Von Adam Clark
LONDON (Dow Jones)--Die Bank of England will europäischen Banken und Versicherern nach dem Brexit erlauben, in Großbritannien Filialen zu betreiben. Dann müssten die Unternehmen keine Tochtergesellschaften gründen, um ihre Geschäfte fortsetzen zu können. Ausgehend von der Annahme, dass die Kooperation bei der Aufsicht zwischen Großbritannien und der Europäischen Union hoch bleibe, werde sie die in Europa ansässigen Banken nicht dazu zwingen, Niederlassungen mit eigenen Kapital- und Liquiditätsanforderungen zu gründen, teilte die Notenbank mit.
Allerdings warnte der stellvertretende Gouverneur der Bank of England, Sam Woods, in einem Brief an die Unternehmen, dass die Annahme gleichwertiger Regelungen im Laufe der Brexit-Verhandlungen "revidiert werden können".
Unternehmen, die derzeit im Vereinigten Königreich mit einer in der ganzen EU gültigen Banklizenz arbeiteten, müssen sich eine neue Genehmigung holen, um ihre Geschäfte fortzuführen, teilte die BoE weiter mit.
Die Konsultationen über die Vorgehensweise bei der Zulassung und Beaufsichtigung internationaler Unternehmen werden bis Februar andauern, und die Unternehmen können ab Anfang 2018 die Zulassung als Zweigniederlassung beantragen.
Die Intensität ihrer Aufsicht über europäische Banken und Versicherer wird berücksichtigen, wie "systemisch" deren Aktivitäten in Großbritannien seien. Dies werde anhand von Faktoren wie beispielsweise der Größe bestimmt und berücksichtige auch, ob die britischen Filialen eines Unternehmens mehr als 15 Milliarden Pfund an Gesamtaktiva haben.
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December 20, 2017 09:29 ET (14:29 GMT)
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