HAVANNA (dpa-AFX) - Trotz des US-Handelsembargos hat Kuba im laufenden Jahr rund zwei Milliarden US-Dollar (1,72 Mrd Euro) an ausländischen Direktinvestitionen erhalten. "Das beweist, dass trotz der Versuche der US-Regierung, die Blockade zu verstärken und Kuba zu isolieren, unser Land ein wachsendes Interesse als Investitionsziel schürt", sagte Außenhandelsminister Rodrigo Malmierca am Montag zum Auftakt der Internationalen Messe in Havanna.
Seit 2014 soll ein neues Investitionsgesetz ausländisches Geld nach Kuba locken. Offiziellen Berechnungen zufolge braucht Kuba jährlich rund 2,5 Milliarden Dollar ausländischer Direktinvestitionen, um seine Wachstumsziele zu verwirklichen. In den vergangenen Jahren konnte diese Investitionssumme nie erreicht werden. Präsident Raúl Castro wies die Behörden daraufhin an, die Verfahren zu beschleunigen.
US-Präsident Donald Trump hatte Unternehmen seines Landes zuletzt untersagt, direkte Geschäfte mit dem kubanischen Militär zu machen. Das dürfte Investitionen für US-Firmen schwieriger machen, da die Streitkräfte weite Teile der Wirtschaft auf der sozialistischen Karibikinsel kontrollieren.
Während auf der Internationalen Messe in Havanna im vergangenen Jahr noch 40 US-Firmen nach potenziellen Geschäftspartnern suchten, kamen in diesem Jahr nur 17 Unternehmen aus den Vereinigten Staaten. Insgesamt beteiligten sich rund 3000 Geschäftsleute auf 70 Ländern an der nach eigenen Angaben größten Handelsmesse in der Karibik.
Die kubanische Regierung will auf der Messe über 400 Projekte für ausländische Investoren ausschreiben, vor allem in den Bereichen Industrie, Lebensmittelverarbeitung, Tourismus, Bergbau, Petroindustrie, erneuerbare Energien und Biotechnologie./gn/DP/zb
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