BERLIN (Dow Jones)--Die jüngsten Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump zur Einführung weiterer Strafzölle lassen die Bundesregierung derzeit ratlos zurück. Man habe Trumps Absichten zur Kenntnis genommen, "wir haben aber noch keine Einzelheiten dazu, was er genau darunter versteht", sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums am Mittwoch in Berlin. Man sei deswegen auf Arbeitsebene in Gesprächen mit der US-Seite.
Die weitere Entwicklung werde genau beobachtet, für eine genaue Bewertung fehle aber noch die Faktenlage. "Wir müssen jetzt erst einmal abwarten, ob diesen Ankündigungen auch konkrete Vorschläge folgen", sagte der Sprecher.
Trump hat vor allem China mit weiteren Strafzöllen oder anderen Handelssanktionen gedroht. Die US-Stahl- und Aluminiumbranche werde durch chinesische Dumping-Importe "dezimiert", beklagt der US-Präsident. Als Gegenmaßnahme ziehe er "alle Optionen" in Erwägung, darunter Strafzölle.
Deutsche Unternehmen haben allerdings Sorgen, dass auch ihre Importe zum Objekt von US-Strafzöllen werden könnten. Trump hat auch den deutschen Handelsüberschuss mit den USA in der Vergangenheit immer wieder kritisiert.
Im Januar hatte die US-Regierung bereits hohe Zölle auf den Import von Solarmodulen und Waschmaschinen aus China und Südkorea verhängt und damit empörte Reaktionen in beiden Ländern ausgelöst. Bei Solarmodulen betragen die Zölle bis zu 30 Prozent, bei Waschmaschinen sogar bis zu 50 Prozent.
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February 14, 2018 07:39 ET (12:39 GMT)
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