NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen setzen die Rekordserie in Trippelschritten am Mittwoch fort. Sowohl der Dow-Jones-Index als auch der marktbreite S&P-500 erklimmen neue Rekordhöhen, die jedoch nur hauchdünn über den alten Hochs liegen. Letztlich passiert an der Wall Street herzlich wenig. Das Warten auf die Ergebnisse der zweitägigen US-Notenbanksitzung sorgt für einen weitgehend ereignisarmen Börsentag mit allenfalls kleinen Kursbewegungen - zumindest bis 20.00 Uhr MESZ, denn dann werden die geldpolitischen Beschlüsse mitgeteilt, ehe ab 20.30 Uhr Fed-Chefin Janet Yellen in einer Pressekonferenz Stellung beziehen wird.
Apple bremst Technologiewerte
Der Dow-Jones-Index steigt gegen Mittag US-Ostküstenzeit um 0,1 Prozent auf 22.391 Punkte, der S&P-500 stagniert und die Nasdaq-Indizes zeigen sich etwas leichter. Der Technologiesektor verliert 1,6 Prozent und Apple als Dow-Schlusslicht gar 2,5 Prozent. Der Technologiegigant hat Probleme mit der Netzverbindung der neuen Uhr Series 3.
Angesichts der Fokussierung auf die geldpolitischen Beschlüsse der Fed am Abend spielen schwache Daten zu den Verkäufen bestehender Häuser im August keine Rolle. Am spannendsten aus Sicht der Finanzmärkte dürfte werden, ob Yellen ein Signal für den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung senden wird. Eine Zinserhöhung zum aktuellen Zeitpunkt gilt als praktisch ausgeschlossen, frühestens im Dezember scheint die nächste Zinserhöhung möglich. Zuletzt waren die Erwartungen, dass es in diesem Jahr - wie von den US-Notenbankern avisiert - noch eine weitere Zinserhöhung geben könnte, zwar wieder gestiegen, sie lagen aber dennoch lediglich im Bereich von etwa 50 Prozent. Hintergrund ist die weiter zu schwache Inflation.
Erwartet wird außerdem, dass Yellen den Startschuss geben wird für den Abbau der durch jahrelange Wertpapierkäufe aufgeblähten Bilanz der US-Notenbank. Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar im Vorfeld ohne klare Richtung, der Euro pendelt um die Marke von 1,20 Dollar. Auch beim Gold tut sich wenig. Die Feinunze kostet rund 1.312 Dollar. Zunächst nicht weiter steigende Zinsen machten das zinslos gehaltene Gold relativ betrachtet attraktiver. Auch am US-Anleihemarkt bewegen sich die Kurse kaum - hier dominiert ebenfalls das Warten auf die Fed.
"Alle Augen sind auf die Fed gerichtet", sagt Analyst Richard Perry von Hantec Markets. "Wir könnten es mit einem historischen Treffen zu tun haben heute. Auch wenn es keine Erwartung für eine Zinserhöhung gibt, könnte eine offizielle Ankündigung zur Schrumpfung der Bilanz kommen", erläutert er.
"Jegliche Ankündigung einer in Kürze beginnenden Normalisierung der Bilanz dürfte an den Märkten nur eine gedämpfte Reaktion auslösen, weil das weitgehend ohnehin so erwartet wird", zeigen sich die Analysten der Rabobank etwas gelassener und weiter: "Wir glauben deshalb auch, dass eine eventuelle Dollarstärke nach der Ankündigung nur von kurzer Dauer sein wird."
Pfizer und Johnson & Johnson im Clich
Der Pharmakonzern Pfizer hat den Konkurrenten Johnson & Johnson (J&J) wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens in Bezug auf das Arthritis-Medikament Remicade verklagt. Johnson & Johnson ermäßigen sich um 1,4 Prozent, Pfizer legen dagegen um 1,5 Prozent zu. Microsoft zeigen sich mit einem Minus von 0,6 Prozent, nachdem der Softwarekonzern die Quartalsdividende um 7,6 Prozent erhöht hat. Analysten hatten auf mehr gehofft.
Bed Bath & Beyond brechen um über 14 Prozent ein, nachdem der Innenausstatter enttäuschende Geschäftsergebnisse präsentiert hat. Beim Logistiker Fedex verfehlten die Ergebnisse zwar ebenfalls die Konsensschätzungen, allerdings war das vor allem den Folgen einer Cyberattacke im ersten Geschäftsquartal geschuldet. Darauf war es über mehrere Wochen zu Verzögerungen im Logistikgeschäft gekommen. Der Kurs steigt um 2,6 Prozent.
Die Erstquartalszahlen von General Mills haben gewinn- und umsatzseitig die Prognosen verfehlt. Der Nettoumsatz des Lebensmittelherstellers sank um 4 Prozent. Die Aktie verliert über 5 Prozent. Alnylam haussieren um 41,5 Prozent und notieren auf Jahreshoch. Der Pharmapartner Sanofi hat mitgeteilt, dass ein Medikament in der Entwicklung zu einer seltenen Krankheit das erhoffte Ergebnis erreicht habe.
Ölpreise steigen
Am Ölmarkt steigen die Preise. Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der Woche zum 15. September zwar stärker gestiegen als erwartet. Analysten weisen jedoch darauf hin, dass Wirbelsturm "Harvey" die Daten zu den Lagerbeständen für einige Wochen verzerren könnte. Wegen dieser Unsicherheit wiesen die Prognosen eine sehr weite Spanne auf. Die Benzinbestände nahmen indes ab, was Analysten so erwartet hatten. Übergeordnet stütze aber vor allem der Optimismus bezüglich weiterer oder verlängerter Produktionssenkungen die Stimmung, heißt es. Brentöl verteuert sich um 1,8 Prozent auf 56,16 Dollar, US-Leichtöl der Sorte WTI um 1,9 Prozent auf 50,41 Dollar.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 22.391,33 0,09 20,53 13,30 S&P-500 2.507,36 0,03 0,71 11,99 Nasdaq-Comp. 6.445,93 -0,24 -15,40 19,74 Nasdaq-100 5.966,33 -0,41 -24,75 22,67 US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,38 -1,6 1,40 18,3 5 Jahre 1,83 -0,7 1,84 -9,5 7 Jahre 2,07 -0,1 2,07 -18,1 10 Jahre 2,24 -0,6 2,25 -20,3 30 Jahre 2,82 -0,1 2,82 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.25 Uhr Di, 17:50 % YTD EUR/USD 1,2001 -0,05% 1,2008 1,1975 +14,1% EUR/JPY 133,75 +0,01% 133,73 133,58 +8,8% EUR/CHF 1,1538 -0,04% 1,1543 1,1539 +7,7% EUR/GBP 0,8853 -0,31% 0,8880 1,1285 +3,9% USD/JPY 111,45 +0,06% 111,38 111,55 -4,7% GBP/USD 1,3559 +0,28% 1,3521 1,3513 +9,9% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,41 49,48 +1,9% 0,93 -11,6% Brent/ICE 56,19 55,14 +1,9% 1,05 -4,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.312,90 1.310,95 +0,1% +1,95 +14,0% Silber (Spot) 17,32 17,32 +0,0% +0,00 +8,8% Platin (Spot) 945,65 954,00 -0,9% -8,35 +4,7% Kupfer-Future 2,95 2,95 +0,1% +0,00 +17,0% ===
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September 20, 2017 12:24 ET (16:24 GMT)
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