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HSH Nordbank
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Öl weekly: Ölmarkt in nachhaltiger Backwardation!

Der globale Ölmarkt befindet sich gegenwärtig in einem Bullenmarkt, mit Brentöl bei 58 US-Dollar/Barrel. Zwischenzeitlich überstieg der Preis der Nordseesorte sogar die 60 US-Dollar/Barrel-Marke und erreichte somit das höchste Niveau seit Juli 2015. Der überraschende Anstieg über die 60 US-Dollar-Marke hinaus war vor allem auf geopolitische Aspekte im Zusammenhang mit dem Unabhängigkeitsreferendum der Autonomen Region Kurdistan im Irak zurückzuführen. Nach dem Referendum der Kurden im Irak, welches laut Medienberichten eine große Zustimmung für eine Unabhängigkeit der Region ergab, drohte der türkische Staatspräsident Erdogan kein Öl mehr von dort über eine wichtige Pipeline zum Umschlagsplatz im türkischen Ceyhan zu importieren. Die autonome Region Kurdistan macht keine zum Irak unabhängigen Angaben zu den Exportvolumina, allerdings ist bekannt, dass der Irak im August 550 Tsd. Barrel/Tag durch diese Pipeline exportierte. Das wäre ein enormer Einschnitt, welcher insbesondere Europa besonders treffen könnte.

Des Weiteren wurden die Ölmärkte von einem optimistischeren Ausblick in Bezug auf die Ölnachfrage getrieben. Die Nachfrage nach Rohöl wuchs in den Sommermonaten von durchschnittlich mehr als 1,85 Mio. Barrel/Tag YoY - dem zweithöchsten Wert seit 2010. Während in den entwickelten Volkswirtschaften die industrielle Nachfrage ausschlaggebend für das Ölnachfragewachstum war, trieb in den aufstrebenden Volkswirtschaften der Individualverkehr die Nachfrage nach Petroleumprodukten an. Hinzu kommt, dass der Markt eine erneute Verlängerung der OPEC-Kürzungen über März 2018 hinaus erwartet.

In der Tat ist der Rohölmarkt momentan in einer sehr guten Verfassung, wie auch an der Terminkurve von Brent erkennbar ist. In der Berichtswoche schaffte die Brentöl-Terminkurve den Übergang in eine nachhaltige Backwardation (Terminkurse am vorderen Ende > Terminkurse am hinteren Ende der Kontraktkurve). Ähnlich wie 2007 gelang es der Terminkurve innerhalb weniger Tage von einer Marktsituation des Contango in Backwardation überzugehen. Das kräftige Wachstum der Ölnachfrage und die Ausischt auf eine Verlängerung der Kürzungsmaßnahmen der OPEC-Staaten und Russland sowie eine sich abschwächende Produktionsausweitungsdynamik im US-Schieferölsektor lässt uns erwarten, dass diese Backwardation über einen längeren Zeitraum am Markt vorherrschen sollte. Dies ist deshalb der Fall, da alle drei Faktoren (starkes Ölnachfragewachstum, Verlängerung des OPEC-Abkommens, Nachlassen der Schieferöldynamik) den weltweiten Öllagerabbau unterstützen. Dadurch entsteht am Spotmarkt eine "Knappheit" für Öl. Um dieser "Knappheit" entgegenzuwirken, wird den Händlern eine Prämie geboten ihr Öl am Spotmarkt zu verkaufen, statt per Termin, da der Spotpreis höher notiert als der Terminpreis. Diese sogenannte Backwardation ist Ausdruck eines Marktes, der unterversorgt ist.

Müssen wir jetzt wieder mit stark steigenden Ölpreisen rechnen? Nein. Der Markt besitzt eine relativ hohe technologisch bedingte Fähigkeit der US-Schieferindustrie auf eine erhöhte Nachfrage rasch reagieren zu können. Das heißt, dass der Markt gegenwärtig keine Angebotsknappheit befürchtet. Solange diese Sicherheit vorhanden ist, dürften signifikante Preisausschläge nach oben ausbleiben. Allerdings dürften sich die Schieferölvorkommen eines Tages dem Ende zuneigen - zumindest wenn man die heutigen technologischen Möglichkeiten in Betracht zieht.


Hier können Sie das "Wochenbarometer" mit aktuellen News zu den Kapitalmärkten und weitere Research-Publikationen herunterladen.
© 2017 HSH Nordbank
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