EUR/CHF gewann gegenüber Mitte Juni 5,7 %. Das Wechselkurspaar stieg Anfang August auf ein Mehrjahreshoch und lag zeitweise mit 1,15 auf einem Niveau, welches zuletzt weit vor der Aufgabe der Mindestkurs-Politik der SNB gegenüber dem Euro erreicht wurde. In den letzten Wochen hat dieses Währungspaar eine gewaltige Rally hinter sich gebracht. Der Schweizer Franken wertete gegenüber dem Euro deutlich ab und läutete so eine Wende ein.
Eine Ursache für die starke Abwertung des Schweizer Franken ist die allgemeine Stärke des Euro, der von der sich erholenden konjunkturellen Lage in der Eurozone profitiert. Aufgrund mehrerer Andeutungen von Zentralbankern der EZB wird erwartet, dass diese Anfang nächsten Jahres mit ihrem Tapering beginnt. Dies würde für eine weitere Aufwertung des Euro gegenüber dem Franken sprechen. Auch die Wirtschaftsdaten aus den letzten sechs Wochen der beiden Währungsräume deuten entgegengesetzte Trends an. Während sich die Konjunktur im Euroraum immer weiter erholt, schwächelt die der Eidgenossen. Ein weiterer wichtiger Faktor, der das Währungspaar beschäftigt hat, ist die Krise mit Nordkorea. Da allgemein der Schweizer Franken gerade bei geopolitischen Risiken von Anlegern gerne als sicherer Hafen genutzt wird. Sollte sich die Lage auf der koreanischen Halbinsel weiter zuspitzen, würde dies den Franken wieder stärken.
Nach dem jüngsten Abwertungstrend des Franken zeigt sich die Schweizerische Nationalbank erfreut, dennoch sei nach ihrer Meinung der Schweizer Franken gegenüber dem Euro noch immer zu teuer. Die Notenbank der exportstarken Alpenrepublik strebe ein EUR/CHF- Niveau um 1,20 an, bevor sie Überlegungen zu einer Erhöhung des Zinsniveaus und zum Abbau der Devisenreserven anstelle. Es scheint, als habe der Schweizer Franken nun ein längerfristiges Niveau um die 1,14er Marke erreicht. Aufgrund des veränderten wirtschaftlichen und politischen Umfeldes prognostizieren wir für das Währungspaar EUR/CHF am Ende dieses Jahres einen Kurs von 1,16 - die Tendenz für das Jahr 2018 ist steigend.
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