NEW YORK (Dow Jones)--Verhalten positiv fällt der Start am Dienstag an den US-Börsen aus. Mit dem zweitägigen Treffen des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (Fed) macht sich immer mehr Zurückhaltung breit. Marktbeobachter rechnen - wie bereits in Europa zu beobachten - auch in den USA mit einem erneut ruhigen Handelstag mit eher geringen Bewegungen bei den Indizes. Die Ergebnisse werden am Mittwochabend während des späten US-Handels mitgeteilt.
Gleichwohl könnte es am Aktienmarkt wieder neue Rekordhochs geben. Der Dow-Jones-Index schafft dies gleich zum Start mit 22.366 Punkten, das entspricht einem Anstieg von 0,1 Prozent. Der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes liegen ebenfalls gut behauptet, aber noch knapp unter ihren jüngsten Rekordhochs.
Anders als am Vortag stehen am Dienstag zwar diverse US-Konjunkturdaten wie die Im- und Exportpreise und die Leistungsbilanz auf dem Programm; weil sich aber am Mittwoch bereits die US-Notenbanker zu Wort melden, spielen sie keine größere Rolle. Die Importpreise sind im August ein wenig stärker gestiegen als erwartet, was der US-Notenbank bei ihrem derzeitigen Zinserhöhungsprozesse tendenziell in die Karten spielt.
Größeres Überraschungspotenzial birgt das Fed-Treffen derweil nicht. Eine Zinserhöhung zum aktuellen Termin gilt als nahezu ausgeschlossen, dafür dürfte Fed-Chefin Janet Yellen den Startschuss geben für eine Reduzierung der durch jahrelange Anleihekäufe auf 4,5 Billionen Dollar aufgeblähten Bilanz der US-Notenbank.
Inflationsausblick der Fed am spannendsten
Die Anleger dürften besonders den Inflationsausblick auf das nächste Jahr im Blick haben, sagt Patrick Zweifel, Chefvolkswirt bei Pictet Asset Management. "Denn geldpolitische Entscheidungen werden meistens auf Basis der Einschätzung getroffen, wo die Inflation in einem Jahr liegen könnte und nicht, wo sie aktuell liegt", erläutert er. Zuletzt hatten eher gedämpft ausgefallene Inflationsdaten jenen Akteuren recht gegeben, die im laufenden Jahr mit keiner weiteren US-Zinserhöhung mehr rechnen.
Zu ihnen gehört auch Trip Miller von Gullane Capital Partners. Er hält angesichts zuletzt eher durchwachsen ausgefallener Konjunkturdaten die Zeit für eine Pause im Zinserhöhungsprozess für gekommen. Allerdings hatten die in der Vorwoche veröffentlichten Verbraucherpreise auf der Oberseite überrascht und am Finanzmarkt dafür gesorgt, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im Dezember zumindest wieder deutlicher stieg.
"Analysten erwarten, dass sich die Fed zumindest die Möglichkeit offen halten wird für eine Zinsanhebung im Dezember", sagt Ipek Ozkardeskaya, Marktanalystin bei der London Capital Group.
Am stärksten dürfte die Reaktion auf die Fed-Verlautbarung am Devisenmarkt ausfallen. Dort tendiert der Dollar im Vorfeld etwas leichter. Der Euro kostet 1,1984 Dollar. "Die Investoren warten auf einen Grund, den Dollar zu kaufen, nachdem sie ihn in diesem Jahr überverkauft haben. Eine Bestätigung, 2018 mit den Zinserhöhungen fortzufahren und/oder ein höheres Tempo bei der Bilanzverkürzung einzuschlagen, könnte zwar einen Impuls liefern, aber solange die Verbraucherpreise nicht am Zielwert sind und das Lohnwachstum schwach bleibt, scheint den Falken die Munition zu fehlen", sagt Chris Beauchamp, Analyst bei IG.
Mattel und Hasbro nach Toys'R'Us-Insolvenz im Minus
Auf Unternehmensseite stehen Huntsman im Blick, weil der aktivistische Investor White Tale Holdings gegen die vorgeschlagene Fusion des Unternehmens mit Clariant opponiert. Er fordert, dass Huntsman zunächst Alternativen auslotet für den 14-Milliarden-Dollar schweren Deal im Spezialitätenchemiegeschäft. Huntsman starten 1,6 Prozent leichter.
Uneinheitlich zeigen sich auch die Aktien der Spielzeughersteller Hasbro und Mattel nach der Nachricht über die Insolvenz des US-Spielzeughändlers Toys'R'Us. Das Unternehmen hat Gläubigerschutz angemeldet. Der Einzelhändler leidet wie viele andere stationäre Händler unter rückläufigen Umsätzen und dem zunehmenden Druck der Internetkonkurrenz - allen voran Amazon. Toys'R'Us will nun Informanten zufolge unter anderem einige schlechter laufende Läden schließen. Hasbro geben um 0,2 Prozent nach, Mattel steigen um 0,9 Prozent und Amazon um 0,1 Prozent.
Unter Druck stehen Equifax. Der US-Finanzdienstleister, der im Mai Ziel einer groß angelegten Hackerattacke wurde, die die Daten von bis zu 143 Millionen Amerikanern betreffen könnte, hat Berichten zufolge offenbar im März schon einmal einen Hackerangriff erlebt. Equifax hat nun Cyberexperten beauftragt, dem nachzugehen. Equifax verlieren 2,1 Prozent.
Weiter Zuversicht am Ölmarkt
Am Ölmarkt geht es mit den Preisen leicht nach oben. Brentöl kostet 55,69 Dollar je Fass, knapp ein halbes Prozent mehr als am Vorabend - US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,6 Prozent auf 50,19 Dollar. Für gute Stimmung sorgen Signale des irakischen Ölministers, wonach sein Land bereit sein könnte, einer zeitlichen Ausdehnung der bereits bestehenden Opec-Förderkürzungen zuzustimmen. Bislang endet die Vereinbarung im März 2018. Zudem stützen weiter Exportdaten Saudi-Arabiens, denen zufolge die Ölexporte im Juli im Monatsvergleich nicht nur gesunken, sondern auf den niedrigsten Stand seit August 2014 zurückgegangen sind.
Beim Gold tut sich wenig. Der Preis der Feinunze stabilisiert sich nach seinen jüngsten Verlusten vom Jahreshoch bei 1.357 Dollar im Bereich eines Dreiwochentiefs bei rund 1.309 Dollar.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 22.353,39 0,10 22,04 13,11 S&P-500 2.505,86 0,08 1,99 11,93 Nasdaq-Comp. 6.462,07 0,12 7,43 20,04 Nasdaq-100 5.987,94 0,11 6,82 23,12 US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,38 -0,8 1,39 18,3 5 Jahre 1,81 -1,8 1,83 -11,2 7 Jahre 2,05 -0,4 2,06 -19,3 10 Jahre 2,23 -0,5 2,23 -21,9 30 Jahre 2,80 0,0 2,80 -26,9 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.30 Uhr Mo, 18.16 % YTD EUR/USD 1,1986 -0,07% 1,1994 1,1926 +14,0% EUR/JPY 133,44 -0,39% 133,96 132,97 +8,5% EUR/CHF 1,1528 +0,16% 1,1510 1,1485 +7,6% EUR/GBP 0,8865 -0,02% 0,8867 1,1298 +4,0% USD/JPY 111,32 -0,33% 111,69 111,51 -4,8% GBP/USD 1,3520 -0,06% 1,3528 1,3475 +9,6% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,22 49,91 +0,6% 0,31 -11,9% Brent/ICE 55,36 55,48 -0,2% -0,12 -5,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.310,63 1.307,38 +0,2% +3,25 +13,8% Silber (Spot) 17,23 17,22 +0,1% +0,01 +8,2% Platin (Spot) 954,85 961,50 -0,7% -6,65 +5,7% Kupfer-Future 2,95 2,95 +0,0% +0,00 +17,0% ===
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September 19, 2017 09:51 ET (13:51 GMT)
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