Von Matthias Goldschmidt
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Wirbelstürme "Harvey", "Irma" und "Maria" sowie das Erdbeben in Mexiko sind nach Einschätzung der Talanx-Vorstände Herbert Haas und Immo Querner die teuersten Katastrophen für das Unternehmen seit vielen Jahren. Zumindest seitdem die Talanx AG im Herbst 2012 an die Börse gegangen sei, habe es nicht so hohe Schäden gegeben, sagten die Manager in Frankfurt anlässlich des fünfjährigen Börsenjubiläums.
Talanx hat sein Gewinnziel für das laufende Jahr angesichts der Verwüstungen in der Karibik sowie in Mexiko und den USA bereits vergangene Woche mit einem Fragezeichen versehen. "Ich sehe nicht, dass wir die 850 Millionen Euro Gewinn in diesem Jahr erreichen werden", sagte Vorstandschef Haas mit Blick auf die erwartete Großschadensbelastung. Auch bei der Rückversicherungstochter Hannover Rück wackelt die Prognose.
Insbesondere "Maria" schlage tief ins Kontor, sagte Haas. Der Wirbelsturm hatte vergangene Woche Puerto Rico heimgesucht, wo Talanx stark engagiert ist. Nach heftigen Stürmen und Regenfällen waren 3 Millionen Menschen auf der Insel ohne Strom und Trinkwasser. Zum größten Teil ist die Stromversorgung auch jetzt noch nicht wieder hergestellt, was auch bei den Unternehmen zu Betriebsunterbrechungen führt.
In einer Anfang des Monats veröffentlichten Schätzung beziffern die Analysten des auf die Modellierung von Risiken spezialisierten Dienstes Air Worldwide den durch "Maria" verursachten versicherten Schaden auf 40 bis 85 Milliarden Euro.
Wie hart genau es Talanx trifft, ist derzeit noch unklar. Bisher gebe es "keine verlässliche Schätzung", sagte Haas. Im Fall Mexiko sehe es so aus, als halte sich die Belastung für Talanx in Grenzen.
Die Talanx AG wird die Zahlen zum dritten Quartal am 13. November vorlegen, die Hannover Rück ist schon am 8. November dran.
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September 29, 2017 08:34 ET (12:34 GMT)
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