Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BANK - Ein Jahr nachdem eine mehrstellige Milliardenforderung des US-Justizministeriums die Deutsche Bank in eine der schwersten Krisen der Unternehmensgeschichte gestürzt hat, wächst der Druck auf die Führung des Instituts erneut. Große Investoren kritisierten im Gespräch mit dem Handelsblatt die "zu langsamen Fortschritte", die die Bank seither gemacht hat. "Ich glaube zunehmend, dass John Cryan nicht mehr der Richtige ist", sagt ein Topinvestor der Bank über den Vorstandschef des Frankfurter Geldhauses. (Handelsblatt S. 1/Börsen-Zeitung S. 3)
DEUTSCHE TELEKOM - Die Digitalisierung verändert das Geschäft der Deutschen Telekom mit ihren Großkunden schnell und tiefgreifend. T-Systems-Vorstand Reinhard Clemens brachte den erforderlichen Umbau offenbar nicht zielstrebig genug voran. Zum Jahresende verlässt er den Konzern. (Handelsblatt S. 46)
VOLKSWAGEN - Der ADAC geht auf Konfrontationskurs mit Volkswagen und damit auf Abstand zu der Autoindustrie. Ausgerechnet während der weltweit wichtigsten Automesse, der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt, fordert der Autofahrer-Club, dass VW auch die vom Abgasbetrug betroffenen europäischen Kunden entschädigen müsse wie die amerikanischen Volkswagenfahrer. "Der ADAC sieht bei seiner Rechtsberatung seit Monaten eine stetig steigende Unzufriedenheit von VW-Besitzern", sagt Ulrich Klaus Becker, ADAC-Vizepräsident für Verkehr. Viele Club-Mitglieder fürchteten Wertverluste ihrer Fahrzeuge. (Welt S. 12)
PORSCHE - "E-Mobilität passt zu Porsche", sagte Oliver Blume, Vorstandschef des Sportwagenherstellers, in einem Interview. "Der Diesel spielt bei Porsche dagegen traditionell eine untergeordnete Rolle. Unser Dieselanteil liegt weltweit aktuell bei 14 Prozent. Porsche entwickelt und produziert selbst keine Dieselmotoren, daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Aber das ist kein Anlass, jetzt abrupt auszusteigen." (Handelsblatt S. 14)
AIR BERLIN - Der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl, der die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin als Ganzes erhalten und für ihren Kauf bis zu 500 Millionen Euro bieten will, warnt vor einem Scheitern der Gespräche. Mögliche Investoren könnten durch die Flugausfälle "verunsichert werden und sich aus dem Bieterverfahren zurückziehen", sagte er der Süddeutschen Zeitung am Mittwoch. "Bisher konnte ich unsere Partner bei der Stange halten, aber auch in diesem Kreis fragt man sich, ob die Piloten wissen, was sie tun." (SZ S. 1 und 17/Welt S. 9)
CONSTANTIN - Der Schweizer Investor Bernhard Burgener plant einen neuen Anlauf zur Übernahme der Constantin Medien AG. "Ich arbeite gemäß den gesetzlichen Auflagen an einem Übernahmeangebot für Constantin Medien", sagte Burgener. "Wir haben jetzt die echte Chance und sollten alles dafür tun, dass bei Constantin Medien, bei den Aktionären und Mitarbeitern wieder Frieden einkehrt", sagte Burgener weiter. Vor zwei Wochen hatte sein Kontrahent Dieter Hahn bei der Hauptversammlung des Vorsitz des Aufsichtsrats niedergelegt. Auch Vorstandschef Fred Kogel und alle anderen Aufsichtsräte schieden aus. Hahn und Burgener hatten sich seit fast zwei Jahren hart bekämpft und über die Strategie gestritten. (Süddeutsche Zeitung S. 19)
QUANDT - Die Industriellenfamilie Quandt stellt weitere Unternehmen ins Schaufenster: Nach Informationen der FAZ hat die Beteiligungsgesellschaft HQ Equita, in welcher die Familie Harald Quandt ihr Geschäft mit Beteiligungen bündelt, zwei von ihnen zum Verkauf gestellt. Zum einen den Maschinenbauer Rovema: Dazu habe der Investor die Fusionsberatung Alantra beauftragt, ist in Branchenkreisen zu hören. Vorläufige Gebote seien in der vergangenen Woche eingegangen. Zum anderen will HQ Equita die Spezialdruckerei Kolbe-Coloco veräußern. Hierfür habe Unicredit das Beratungsmandat erhalten. (FAZ S. 26)
SCOPE - Nach dem Beschluss für eine umfangreiche Kapitalerhöhung hat die Ratingagentur Scope genügend finanzielle Mittel für ihr angepeiltes Wachstum, mit dem sie zur ernsthaften europäischen Alternative zu den drei großen US-Agenturen werden will. Zugleich hält Scope-Gründer und CEO Florian Schoeller einen Börsengang in einigen Jahren für eine "sinnvolle strategische Option", sagt er im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Um die Unabhängigkeit und Stabilität zu sichern, wird momentan eine Stiftung etabliert, die künftig 20 Prozent der Anteile an der Führungsgesellschaft halten soll. Ziel von Schoeller ist, in zehn Jahren in der Gruppe mit ihren vier Tochtergesellschaften einen Marktanteil in Europa von 10 Prozent des Ratingmarkts zu erobern. (Börsen-Zeitung S. 2)
VOESTALPINE - Der österreichische Stahlverarbeitungskonzern Voestalpine steht im Verdacht von illegalen Preisabsprachen in der Kategorie Grobbleche. Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) in Wien hat auf Ersuchen des Bonner Kartellamts am Dienstag gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Büros in der Konzernzentrale Linz durchsucht. Wie die Behörden mitteilten, stünden die Ermittlungen im Zusammenhang mit Durchsuchungen, die das Bundeskartellamt im August im Segment Flachstahl in mehreren Unternehmen sowie Privatwohnungen durchgeführt hat. Namen nannte das Kartellamt nicht. Der Salzgitter-Konzern und Arcelormittal hatten eingeräumt, von den Untersuchungen betroffen zu sein. (FAZ S. 23/Handelsblatt S. 32)
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September 14, 2017 00:19 ET (04:19 GMT)
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