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HSH Nordbank
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Aktien monthly: Aufschwung an den Aktienmärkten

"Trotz geopolitischer Unruhen überwindeten die Aktienmärkte das Sommerloch", meint Jan Edelmann, Analyst der HSH Nordbank.

Die letzten Wochen verliefen an den Aktienmärkten durchwachsen: Während der S&P 500 in der ersten Hälfte der Sommerzeit neue Höchststände erreichte, setzte beim DAX Mitte Juni eine Phase der Korrektur ein - trotz guter Konjunktur, aber aufgrund wieder ansteigender geopolitischer Unsicherheit. So belasteten in den vergangenen Wochen sowohl US-Präsident Donald Trump, der offensichtlich verstärkt in Bedrängnis gerät, als auch die Zuspitzung auf der koreanischen Halbinsel die Aktienmärkte. Dagegen werden in Europa mehr und mehr Stolpersteine aus dem Weg geräumt, was sich auch in guten konjunkturellen Erwartungen widerspiegelt. Nachdem die Aktienmärkte insbesondere diesseits des Atlantiks eine Korrektur haben erfahren müssen, könnte es erneut ein Herbst der Kursanstiege werden.

Was hat die Aktienmärkte bewegt?
An den Aktienmärkten ging es in der Berichtsperiode durchwachsen zu: Während der S&P 500 1,36 % seit Mitte Juni zulegen konnte und bei 2480 Punkten ein neues Rekordniveau erreichte (Stand: 14.09.), waren die Kursentwicklungen an europäischen Börsen weniger positiv. Der EuroStoxx 50 verlor in der Berichtsperiode rund 3,1 % an Wert, der deutsche Leitindex DAX verlor 1 % an Wert und steht gegenwärtig bei 12300 Punkten. Das politische Umfeld war weiteren Zuwächsen an den Aktienmärkten in letzter Zeit nur bedingt zuträglich. Nicht zuletzt sorgte US-Präsident Donald Trump an den Märkten für Bewegung: Seit der Entlassung von FBI-Direktor James Comey und dessen Aussagen über Zwiegespräche mit dem Präsidenten sehen einige Kommentatoren aufgrund von Justizbehinderung einen hinreichenden Grund für ein Amtsenthebungsverfahren gegeben. Dadurch ist Trump ein hohes Maß an politischer Bewegungsfreiheit abhanden gekommen, was die Umsetzbarkeit der von den Märkten erhofften Steuer- und Ausgabenmaßnahmen erschwert. Darüber hinaus sieht es derzeit nicht danach aus, dass es Trump und seiner Regierung gelingen dürfte, das derzeit an den Märkten vorherrschende negative Bild einer durchsetzungsschwachen Administration ins Wanken zu bringen. Sollte der Präsident doch noch sein Wahlkampfversprechen einer großen Steuerreform verwirklichen, würde dies der Markt sicherlich gutheißen.

Allerdings sind die Aussichten auf eine die Anleger elektrisierende große Steuerreform gering. Am ehesten besteht noch eine Wahrscheinlichkeit für eine schlichte Senkung von Steuersätzen - im Gegensatz zu einer echten Reform, die die Struktur des Steuersystems verbessert. Zudem dürfte das Volumen eines solchen Programms gering sein. So ist die Abschaffung von "Obamacare" geplatzt, weshalb die dabei anvisierten Einsparungen nun nicht für Steuersenkungen zur Verfügung stehen. Die Republikaner würden gern die steuerliche Abzugsfähigkeit von Steuerzahlungen an die Bundesstaaten und Gemeinden bei der Einkommensteuer des Bundes abschaffen, was vor allem die eher demokratisch orientierte Bevölkerung in den Hochsteuerstaaten treffen würde. Aus genau diesem Grund sind allerdings die Demokraten dagegen. Ohne eine ausreichende Gegenfinanzierung müssten aber mehr Schulden aufgenommen werden, wogegen wiederum etliche Republikaner sind. Dazu ist die diskutierte Grenzausgleichssteuer beerdigt worden, und die Aussichten sind gering, dass US-Unternehmen ihre im Ausland geparkten Gewinne gegen eine niedrige einmalige Repatriierungssteuer in die USA holen können.

Des Weiteren hat sich der Konflikt zwischen den Nordkorea und den USA erneut zugespitzt. In den vergangenen Wochen kam es häufiger zu nordkoreanischen Raketentests, darunter auch dem Test einer Wasserstoffbombe in der vergangenen Woche. Zudem befahl der Machthaber Kim Jong-un den Test weiterer Interkontinentalraketen, die scheinbar das Potenzial besitzen, amerikanisches Festland zu erreichen. Beim Erreichen eines weiteren Eskalationsniveaus würde dies die Finanzmärkte schwer treffen.

Die Volatilität an den Aktienmärkten bleibt indes gering. Der in der Berichtsperiode im S&P 500 erreichte Durchschnittswert des VIX von etwa 10,4 Punkten liegt weiterhin deutlich unter historischen Normalwerten. Das mag einem überraschend vorkommen, angesichts des gegenwärtigen (hohen) politischen Risikos, was sich u.a. auch in den gegenwärtigen Notierungen des Goldpreises widerspiegelt. So notiert Gold gegenwärtig um 100 US-Dollar/Feinunze höher als zu Jahresbeginn. Jedoch scheint es so, dass die Investoren mehr Vertrauen in den Konjunkturzyklus haben und die geopolitischen Risiken lediglich nur leichte Kratzer an den Märkten hinterlassen. In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Unterstützung durch positive Konjunkturdaten, die auf einen Anstieg der weltweiten Industrieaktivitäten hindeuten, was einigen im DAX notierten Unternehmen zugutekommen sollte. So stieg die chinesische Industrieproduktion im Juni um 7,5 % YoY (und damit deutlich mehr als von den Marktbeobachtern erwartet wurde). Hinzu kommt, dass der IWF gerade erst seine Wachstumserwartung für China für dieses und nächstes Jahr leicht angehoben hat. Laut dem IWF soll Chinas Volkswirtschaft um 6,7 % (+0,1 vs. Aprilprognose) in diesem Jahr und um 6,4 % (+0,2) im kommenden Jahr wachsen. Auch an der US-Konjunkturfront sieht es derzeit relativ gut aus. Die BIP-Zahlen für das zweite Quartal zeigen einen Zuwachs von 2,6 %, nach 1,4 % im ersten Quartal (jeweils annualisierte Rate ggü. Vorquartal). Auch in der Eurozone ist die konjunkturelle Dynamik so gut wie zuletzt 2011. Insgesamt ist das weltwirtschaftliche Wachstum so breit wie noch nie im vergangenen Jahrzehnt.

Diese positive konjunkturelle Dynamik spiegelt sich auch in den Umsatz- und Gewinnzahlen der hiesigen Unternehmen wider. Die Ergebnisse sowohl der europäischen als auch der amerikanischen sind im Durchschnitt deutlich besser ausgefallen als erwartet, wobei viele Analysten die Messlatte bereits hoch anlegten. Auch der wiedererstarkte Euro dürfte den europäischen Unternehmen weniger anhaben als befürchtet. Im bisherigen Jahresverlauf entspricht der Wechselkurs im Durchschnitt mit 1,11 genau dem Durchschnitt des vergangenen Jahres. Insgesamt verringert der stärkere Euro aber die Wettbewerbsfähigkeit der meisten deutschen Unternehmen. Allerdings kann diese Belastung durch zwei entgegenwirkende Effekte teilweise oder sogar vollständig ausgeglichen werden:

  • Produktionskosten: Fallen bei den Unternehmen hohe Produktionskosten in US-Dollar an, da es in den jeweiligen Ländern auch Produkte herstellt, wird dadurch der negative Währungseffekt geschmälert.
  • Hedging: Viele Unternehmen sichern sich zu einem großen Teil gegen Währungsverluste ab und schwächen somit negative Währungseffekte ab.

Hinzu kommt noch, dass der wichtigste Absatzmarkt für deutsche Exporte ohnehin innerhalb der Währungsunion ist und somit kein Wechselkursrisiko vorherrscht. Angesichts der im bisherigen Jahresverlauf zu beobachtenen kräftigen Dynamik dürfte dies die Verluste an Wettbewerbsfähigkeit ggü. Drittstaaten zumindest teilweise kompensieren.

Ausblick

Wie geht es an den Aktienmärkten von diesem Niveau aus weiter? Für den DAX halten wir an unserer Jahresendprognose von 12.600 Punkten fest. Ebenso unverändert lassen wir die Prognose für den EuroStoxx 50. Dagegen heben wir unseren Ausblick für den S&P 500 von gegenwärtig 2400 Punkten per Jahresende um 50 auf 2450 Punkte an. Zwar dürften die Indizes auch im kommenden Jahr Zuwächse erfahren, allerdings sollten sich Zuwachsraten im Vergleich zu den in der jüngeren Vergangenheit beobachteten Zuwachsraten abschwächen.


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