Juli war 56,0
IT/Einkaufsmanagerindex Service Aug 55,1
IT/Einkaufsmanagerindex Service Aug PROGNOSE: 55,3
IT/Einkaufsmanagerindex Service Juli bei 56,3
Schweiz Aug Verbraucherpreise unverändert gg Vormonat
Schweiz Aug Verbraucherpreise +0,5% (PROGNOSE: +0,5%) gg Vorjahr
Taiwan Verbraucherpreise Aug +0,96% gg Vorjahr (PROG +1,3%)
DJG/DJN/AFP/apo
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September 05, 2017 07:30 ET (11:30 GMT)
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