Von Thomas Rossmann
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Aufwärts geht es zu Wochenbeginn an den ostasiatischen Aktienmärkten. Das Ausbleiben eines neuen Raketentests in Nordkorea sorgt bei den Anlegern für etwas Erleichterung. Zum Jahrestag der Staatsgründung in Nordkorea war vielfach ein erneuter Raketenabschuss und damit einer weiteren Provokation befürchtet worden. Noch im vergangenen Jahr hatte Nordkorea zu diesem Anlass einen Atomwaffentest durchgeführt um seine Macht zu demonstrieren. Sichere Häfen wie Anleihen, Gold und der Yen geben nach.
Der schwächere Yen verleiht der Börse in Tokio zusätzlichen Schub. Für den Nikkei-225 geht es um 1,3 Prozent auf 19.533 Punkte nach oben. Am Freitag war der Index noch auf ein Viermonatstief abgerutscht und hatte zudem schwächste Wochenperformance seit sieben Wochen verzeichnet. Neben dem schwächeren Yen, der vor allem Exportwerte antreibt, stützen gute Konjunkturdaten. Die Maschinenbauaufträge sind im Juli mit einem Plus von 8,0 Prozent deutlich stärker gestiegen als die erwartete Zunahme von 5,1 Prozent.
Für den Schanghai-Composite geht es um 0,1 Prozent auf 3.370 Punkte nach oben. In Sydney rückt der S&P/ASX 200 um 0,8 Prozent vor und für den Kospi in Seoul geht es, angetrieben vor allem von einem deutlichen Plus beim Index-Schwergewicht Samsung, um 0,7 Prozent nach oben.
Günstige Konjunkturdaten gab es am Wochenende auch aus China. Sie deuten auf eine robuste Konjunktur hin. Die Inflation ist auf Basis der Verbraucherpreise im August auf ein Siebenmonatshoch geklettert. Der Verbraucherpreisindex zog um 1,8 Prozent auf Jahressicht an. Damit kletterte die Inflation deutlicher als mit 1,6 Prozent vorausgesagt. Parallel stiegen die Erzeugerpreise auf ein Viermonatshoch und stärker als erwartet.
Elektroauto-Hersteller legen kräftig zu
Auf der Überholspur befinden sich zu Wochenbeginn die Hersteller von Elektroautos, denn China denkt zur Senkung der Emissionen über ein Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren nach, wie die Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf Vize-Industrieminister Xin Goubin berichtet. Die Regierung arbeite hierzu einen Plan aus. Allerdings nannte der Minister kein Zeitfenster für die Umsetzung einer solchen Maßnahme. Die Aktie des chinesischen Elektroautoherstellers BYD klettert um 5,9 Prozent nach oben, Guangzhou Auto gewinnen 5,3 Prozent und Geely erhöhen sich um 0,8 Prozent.
Gesucht sind in Ostasien auch die Finanzwerte, die sich von den Abgaben am Freitag wieder etwas erholen. Der Topix-Subindex für die Bankenwerte liegt 1,7 Prozent im Plus. In Sydney verbessern sich die Aktien von Westpac Banking um 1,6 Prozent und für HSBC Holdings geht es in Hongkong um 1,1 Prozent nach oben.
Dollar mit leichter Erholung
Der Dollar holt zu Wochenbeginn einen Teil seiner Verluste aus der Vorwoche wieder auf. Er profitiert davon, dass die Sorgen vor einer weiteren Verschuldung in den USA nachlassen. Denn die Schäden durch "Irma", der am Samstag in Florida auf Land getroffen ist, sind wohl nicht so schlimm wie befürchtet. Der Euro steht aktuell bei 1,2009 Dollar, nachdem er am Freitag in der Spitze bis auf knapp 1,21 Dollar geklettert war. Zudem war der Dollar zum Wochenausklang zum Yen im Tief auf ein Zehnmonatstief bei 107,62 abgesackt. Aktuell geht er mit 108,34 Yen um.
Nach den deutlichen Abschlägen bei den Ölpreisen am Freitag erholen sich diese nun leicht. Händler verweisen auf die leichte Entspannung um Hurrikan "Irma", der mittlerweile auf einen Tropensturm abgestuft wurde. Dieser habe vor allem die nicht so stark besiedelte Westküste von Florida in Mitleidenschaft gezogen. Zwar sei ein Rückgang bei der Benzinachfrage weiter möglich, doch könne dieser geringer ausfallen als befürchtet, so ein Teilnehmer. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,8 Prozent auf 47,86 Dollar. Für Brent geht es um 0,4 Prozent auf 54,02 Dollar nach oben.
Mit der ausgebliebenen Verschärfung im Nordkorea-Konflikt lässt die Nachfrage der Investoren nach dem "sicheren Hafen" Gold nach. Dazu kommt der steigende Dollar, womit die Attraktivität des Edelmetalls etwas an Glanz verliert. Der Preis für die Feinunze fällt um 0,7 Prozent auf 1.338 Dollar.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.717,00 +0,78% +0,31% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.533,24 +1,34% +2,19% 08:00 Kospi (Seoul) 2.360,67 +0,72% +16,49% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.369,56 +0,13% +8,57% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 27.942,25 +0,99% +25,78% 10:00 Straits-Times (Singapur) 3.234,87 +0,20% +12,29% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.781,75 +0,10% +8,53% 11:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:09 % YTD EUR/USD 1,2009 -0,1% 1,2024 1,2060 +14,2% EUR/JPY 130,20 +0,0% 130,19 129,83 +5,9% EUR/GBP 0,9116 +0,0% 0,9115 0,9181 +6,9% GBP/USD 1,3175 -0,1% 1,3192 1,3138 +6,8% USD/JPY 108,41 +0,1% 108,32 107,64 -7,3% USD/KRW 1132,12 +0,3% 1132,12 1128,47 -6,2% USD/CNY 6,4817 -0,1% 6,4817 6,4492 -6,7% USD/CNH 6,5208 +0,3% 6,5025 6,4622 -6,5% USD/HKD 7,8147 +0,0% 7,8127 7,8066 +0,8% AUD/USD 0,8048 -0,1% 0,8055 0,8101 +11,5% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,86 47,48 +0,8% 0,38 -16,1% Brent/ICE 54,02 53,78 +0,4% 0,24 -8,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.337,70 1.346,70 -0,7% -9,01 +16,2% Silber (Spot) 17,86 17,97 -0,6% -0,11 +12,2% Platin (Spot) 1.003,00 1.008,40 -0,5% -5,40 +11,0% Kupfer-Future 3,03 3,02 +0,3% +0,01 +20,2% ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/gos
(END) Dow Jones Newswires
September 11, 2017 01:12 ET (05:12 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.