Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
THYSSENKRUPP - Kurz vor der mit Spannung erwarteten Aufsichtsratssitzung von Thyssenkrupp kommt es zu einer neuen Wende: Die seit langem geplante Fusion der Stahlsparte mit dem Europageschäft des indischen Konkurrenten Tata Steel könnte doch noch ins Wanken geraten. Um die Fronten und die Details des Deals zu klären, hat der Konzern die für den heutigen Dienstag angesetzte Aufsichtsratssitzung verschoben - offenbar auf den 23. September. Die Verschiebung wird vom Unternehmen selbst bestätigt, nicht jedoch das Datum. Hintergrund der Verzögerung ist offenbar ein Machtkampf in dem Kontrollgremium. (Börsen-Zeitung S. 13)
VOLKSWAGEN - Bis zum Jahr 2025 werde VW rund 50 neue Stromautomodelle auf den Markt bringen, erklärte Vorstandschef Matthias Müller. Das wären 20 mehr als bislang geplant. In den folgenden Jahren will der Vielmarkenkonzern (VW, Skoda, Porsche, Seat, Audi) letztlich für jedes seiner 300 Modelle eine Elektrovariante produzieren. Die Kosten dafür bezifferte Müller auf rund 20 Milliarden Euro. (Handelsblatt S. 1/Börsen-Zeitung S. 11/Welt S. 9)
VOLKSWAGEN - Mitglieder der Familien Porsche und Piëch nutzen privat Firmenflugzeuge von Volkswagen. Zwei in Salzburg stationierte zweistrahlige Düsenjets wurden und werden an Vertreter des Großaktionär gegen Bezahlungen vermietet, wie ein Sprecher der Familien bestätigte. Die Tarife seien dabei marktüblich. Zur konkreten Preisgestaltung machten die Familien und ein Sprecher des VW-Aufsichtsrats keine Angaben. (Handelsblatt S. 20)
INNOGY - Innogy, der RWE-Ableger, hat sich am Montag den Zuschlag für den Bau eines riesigen Windparks vor der britischen Ostküste gesichert. Das auf ein Investitionsvolumen von umgerechnet 2,2 Milliarden Euro veranschlagte Projekt "Triton Knoll" ist das größte Vorhaben, das Innogy bisher geschultert hat. Der Park ist auf eine Kapazität von 860 Megawatt angelegt, was der Leistung eines größeren Steinkohlekraftwerks entspricht. Rein rechnerisch können die Windräder, die im Schnitt 18 Meter tief im Wasser stehen, rund 800.000 Kunden mit Strom versorgen. Der Baubeginn ist für 2020 vorgesehen. Der erste Strom könnte 2021 eingespeist werden. (FAZ S. 18)
UNIPER - "Meine Kollegen und ich im Management sind überzeugt, dass Uniper als unabhängiges, börsennotiertes Unternehmen eine gute Zukunft vor sich hat", versichert Vorstandschef Klaus Schäfer im Handelsblatt-Interview. Die Aussage richtet sich vor allem an Eon-Chef Johannes Teyssen. Der will Anfang 2018 die restlichen 47 Prozent verkaufen und schließt den Verkauf an einen strategischen Investor nicht aus. Uniper würde die gerade erst gewonnene Unabhängigkeit dann schon wieder verlieren. Schäfer präferiert aber eine Platzierung an der Börse. (Handelsblatt S. 16)
HOCHTIEF - Ein milliardenschwerer Übernahmekampf um den spanischen Autobahnbetreiber Abertis zeichnet sich ab. Die italienische Atlantia-Gruppe, hinter der die Benetton-Familie steht, hatte schon vor Monaten ein 16 Milliarden Euro schweres Gebot angekündigt und hat die Finanzierung aus Aktien und Barmitteln inzwischen auf die Beine gestellt. Jetzt kommt auch die spanische Bauholding ACS ins Spiel, die offenbar über ihre deutsche Tochter Hochtief ein noch höheres Gebot vorlegen will und sogar eine Fusion von Abertis mit Hochtief planen könnte. Das verlautet aus Kreisen des Bieterkonkurrenten Atlantia. (Börsen-Zeitung S. 9)
DEUTSCHE BAHN - Die Sperrung der Rheintalbahn ruft einen der wichtigsten Wirtschaftszweige auf den Plan. Die chemische Industrie schlägt Alarm. Die Unternehmen fürchten nicht nur massive Geschäftseinbußen, weil sie Kunden nicht mehr beliefern können. Der Spitzenverband, der Unternehmen mit 450.000 Mitarbeitern vertritt, hat einen Brandbrief nach Berlin geschickt. (Handelsblatt S. 18)
AIR BERLIN - Die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin streicht schon zum 25. September einen großen Teil des Langstreckennetzes. Betroffen sind elf der derzeit 16 Strecken. Hintergrund ist die Entscheidung des Flugzeugleasing-Unternehmens Aercap, zehn Langstreckenflugzeuge vom Typ Airbus A330 kurzfristig abzuziehen. Damit bleiben Air Berlin nur noch sieben Maschinen, um die verbliebenen Nordamerika-Ziele anzufliegen. (SZ S. 20)
KINOX.T1 - Den Behörden ist ein Schlag gegen das illegale Film- und Serien-Streaming gelungen. Nach drei Jahren auf der Flucht ist ein mutmaßlicher Hintermann des bekanntesten deutschen Streaming-Portals Kinox.to ins Netz gegangen. Wie ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Dresden dem Handelsblatt bestätigte, wurde der Verdächtige am 12. Juli in Pristina, der Hauptstadt des Kosovo, in der Nähe der deutschen Botschaft festgenommen. (Handelsblatt S. 47)
VOLTABOX - Elektromobilität ist nicht erst seit dem Dieselskandal in aller Munde. Mit Voltabox strebt nun ein Hersteller von Lithium-Ionen-Batterien an die Börse, der auf industrielle Anwendungen setzt. (Börsen-Zeitung S. 9)
STADTWERKE - Die Unternehmen der Städte, Gemeinden und Landkreise geben wieder wesentlich mehr Geld aus, um selbst Energie zu erzeugen. Im vergangenen Jahr haben die kommunalen Betriebe 6,33 Milliarden Euro in eigene Kraftwerke investiert. Das bedeutet ein Plus von fast einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr und ist damit der höchste Wert seit fünf Jahren. Im Jahr 2011 lagen die Investitionen allerdings höher; sie betrugen 8,6 Milliarden Euro. Dieser Trend zu Investitionen in den eigenen Kraftwerkspark ergibt sich aus der Erzeugungsumfrage, für die der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) jedes Jahr seine Mitglieder befragt und deren Ergebnisse der FAZ vorab vorliegen. Demnach haben die kommunalen Unternehmen ihre Kraftwerkskapazitäten im Jahr 2016 auf 28,5 Gigawatt gesteigert und erreichen damit einen Anteil von 14,6 Prozent am Erzeugungsmarkt. (FAZ S. 16)
VODAFONE - Hannes Ametsreiter, der Chef von Vodafone Deutschland, will anpacken und Deutschland mit einem Milliardenprogramm mit schnellerem Internet versorgen. "Wir haben sehr viele Unternehmen gerade im ländlichen Bereich, die sagen, wir brauchen Glasfaser. Wir haben auch viele Konsumenten, die sagen, wir wollen mehr Geschwindigkeit im Internet", sagte er in einem Interview. "Wir wollen bis zu 100.000 Unternehmen ins Glasfasernetz bringen. Wir sehen hier einen Riesenbedarf". "Wir wollen unser Kabelnetz hochrüsten auf ein Gigabit pro Sekunde, und das innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre". (SZ S. 19)
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September 12, 2017 00:25 ET (04:25 GMT)
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