Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Boomende Industrie treibt deutsche Wirtschaft an
Die deutsche Wirtschaft hat im September von der boomenden Industrie einen kräftigen Schub erhalten. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 57,8 Zähler von 55,8 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung mitteilte. Das ist der höchste Stand seit April 2011. Das Konjunkturbarometer liegt damit weit über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum anzeigt.
Aufschwung im Euroraum gewinnt an Dynamik
Die Wirtschaft der Eurozone hat im September einen kräftigen Wachstumsschub erhalten. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 56,7 Zähler von 55,7 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Volkswirte hatten einen kleinen Rückgang auf 55,6 Punkte vorhergesagt. Bereits ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum.
BIZ: Zentralbanken überschätzen Fähigkeit zur Inflationssteuerung
Der Chefvolkswirt der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), Claudio Borio, hat die Zentralbanken davor gewarnt, ihre Fähigkeit zur Inflationssteuerung zu überschätzen. Bei einer Veranstaltung der britischen Denkfabrik Omfif stellte Borio laut vorab verbreitetem Redetext grundlegende Annahmen in Frage, auf denen die aktuelle Geldpolitik beruht - darunter die Existenz eines gleichgewichtigen Neutralzinses. Er riet den Zentralbanken, in ihrer Geldpolitik stattdessen stärker Finanzzyklen zu beachten.
Draghi: Zeit für digitale Währungen noch nicht reif
Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, sieht die Zeit für digitale Währungen noch nicht gekommen. "Derzeit ist die Technologie noch nicht reif genug, um für die Geldpolitik oder für das Zahlungssystem in Betracht zu kommen", sagte Draghi bei einer Rede in Dublin. Die EZB habe die Blockchain-Technologie studiert und werde die Entwicklung in der Zukunft weiter beobachten.
Bafin-Chef plädiert für risikoabhängige Eigenkapitalanforderungen
Der Chef der Bundesanstalt für Finanzdiensteistungsaufsicht (Bafin), Felix Hufeld, hat erneut vor einer zu starken Vereinfachung bei der Bemessung von Eigenkapitalanforderungen an Banken gewarnt. Bei einer Tagung der Deutschen Bundesbank in Frankfurt sagte Hufeld, bei der Vollendung der Eigenkapitalrichtlinie Basel 3 dürfe es nicht dazu kommen, dass die von den Banken eingegangenen Risiken eine zu geringe Rolle spielten.
Fed ebnet der EZB Weg zu weniger expansiver Geldpolitik
Die US-Notenbank gibt den Takt vor. Ihr Zinserhöhungszyklus und ihre Schrumpfung der eigenen Bilanzsumme erleichtern der Europäischen Zentralbank (EZB) die eigenen Bemühungen, aus der ultralockeren Geldpolitik auszusteigen. So benutzte die Fed nach ihrem Treffen in dieser Woche auch wieder eine etwas falkenhaftere Rhetorik und deutete noch einen Zinsschritt in diesem Jahr und drei für 2018 an. Als Reaktion kletterten unisono US-Dollar und die Renditen auf US-Staatsanleihen. Aus der Sicht der EZB macht die Fed derzeit alles richtig.
Konsolidierung unter Europas Banken tritt auf der Stelle
Dem fragmentierten europäischen Bankensektor würde laut dem Urteil der meisten Branchenbeobachter eine Konsolidierung guttun. Investoren, Manager, Regulierer und Politiker haben jedoch Schwierigkeiten, sich auf Fusionen und Übernahmen einzulassen. Einmal mehr steht die Commerzbank im Zentrum von Marktspekulationen, da die Bundesregierung auf längere Sicht ihren Restanteil von 15,6 Prozent - ein Erbe der Finanzkrise - abgeben will.
Britische Banken müssen Aufenthaltsstatus ihrer Kunden überprüfen
Britische Banken müssen künftig per Gesetz den Aufenthaltsstatus all ihrer Kunden überprüfen. Wie das Innenministerium in London mitteilte, sollen damit Einwanderer ohne Aufenthaltsrecht am Zugang zu Bankkonten und Bausparverträgen gehindert werden. Demnach müssen die Finanzinstitute des Landes ab Januar regelmäßig überprüfen, ob ihre Kunden einen gültigen Aufenthaltsstatus in Großbritannien besitzen - und Verstöße an das Innenministerium melden.
Von der Leyen setzt auf inhaltliche Auseinandersetzung mit der AfD
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat sich dafür ausgesprochen, die AfD nach einem Einzug der Partei in den Bundestag an ihrer Sachpolitik zu messen. Man müsse "sie stellen in den Themen", sagte die CDU-Politikerin im ARD-Morgenmagazin auf die Frage, wie die übrigen Parteien mit der AfD umgehen sollten. "Jetzt wollen wir mal hören, was sie tatsächlich thematisch und inhaltlich vorbringen", hob sie hervor. "Das ist dann die Stunde der Wahrheit."
Berlin weist einen Mitarbeiter der vietnamesischen Botschaft aus
Die Bundesregierung hat einen Mitarbeiter der vietnamesischen Botschaft des Landes verwiesen, der in die Entführung eines Vietnamesen aus Deutschland im August verwickelt gewesen sei. Am Donnerstag sei der vietnamesische Botschafter "erneut ins Auswärtige Amt einbestellt" worden, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert bei einer Pressekonferenz in Berlin.
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
September 22, 2017 07:30 ET (11:30 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.