FRANKFURT (Dow Jones)--Der Aufsichtsrat des Baukonzerns Hochtief kommt einem Zeitungsbericht zufolge am Mittwoch zusammen, um über ein Angebot für den spanischen Autobahnbetreiber Abertis zu beraten. Das berichtet die Rheinische Post unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Ein Sprecher des mehrheitlich zum spanischen Konzern ACS gehörenden Unternehmens wollte am Dienstagmorgen keinen Kommentar in der Sache abgeben.
Im Mai hatte bereits Atlantia, eine Art Investmentgesellschaft der Benetton-Familie, für Abertis ein Übernahmeangebot in Höhe von 16,3 Milliarden Euro abgegeben, so dass bei einem ACS-Gebot zu einem Milliardenschwerer Übernahmekampf kommen könnte.
ACS wolle offenbar über ihre Hochtief das Gebot für Abertis vorlegen, berichtete die Börsen-Zeitung (BöZ) vor einigen Tagen. ACS könne sogar eine Fusion von Abertis mit Hochtief planen. Zur Finanzierung der Transaktion sei angeblich eine große Kapitalerhöhung bei Hochtief geplant, an der sich ACS nicht beteiligen würde. Dadurch würde der Anteil der Spanier an dem Essener Baukonzern von etwa 72 Prozent auf 40 Prozent sinken. Zudem müsste Hochtief rund 10 Milliarden Euro an Schulden aufnehmen und einige Unternehmensteile verkaufen, so die BöZ.
Ein Hochtief-Sprecher verwies damals gegenüber Dow Jones Newswires darauf, dass ACS im Juli angekündigt hatte, ein Gebot für Abertis zu prüfen. Seinerzeit habe ACS-Chef Marcelino Fernandes Verdes, der auch CEO von Hochtief ist, die deutsche Tochter als mögliches Vehikel für eine Übernahme ins Spiel gebracht. Dies sei immer noch der Stand der Dinge, so der Sprecher. Weitergehende Spekulationen wollte er nicht kommentieren.
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September 19, 2017 02:43 ET (06:43 GMT)
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