FLORENZ (Dow Jones)--Die britische Premierministerin Theresa May hat sich in der Brexit-Debatte für die Schaffung einer neuen Stelle zur Beilegung möglicher Rechtsstreitigkeiten ausgesprochen. Weder der Europäische Gerichtshof noch britische Gerichte könnten bei Streitigkeiten zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich entscheiden oder Schlichter sein, sagte May bei ihrer mit Spannung erwarteten Brexit-Rede am Freitag in Florenz. Einen konkreten Vorschlag machte May nicht.
Was die Regelung der zukünftigen Wirtschaftsbeziehungen angeht, zeigte sich May ebenfalls noch unentschlossen. Klar sei, dass ihr Land mit dem EU-Austritt nicht mehr länger Mitglied des Binnenmarktes und der Zollunion sei. In Großbritannien gebe es aber dieselben Regeln und Vorschriften wie in der EU, es sei also einfach, EU-Regeln in nationales Recht zu überführen.
May bezeichnete CETA, das EU-Freihandelsabkommen mit Kanada, als das modernste Abkommen, das die EU je geschlossen habe. Es sei aber nicht zu vergleichen mit dem, was es jetzt bereits zwischen ihrem Land und der EU gebe. Beide Seiten sollten deshalb "Phantasie haben" und etwas Eigenes auf die Beine stellen, machte May deutlich, ohne hier konkrete Pläne zu nennen.
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September 22, 2017 10:05 ET (14:05 GMT)
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