Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung hat nach der Entlassung eines weiteren Deutschen aus türkischer Haft die vorsichtige Hoffnung auf eine "Entkrampfung" des Verhältnisses zwischen Berlin und Ankara geäußert, zugleich aber die unverändert bestehenden schweren Differenzen betont.
"Für uns ist es ein weiteres positives Signal nach den jüngsten Entscheidungen und den Bewegungen, die wir in den letzten Wochen dort gesehen haben", konstatierte Außenamts-Sprecherin Maria Adebahr bei einer Pressekonferenz in Berlin. "In der Tat sind es Entscheidungen wie diese, die Hoffnung darauf machen, dass man versuchen kann, Schritt für Schritt Vertrauen wieder aufzubauen und in die Richtung einer Entkrampfung des bilateralen Verhältnisses zu gehen."
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) habe mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu eine Fortsetzung von Gesprächen vereinbart, "das aber auch gerade vor dem Hintergrund der schwierigen Themen unseres Verhältnisses, die nach wie vor stehen". Dies dürfe man nicht vergessen, bei dem Fall des weiterhin ohne Anklageschrift inhaftierten Reporters Deniz Yücel angefangen.
"Wir sind bereit, jetzt auch in weitere Gespräche mit der türkischen Regierung einzugehen, um zu einer Entkrampfung unseres Verhältnisses zu kommen", betonte die Sprecherin. Jedoch seien aus deutscher Sicht "diese Inhaftierungen grundsätzlich grundlos".
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December 22, 2017 07:53 ET (12:53 GMT)
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