Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Dobrindt lädt auf IAA zum Gipfel für autonomes Fahren
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) möchte Europa zur führenden Region für selbstfahrende Autos machen. Der Minister lädt deshalb ab Donnerstag EU-Kommissare, Amtskollegen aus EU-Mitgliedsländern und Vertreter der Autohersteller zu einer zweitägigen Spitzenrunde am Rande der Internationalen Automobilausstellung IAA. "Jetzt geht es darum, in Europa schnellstmöglich einen einheitlichen Markt für das automatisierte Fahren zu schaffen und internationale Standards zu setzen", sagte Dobrindt der Passauer Neuen Presse. An dem Treffen werden auch die EU-Kommissare Günther Oettinger, Violeta Bulc und Mariya Gabriel sowie Daimler-Chef Dieter Zetsche teilnehmen.
Bundesregierung freut sich über Junckers Vorschläge
Nach der Rede von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat die Bundesregierung dessen Reformvorschläge im Grundsatz begrüßt, ist aber nicht auf Details eingegangen. Dies galt insbesondere auch für Junckers Vorstoß, den Euro in allen Mitgliedstaaten einzuführen. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, Juncker habe einen "wichtigen Punkt" mit seiner Feststellung gemacht, dass Europa heute in einer deutlich besseren Lage sei als vor einem Jahr. Die Bundesregierung begrüße auch, dass sich der Kommissionspräsident mit wichtigen Fragen zur Zukunft der EU befasst habe.
Juncker ruft Autoindustrie zur "Wiedergutmachung" auf
Kurz vor Beginn der IAA hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker die Autoindustrie zu einem Kurswechsel aufgefordert. Am Produktionsstandort Europa würden "Weltklasse-Produkte" geschaffen, sagte Juncker in seiner Rede zur Lage der Union. Er sei jedoch "schockiert, wenn Kunden und Verbraucher wissentlich und absichtlich hinters Licht geführt werden". Die Automobilindustrie sei aufgefordert, "dies wiedergutzumachen und ihren Kurs zu korrigieren". Statt "zu täuschen und in die Irre zu führen", sollten die Autobauer in "die sauberen Autos der Zukunft investieren".
Volkswirte: EZB-Tapering löst kein Taper-Tantrum aus
Die absehbare Verringerung der Anleihekäufe der Zentralbanken des Eurosystems wird nach Einschätzung von Volkswirten keine so großen Auswirkungen auf Staatsanleiherenditen und Zinsen haben wie das so genannte Taper-Tantrum der US-Notenbank vor vier Jahren. Die meisten Volkswirte der Mitgliedsinstitute des Verbands öffentlicher Banken (VÖB) rechnen damit, dass die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen in den nächsten sechs Monaten auf nicht mehr als 0,70 Prozent steigen wird. Derzeit rentiert der zehnjährige Bund mit 0,40 Prozent.
Spanische Staatsanwaltschaft droht katalanischen Bürgermeistern mit Festnahme
Die spanische Generalstaatsanwaltschaft hat den Bürgermeistern der Region Katalonien, die sich an der Organisation des Unabhängigkeitsreferendums beteiligen wollen, mit Gefängnis gedroht. Die Staatsanwaltschaft ordnete Ermittlungen gegen die betreffenden Bürgermeister an, wie aus einem Behördendokument hervorgeht, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Die spanische Zentralregierung stemmt sich mit aller Macht gegen den für den 1. Oktober geplanten Volksentscheid über eine Abspaltung Kataloniens.
US-Erzeugerpreise weisen auf schwachen Inflationsdruck
In den USA hat der Preisdruck auf vorgelagerter Ebene nur sehr leicht zugenommen. Im August stiegen die Erzeugerpreise um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Wie das US-Arbeitsministerium weiter berichtete, stiegen die Erzeugerpreise in der Kernrate - ohne die volatilen Preise für Nahrungsmittel und Energie - verglichen mit dem Vormonat um 0,1 Prozent. Ökonomen hatten einen Anstieg von 0,2 Prozent prognostiziert.
US-Rohöllagerbestände steigen kräftig
Die Rohöllagerbestände in den USA haben in der Woche zum 8. September kräftig zugenommen. Die Lagerbestände stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 5,9 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten lediglich einen Anstieg um 3,7 Millionen erwartet. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 4,6 Millionen Barrel erhöht. Analysten haben darauf hingewiesen, dass der Wirbelsturm "Harvey" die Daten zu den Lagerbeständen für einige Wochen verzerren könnte.
China will Ethanol-Benzin landesweit einführen
China will seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter reduzieren. Der weltgrößte Automarkt setzt deswegen verstärkt auf Ethanol. Kraftstoffe mit Ethanol-Anteil sollen bis 2020 landesweit vertrieben werden, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Mit der Erhöhung von Ethanol-Produktion und -Verbrauch soll nicht nur der Umwelt geholfen werden, auch das Wirtschaftswachstum in einigen ländlichen Regionen soll so angekurbelt werden, berichtete Xinhua unter Berufung auf ein offizielles Dokument.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/brb
(END) Dow Jones Newswires
September 13, 2017 13:00 ET (17:00 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.