
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach erfolgreicher Entschuldung sieht sich Uniper an einem Wendepunkt und spekuliert, ein Jahr nach dem Börsengang, auf den Aufstieg in den DAX. Der Energieversorger sei nun in der Lage, "mit Bedacht und Vernunft die Entwicklungsphase einzuläuten", sagte Finanzvorstand Christopher Delbrück der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Börsenkapitalisierung sei schon höher als die von Prosiebensat.1, der aktuellen Nummer 30 im DAX. Der DAX sei für Uniper kein Selbstzweck. "Aber angesichts der Bedeutung, die eine sichere Energieversorgung für die deutsche Volkswirtschaft hat, wäre das ein gutes Signal". Für weiteres Wachstum denkt Delbrück über Zukäufe nach, bis zu "nicht signifikant dreistelligen Millionenbeträgen", wie er weiter sagte.
"Wenn es passende Assets gibt, würden wir die uns anschauen und uns dafür gegebenenfalls von anderen Dingen trennen". Dabei gehe es in erster Linie um Minderheitsbeteiligungen an Gasinfrastrukturen. "Solche reinen Finanzbeteiligungen könnten wir abgeben". Delbrück dämpfte allerdings die aktuellen Übernahmespekulationen. Bei fortlaufend steigendem Stromangebot aus erneuerbaren Energien sehe er "in der puren Erweiterung konventioneller Kraftwerksparks keine industrielle Logik".
Auf dem Strommarkt erwartet Delbrück einen "strukturellen" Preisanstieg, der das Kraftwerksgeschäft wieder nach vorn bringen könnte. In Großbritannien halte er "in einigen Jahren" die Beteiligung am Bau neuer Gaskraftwerke für denkbar.
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September 10, 2017 04:21 ET (08:21 GMT)
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