BERLIN (dpa-AFX) - "Die Welt" über die Entscheidung der SPD, in die Opposition zu gehen:
"Endlich wieder frei, endlich wieder Opposition, endlich wieder Partei der Kritik, endlich nicht mehr unter der Fuchtel der Gouvernante Angela Merkel. Ganz anders liegen die Motive der Führungsequipe. Nicht beleidigter Trotz hat zu diesem Nein geführt, und auch nicht die Lust am Untergang. Beides mag mitgespielt haben, doch entscheidend war etwas anderes. Der Mantel der staatsbürgerlichen Verantwortung streifte die SPD. Nicht zufällig wurde am Wahlabend mehrfach der 3. März 1933 erwähnt, der Tag, an dem die Sozialdemokraten im Deutschen Reichstag geschlossen gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz stimmten. Zu Recht sind die Sozialdemokraten stolz darauf, dass ihre Abgeordneten damals unter größten Gefahren die Fahne von Rechtsstaat und Demokratie hochhielten. Zu Recht sind sie stolz darauf, dass sie mehrfach - und oft ohne dass es ihnen gelohnt worden wäre - die Staats- über die Parteiräson stellten."/ra/DP/tos
AXC0008 2017-09-26/05:35