LONDON (dpa-AFX) - Trotz aktuell klarer Kanzlermehrheit in den Umfragen und letztlich geringer Unterschiede möglicher Koalitionen sollte die Bedeutung der Bundestagswahl aus Sicht der Credit Suisse nicht unterschätzt werden. Sie werde wohl zum Start einer Generalüberholung des politischen und institutionellen Unterbaus der Eurozone, vermutet das Expertenteam der Schweizer Investmentbank in einer aktuellen Studie.
Die jüngste Wirtschaftserholung in der Eurozone schwäche die anti-europäische Stimmung und stütze sogar Schritte in Richtung einer stärkeren Gemeinschaft. Der größte Risikofaktor bleibt nach Einschätzung der Credit Suisse-Experten wohl Italien, wo im Frühjahr 2018 Neuwahlen anstehen. Von einem systemischen Risiko, wie von manchen Investoren gefürchtet, wollten die Analysten aber nicht sprechen.
Mit Blick auf die europäische Idee wäre eine Fortführung der großen Koalition der Favorit der Experten - am besten unter der aktuell aber unwahrscheinlichen Führung von Martin Schulz (SPD). Dahinter folgten in der Gunst der Experten die Jamaika-Koalition mit CDU, FDP und den Grünen sowie Schwarz-Gelb mit der CDU und den Liberalen. Letztere stuft die Credit Suisse als "marginal eurokritisch" ein./ag/jkr/stb
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AXC0157 2017-09-15/14:44