(neu: mehr Stimmen, Aktienkurs und mehr Hintergrund)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Anleger haben am Freitag
zurückhaltend und mit leichter Enttäuschung auf den vorsichtigen
Ausblick der Allianz zum Jahr 2018 reagiert. Es half nur wenig, dass
die vorgelegten Jahreszahlen des größten europäischen Versicherers
von Analysten als "solide" gelobt wurden. Gegen Mittag kamen die
Aktien mit einem Plus von 0,01 Prozent auf 189,52 Euro nicht vom
Fleck und bildeten das Schlusslicht im festen Dax
"Die Allianz liefert kontinuierlich", lobten etwa die Experten der Credit Suisse sowie Analyst Johnny Vo von der Investmentbank Goldman Sachs. Sie beurteilten die vom Versicherer berichtete Bilanz als solide. Zudem hoben Vo und Arjan van Veen von der Schweizer Bank UBS die Entwicklung der Kapitalausstattung positiv hervor. Auch die mit 8 Euro je Aktie über den Erwartungen liegende Dividende wurde von allen Seiten gelobt.
Das Haar in der Suppe sind allerdings die Ziele für das angelaufene Jahr, wie Analyst Paul De'Ath von RBC Capital Marktes schrieb. Die Mehrzahl der Analysten erwarte bereits, dass die Allianz die eigene Vorgaben für 2018 schlagen werde, schrieb er. Die Mittelwerte der von der Allianz nun angegebenen Prognosespannen für den operativen Gewinn sowie für die beiden Finanzziele Ergebniswachstum je Aktie und Dividendenwachstum je Aktie lägen jedoch unter der durchschnittlichen Markterwartung. "Das könnte einige Investoren enttäuscht haben", glaubt er.
Ein Händler hingegen meinte, dass einige Marktakteure zuletzt durchaus damit gerechnet hätten, dass die Allianz vorsichtig in die Zukunft schauen werde. UBS-Experte van Veen etwa nannte das Allianz-Ziel eines insgesamt stabilen operativen Gewinns - mit Spielraum nach oben oder unten - lediglich "konservativ". Negative Einmaleffekte aus dem vergangenen Jahr würden 2018 schließlich wegfallen, gibt er sich optimistisch.
An diesem Morgen hatte der deutsche Versicherungskonzern trotz der Hurrikan-Serie und anderer Katastrophen im vergangenen Jahr einen leichten Anstieg des operativen Gewinns mitgeteilt. Der Überschuss war wegen der US-Steuerreform und des verlustreichen Verkaufs der Oldenburgischen Landesbank etwas gesunken. Das Management stellte den Aktionären für 2017 zudem eine von 7,60 auf 8,00 Euro steigende Dividende in Aussicht, blieb aber bei den Zielen für 2018 zurückhaltend. Für den operativen Gewinn nahm Vorstandschef Oliver Bäte 10,6 bis 11,6 Milliarden Euro ins Visier./ck/stw/jha/
dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX
ISIN DE0008404005
AXC0115 2018-02-16/12:03