DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die Bayer AG reduziert erneut ihren Anteil an Covestro. In einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren wolle der Konzern 1,2 Milliarden Euro erlösen, teilte Bayer mit. Wie viele Aktien dazu angeboten werden, blieb zunächst offen. Die Platzierung hat am Dienstag nach Marktschluss begonnen und ist ausschließlich an institutionelle Investoren gerichtet. Barclays und Citigroup agieren als Konsortialbanken. Im Rahmen der Platzierung hat Bayer einer Halteperiode von 90 Tagen zugestimmt. Derzeit liegt der von Bayer direkt gehaltene Anteil an Covestro bei 40,9 Prozent, der Bayer Pension Trust hält weitere 8,9 Prozent. Wie bereits angekündigt will Bayer sich mittelfristig vollständig von Covestro trennen. In welchem Maße Bayer nach der Platzierung noch beteiligt sein wird, hängt von dem erzielten Preis ab. Im Handel wird eine Spanne von 63 zu 63,25 Euro genannt. Klar ist nach Angaben eines Bayer-Sprechers aber, dass der Pharma- und Agrochemieriese seine Kunststofftochter noch weiter bilanziell konsolidieren kann.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:30 CH/Compagnie Financiere Richemont SA, Zwischenbericht 5 Monate
AUSBLICK KONJUNKTUR
-DE 08:00 Verbraucherpreise August (endgültig) PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+1,8% gg Vj vorläufig: +0,1% gg Vm/+1,8% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vm/+1,7% gg Vj HVPI PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+1,8% gg Vj vorläufig: +0,2% gg Vm/+1,8% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vm/+1,5% gg Vj -GB 10:30 Arbeitsmarktdaten August Arbeitslosengeldbezieher PROGNOSE: k.A. zuvor: -4.200 Personen Arbeitslosenquote PROGNOSE: k.A. zuvor: 2,3% -EU 11:00 Industrieproduktion Juli Eurozone PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+3,2% gg Vj zuvor: -0,6% gg Vm/+2,6% gg Vj -US 14:30 Erzeugerpreise August PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: -0,1% gg Vm Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: -0,1% gg Vm
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 IT/Auktion 0,35-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juni 2020 im Volumen von 2,0 bis 2,5 Mrd EUR Auktion neuer 1,45-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2024 im Volumen von 3,5 bis 4,0 Mrd EUR Auktion 2,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit September 2036 im Volumen von 1,0 bis 1,5 Mrd EUR 11:00 CH/Auktion 0,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Mai 2030 Auktion 0,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Mai 2058 mit offenem Gesamtvolumen 11:30 DE/Auktion 0,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit August 2027 im Volumen von 3 Mrd EUR 11:30 PT/Auktion 4,125-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2027 im Volumen von 750 Mio bis 1,0 Mrd EUR 11:30 GB/Auktion 1,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2027 im Volumen von 2,5 Mrd GBP 12:00 CZ/Auktion 0,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Februar 2027 im Volumen von max. 3 Mrd CZK Auktion 4,20-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Dezember 2036 im Volumen von max. 1 Mrd CZK
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.492,30 -0,08 Nikkei-225 19.869,85 0,47 Schanghai-Composite 3.382,36 0,09 DAX 12.524,77 +0,40% DAX-Future 12.517,50 +0,17% XDAX 12.518,75 +0,18% MDAX 25.310,57 +0,32% TecDAX 2.362,69 -0,11% EuroStoxx50 3.512,56 +0,50% Stoxx50 3.104,10 +0,47% Dow-Jones 22.118,86 +0,28% S&P-500-Index 2.496,48 +0,34% Nasdaq-Comp. 6.454,28 +0,34% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 161,92% -78
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die Börsen werden zur Eröffnung zunächst ein paar Punkte leichter erwartet. Nach dem guten Lauf der vergangenen zwei Wochen steht nun erst einmal eine Konsolidierung auf der Agenda. Damit können DAX & Co zunächst nicht von der Party an der Wall Street profitieren. Dort schlossen die Indizes auf Rekordständen - wenngleich die Aufschläge moderat ausfielen. Den Grund liefert unter anderem US-Finanzminister Steven Mnuchin, der bekräftigte, dass die Steuerreform noch vor dem Jahresende beschlossen werden soll. Die europäischen Unternehmen haben keinen direkten Vorteil aus der US-Steuerreform, daher ist sie für die Börsen hierzulande kein Kurstreiber. Der etwas fester in den Tag startende Euro bei knapp 1,20 Dollar könnte leicht belasten.
Rückblick: Etwas fester - "Die Erleichterungsrally geht weiter", sagte ein Händler. Die geringer als befürchtet ausgefallenen "Irma"-Schäden in Florida hätten den Weg nach oben erneut frei gemacht. "Nach 'Irma' rücken die guten Wachstumsperspektiven wieder in den Vordergrund, besonders in der Eurozone", sagte ein Händler. Am Anleihenmarkt fielen die Kurse, die Renditen zogen an. Gewinner der steileren Zinskurve waren die Bankentitel, für die es europaweit um 1,6 Prozent nach oben ging. Deutsche Bank stiegen um 3,6 Prozent, Credit Suisse gewannen 3,3 Prozent. Deutsche Pfandbriefbank legten um 3,8 Prozent zu - zusätzlich getrieben von einer Kaufempfehlung durch die HSBC. Verlierer der steigenden Zinsen waren die Versorger: RWE fielen um 2,8 Prozent und Eon um 2,1 Prozent, der europäische Branchenindex gab 0,5 Prozent ab.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas fester - Der deutsche Aktienmarkt wurde vom Auftakt der Automobilmesse IAA geprägt. VW zogen um 2,0 Prozent an. Der Konzern will nun ebenfalls stark in die E-Mobilität investieren. Daimler und BMW stiegen um jeweils 0,9 Prozent. Für die Aktien des Autozulieferers Hella ging es nach einer Kurszielanhebung durch Warburg um 1,6 Prozent nach oben, die Analysten rieten zum Kauf des Papiers. Geradezu nach oben katapultiert wurden erneut die Papiere einiger kleinerer Zulieferer, die auf Elektromobilität oder autonomes Fahren setzen. Nach Paragon und Norcom standen nun Intica und First Sensor im Blick. Intica Systems gewannen 10,2 Prozent. Mit First Sensor ging es um knapp 4 Prozent nach oben. Im TecDAX kamen Aixtron um 8,6 Prozent zurück. Der Kurs hatte in diesem Monat in der Spitze schon fast 40 Prozent zugelegt.
XETRA-NACHBÖRSE
Covestro verloren laut einem Händler 2,9 Prozent bei beträchtlichem Umsatz. Bayer hat den Anteil an Covestro erneut reduziert. Für Aixtron ging es um weitere 2,2 Prozent nach unten, nachdem Morgan Stanley die Aktie abgestuft hatte. Dagegen profitierten Deutsche Bank von einer Hochstufung durch Keefe, Bruyette & Woods, die Aktie gewann 0,8 Prozent. Im Schlepptau stiegen Commerzbank um 0,9 Prozent. Morphosys sackten nachrichtenlos um rund 10 Prozent auf 60 Euro ab, erholten sich später aber wieder auf 64 Euro.
USA / WALL STREET
Etwas leichter - Auch nach dem deutlichen Anstieg zum Wochenauftakt hatten die US-Börsen noch etwas Luft nach oben. Dabei gingen alle drei Hauptindizes auf Rekordkurs. Es überwog noch immer die Erleichterung darüber, dass Nordkorea am Wochenende auf eine neuerliche Provokation verzichtet hatte und die durch "Irma" angerichteten Schäden nicht so hoch sind wie befürchtet. Apple zeigten sich mit der Produktvorstellung volatil. Dabei war es weniger die Qualität der drei neuen iPhones, die belastete. Vielmehr sorgte für Enttäuschung, dass das neue Luxus-iPhone X erst im neuen Rechnungsjahr in die Bilanz einfließen wird und zudem ziemlich teuer ist. Die Aktie verlor 0,4 Prozent. Zu den stärksten Werten im Dow gehörten die Aktien von Dowdupont, nachdem das Unternehmen Details seiner geplanten Aufspaltung in drei eigenständige Unternehmen bekanntgegeben hatte. Die Titel legten um 2,5 Prozent zu. Caterpillar hat eine optimistische Einschätzung für den weltweiten Bau- und Minenmarkt abgeliefert, die Aktie stieg um 1,7 Prozent. Ebenfalls stark schnitten die Bankenwerte ab, gestützt von den steigenden Renditen am Anleihemarkt. Goldman Sachs kletterten um 2,2 Prozent, JPM um 1,2 Prozent, obwohl CEO Jamie Dimon sagte, dass die Handelsumsätze der größten US-Bank im laufenden Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um bis zu 20 Prozent zurückgehen könnten. Unitedhealth fielen um 1,1 Prozent, nachdem der Krankenversicherer Verhandlungen über den Kauf des chilenischen Wettbewerbers Banmedica bestätigt hatte.
Aus dem vermeintlich sicheren Hafen Staatsanleihen zogen sich die Anleger angesichts der wieder gestiegenen Risikobereitschaft zurück. Sinkende Notierungen ließen die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 4 Basispunkte auf 2,17 Prozent steigen.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.15 Uhr EUR/USD 1,1983 +0,2% 1,1965 1,1956 EUR/JPY 131,97 +0,1% 131,83 131,47 EUR/CHF 1,1495 +0,0% 1,1495 1,1455 GBP/EUR 1,1107 +0,0% 1,1105 1,1098 USD/JPY 110,13 -0,0% 110,17 109,98 GBP/USD 1,3309 +0,2% 1,3287 1,3268
Am Devisenmarkt machte sich die nachlassende Risikoscheu der Anleger bemerkbar. Der Dollar verteidigte seine Gewinne zum Euro. Für einen Euro wurden rund 1,1966 Dollar gezahlt, womit er sich auf ähnlichem Niveau bewegte wie im späten US-Handel am Montag. Zur als Fluchtwährung beliebten japanischen Währung stieg der Dollar auf gut 110,18 von 109,50 Yen.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 13, 2017 01:39 ET (05:39 GMT)
Am asiatischen Markt sprechen Devisenhändler von einer seit Tagen zu beobachtenden breiten Bewegung aus dem Yen, nachdem die Sorgen über Nordkorea und "Irma" nachgelassen hätten. Auch der Euro habe davon profitiert, denn auch die Gemeinschaftswährung habe zum Yen zugelegt. Die Perspektive, die EZB werde ihre geldpolitischen Stimuli zurückfahren, stütze den Euro zusätzlich. Der Dollar neigt indes ganz allgemein zur Schwäche. "Ein weiterer Monat mit mäßigen Inflationsdaten in den USA steigerte die Skepsis über eine Zinserhöhung im Dezember durch die Fed und dürfte den Greenback auf breiter Basis schwächen", sagt ein Analysts der Commonwealth Foreign Exchange.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,22 48,23 -0,0% -0,01 -15,5% Brent/ICE 54,14 54,27 -0,2% -0,13 -7,8%
Die Ölpreise legten zu, nachdem die Opec Erfolge bei ihrem Bemühungen um eine Senkung des Ölausstoßes gemeldet hatte. Aus dem Monatsbericht der Opec geht hervor, dass die Ölförderung der Mitgliedsstaaten im August zum ersten Mail seit April gefallen war. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI stieg um 0,4 Prozent auf 48,27 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.330,91 1.331,94 -0,1% -1,03 +15,6% Silber (Spot) 17,86 17,90 -0,2% -0,04 +12,2% Platin (Spot) 987,20 989,00 -0,2% -1,80 +9,3% Kupfer-Future 3,01 3,02 -0,2% -0,01 +19,3%
Der Preis der Feinunze Gold drehte im späten Geschäft leicht ins Plus. Sie verteuerte sich um 0,1 Prozent auf 1.331 Dollar, blieb damit aber deutlich unter dem Jahresrekord des Vortages, der bei 1.357,64 Dollar gelegen hatte.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
WIRBELSTURM "IRMA"
Durch "Irma" sind im US-Bundesstaat Florida mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Dies teilte ein Sprecher des Katastrophenschutzes mit. Nähere Angaben zu den einzelnen Opfern machte er nicht. Erste Bewohner waren auf die Florida Keys zurückgekehrt.
INNENPOLITIK VENEZUELA
Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro hat sich zu einem Dialog mit der Opposition bereit erklärt. "Ich akzeptiere diesen neuen Tag des Dialogs", sagte Maduro mit Blick auf eine Vermittlungsinitiative des Präsidenten der Dominikanischen Republik, Danilo Medina, und des ehemaligen spanischen Regierungschefs José Luis Rodríguez Zapatero. Die Opposition hatte angekündigt, sich am Mittwoch mit Medina treffen zu wollen.
BREXIT
Großbritannien und die EU haben die nächste Runde ihrer Brexit-Verhandlungen um eine Woche auf den 25. September verschoben.
JAHRHUNDERTANLEIHE ÖSTERREICH
Mit Österreich hat erstmals ein Mitglied der Eurozone eine 100-jährige Anleihe im syndizierten Verfahren begeben. Bemerkenswert daran ist, dass es den Euro erst seit 18 Jahren gibt. Und obwohl die Anleihe erst im September 2117 zurückgezahlt wird und nur 2,1 Prozent abwirft, war das Interesse groß. Dem Emissionsvolumen von 3,5 Milliarden Euro für die Jahrhundert-Anleihe standen Gebote von 11 Milliarden Euro gegenüber.
VOESTALPINE
Beim österreichischen Stahl- und Technologiekonzern sind im Rahmen der laufenden Ermittlungen des deutschen Bundeskartellamtes die Geschäftsräume im österreichischen Linz durchsucht worden. Grund für die Durchsuchung ist der Verdacht kartellrechtswidriger Absprachen im Bereich Grobblech.
APPLE
Neue Luxusversion des iPhone mit Gesichtserkennung, größerer Bildschirm sowie verbesserter Leistungskraft und Bildqualität: Apple hat sein iPhone X vorgestellt, das ab November erhältlich sein wird. Konzernchef Tim Cook sprach vom "größten Schritt nach vorn", seit Apple vor zehn Jahren sein erstes iPhone auf den Markt gebracht hatte. Das iPhone X (lateinisch "zehn") wird für den stolzen Preis von 999 Dollar (rund 835 Euro) erhältlich sein. Apple stellte noch zwei andere neue Modelle des iPhone vor, die kostengünstiger sind.
DOWDUPONT
Zwei Wochen nach der Fusion der beiden Chemieriesen Dow Chemical und Dupont hat das daraus entstandene Unternehmen seine Aufspaltungspläne geändert. Der Konzern reagiert damit auf den Druck von bis zu vier aktivistischen Investoren, die auf Änderungen an den Plänen gedrängt hatten. Dowdupont will sich in den kommenden 18 Monaten in drei börsennotierte Unternehmen aufspalten werden.
JP MORGAN
Die US-Bank rechnet mit einem deutlich rückläufigen Handelsumsatz im dritten Quartal. JPM-Chef James Dimon erwartet ein Minus von um die 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
SEADRILL
Der Öldienstleister hat in in den USA Antrag auf Gläubigerschutz nach Kapitel 11 gestellt. Zudem sei mit fast allen finanzierenden Banken, rund 40 Prozent der Anleihegläubiger und einem Investorenkonsortium eine Vereinbarung zur Restrukturierung unterzeichnet worden, teilte der weltgrößte Betreiber von Tiefseebohranlagen und Bohrschiffen mit.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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September 13, 2017 01:39 ET (05:39 GMT)
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