BAD VILBEL (dpa-AFX) - Der Aufsichtsrat des Pharmakonzerns Stada
Der jüngst von Finanzinvestoren übernommene MDax
Oetker hatte bei der Hauptversammlung Ende August schwere Vorwürfe gegen die Ex-Vorstandschefs Hartmut Retzlaff und Matthias Wiedenfels sowie den früheren Finanzvorstand Helmut Kraft erhoben. Damals hieß es, es gebe "belastbare Erkenntnisse für schwerwiegende Pflichtverletzungen", etwa bei Rechtsvorschriften im Asiengeschäft und beim Abschluss von Beraterverträgen ohne erkennbare Gegenleistungen. Konkret ging es um Ergebnisse aus Vietnam, die im Halbjahresbericht von Stada nur geschätzt waren.
Der Aufsichtsrat wollte wegen der Unregelmäßigkeiten der früheren Konzernspitze zunächst die Entlastung verweigern, wurde aber von den Aktionären überstimmt, die für eine Verschiebung plädierten. Wiedenfels hatte die Vorwürfe zurückweisen lassen.
Inzwischen hat Stada Verhandlungen über den Verkauf des Vietnam-Geschäfts wieder aufgenommen, heißt es jetzt in dem Bericht. Laut einem früheren Artikel der "Wirtschaftswoche" hatte sich Stada mit dem lokalen Partner so verkracht, dass dieser sich weigerte, die Zahlen für das zweite Quartal zu liefern. Sollte der Konzern nun weiter keine finanziellen Informationen aus seinem Gemeinschaftsunternehmen bekommen, müsse das Geschäft aus der Bilanz genommen werden, teilte der Arzneimittelhersteller mit./als/DP/das
ISIN DE0007251803
AXC0195 2017-09-15/16:36