FRANKFURT (Dow Jones)--In der Auseinandersetzung mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und seinen Atomwaffen-Tests hat Außenminister Sigmar Gabriel "direkte Verhandlungen" mit dem Regime gefordert. Es brauche "Visionen und mutige Schritte" nach dem Vorbild der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) in den Zeiten des Kalten Krieges, um Nordkorea "eine andere Sicherheitsgarantie als die Atombombe" vor Augen zu führen, sagte Gabriel der Bild-Zeitung. Diktator Kim Jong Un sei "eben nicht irre", so Gabriel, "er folgt einer kühl überlegten Strategie: Wenn er die Atombombe hat, dann - so denkt er - ist sein Regime gesichert. Weil sich niemand trauen wird, ihn zu bedrohen."
Gabriel plädierte dafür, die jüngst verhängten Strafmaßnahmen und deren Wirkung abzuwarten: "Sanktionen brauchen Zeit, bis sie wirken. Das haben wir am Beispiel Iran gesehen", so der Minister. "Aber richtig ist auch: Wir brauchen für Nordkorea eine andere Sicherheitsgarantie als die Atombombe. Die SPD Kanzler Brandt und Schmidt haben so etwas in Europa geschaffen: Die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Das geht nur über direkte Verhandlungen auch mit Nordkorea. Dazu müssen drei Mächte gemeinsam an den Tisch: Die USA, China und Russland."
Gabriel hatte am Wochenende in Peking Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm geführt. Nordkorea hat trotz Warnungen am Freitag erneut eine Rakete über Japan hinweg in den Pazifik gefeuert. Wenige Tage zuvor hatte der Sicherheitsrat neue Sanktionen gegen Pjöngjang verhängt, nachdem Nordkorea seinen bislang gewaltigsten Atomwaffentest vorgenommen hatte.
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September 18, 2017 01:34 ET (05:34 GMT)
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