DUBLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Für viele Passagiere der irischen
Ryanair
Es ist der erste Streik in der Geschichte des 1985 gegründeten Billigfliegers, der die höchsten Passagierzahlen in ganz Europa aufweist. An den Weihnachtsfeiertagen solle aber nicht gestreikt werden, versicherte Gewerkschaftschef Ilja Schulz. Ryanair kritisierte den Streik scharf und riet Passagieren, trotz Streiks zum Flughafen zu kommen. Man plane, alle angesetzten Flüge auch durchzuführen.
Bereits am Mittwoch waren nach Darstellung der VC erste Sondierungsgespräche mit dem Unternehmen über einen Tarifvertrag nicht zustande gekommen, weil Ryanair zwei der fünf in Dublin anwesenden VC-Tarifkommissionsmitglieder als Verhandlungspartner abgelehnt habe. Die Verhandlungen seien damit gescheitert, teilte die VC mit. Die beiden abgelehnten Verhandler stehen mit Ryanair in arbeitsrechtlichen Kündigungsschutzprozessen.
Man lasse sich von der Fluglinie nicht vorschreiben, mit wem sie verhandeln wolle, sagte Schulz. Dies gelte auch für die vom Unternehmen angebotene Gesprächsrunde am 5. Januar in Frankfurt.
Die Piloten organisieren ihre Aktivitäten zum Arbeitskampf weiterhin europaweit. Der vierstündige Warnstreik ist aber auf die deutschen Standorte beschränkt. Nach Angaben der VC gibt es bereits in Irland, Portugal, Spanien, Italien, Niederlanden, Schweden und Deutschland öffentlich bekanntgemachte Tarifkommissionen. In Irland hat Ryanair die dortige Gewerkschaft Impact schriftlich als Interessenvertretung anerkannt.
Die Gewerkschaften verlangen eine Vielzahl von Verbesserungen in den Arbeitsverhältnissen der rund 4000 Ryanair-Piloten. Unter anderem stören sie sich an schlecht strukturierten Einsatzplänen, plötzlichen und als willkürlich empfundenen Versetzungen, geringen Fix-Gehältern und dem weit verbreiteten System sogenannter Vertragspiloten./ceb/DP/zb
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