Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aufwärtsbewegung am europäischen Aktienmarkt hat zum Wochenschluss nochmals an Schwung gewonnen. Vom Umfeld kam kein Störfeuer, der Euro notierte mit 1,18 Dollar kaum verändert und auch die Anleihen traten mehrheitlich auf der Stelle. Im Fokus stand die VW-Aktie nach einer Gewinnwarnung. Der DAX gewann 1 Prozent auf 12.829 Punkte, allmählich kommt das Allzeithoch vom 20. Juni bei 12.952 Punkten in greifbare Nähe. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,9 Prozent auf 3.595 Zähler.
Die Analysten der Credit Suisse sind optimistisch für deutsche Werte. "Der deutsche Aktienmarkt ist günstig bewertet", hieß es von dort. Gegenüber den anderen kontinentaleuropäischen Börsen weise der deutsche Markt im Vergleich der Kurs-Gewinn-Verhältnisse einen Bewertungsabschlag von 14 Prozent auf. Die Aussichten der deutschen Volkswirtschaft stuft die Bank als robust ein. Der hiesige Einkaufsmanagerindex und der Ifo-Index hätten durch die Eurostärke keinen Schaden genommen. Die Schweizer Bank hat den deutschen Markt nun auf "Overweight" genommen.
VW-Kurs knickt nach Gewinnwarnung kurz ein
Hauptthema an der Börse war wieder einmal Volkswagen. Der Autobauer hatte eine Gewinnwarnung abgegeben, die Aktie schloss 0,3 Prozent leichter bei 138 Euro, aber deutlich erholt von ihrem Tagestief bei 132,85 Euro. Im dritten Quartal belasten negative Sondereinflüsse von voraussichtlich rund 2,5 Milliarden Euro das operative Ergebnis. "Wenngleich beide Nachrichten klar negativ zu werten sind, reichen diese nicht aus, um das Gesamtbild entscheidend zu verändern", so ein Analyst. Den nun über den bisherigen Erwartungen liegenden Belastungen aus dem Abgasskandal beziehungsweise dem Lkw-Kartellverfahren stehe eine im bisherigen Jahresverlauf solide operative Entwicklung gegenüber.
Bayer stiegen um 2,1 Prozent, Covestro zogen um 0,4 Prozent an. Bayer hat sich von einem weiteren Paket an Covestro getrennt und einen Entherrschungsvertrag mit der abgespaltenen früheren Polymer-Tochter abgeschlossen. Die Aktien wurden für 1 Milliarde Euro verkauft. Die Covestro-Aktie rücke mit dem dadurch steigenden Streubesitz einer Aufnahme in den DAX näher. Dennoch dürfte es nach aktuellem Stand erst im nächsten September soweit sein.
Rovio stolpert an die Börse
Die Aktie des Angry-Birds-Erfinders Rovio Entertainment ist verhalten an der Börse in Helsinki gestartet. Den ersten Börsentag beendete die Aktie bei 11.50 Euro. Gegenüber dem Ausgabepreis der Aktie von 11,50 Euro ist das einen Nullnummer. Das finnische Entwicklerstudio wird damit mit rund 940 Millionen Euro bewertet.
In London legten Aviva um 1 Prozent zu. Der Versicherer hat sich für 265 Millionen Euro von seinem Gemeinschaftsunternehmen mit Banco BPM getrennt. Banco BPM stiegen um 0,1 Prozent. Bei BASF gab es Rückenwind von einer Kaufempfehlung von Baader Helvea. BASF schlossen 1 Prozent höher. Derweil haben die Analysten der HSBC den Daumen für Krones gesenkt und raten nur noch zum "Halten" der Aktie. Krones büßten 2,4 Prozent ein.
Spanien am Montag im Fokus
Der spanische Ibex legte um 0,5 Prozent zu. Hier hielten sich die Käufer vor dem von der Zentralregierung in Madrid untersagten katalanischen Unabhängigkeitsreferendum am Sonntag zurück. Ob und wie es stattfinden wird, ist ebenso unsicher wie die weiteren Folgen. An der Börse spielte die Wahl am Sonntag bisher nur eine untergeordnete Rolle. Nur die kurzfristigen Renditen der katalanischen Schuldverschreibungen sind bisher in die Höhe gesprungen. So stieg die Rendite der im Juni kommenden Jahres fälligen Anleihe innerhalb von drei Monaten von 0,58 auf nun 2,35 Prozent.
Eskaliert der Streit weiter und ruft Katalonien womöglich sogar die Unabhängigkeit der Region aus, dürfte nach Einschätzung der DZ Bank der Markt mit Spreadausweitungen der spanischen Staatsanleihen reagieren. Am Freitagabend will sich S&P zu Spaniens Kreditwürdigkeit äußern. Der reine Blick auf die fundamentale Lage spräche nach Einschätzung der DZ Bank für eine Anhebung des Ratings auf A-.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.594,85 +31,21 +0,9% +9,3% Stoxx-50 3.172,79 +15,40 +0,5% +5,4% Stoxx-600 388,16 +1,80 +0,5% +7,4% XETRA-DAX 12.828,86 +124,21 +1,0% +11,7% FTSE-100 London 7.369,39 +46,57 +0,6% +3,2% CAC-40 Paris 5.329,81 +36,04 +0,7% +9,6% AEX Amsterdam 537,06 +3,67 +0,7% +11,2% ATHEX-20 Athen 1.980,64 -1,90 -0,1% +13,8% BEL-20 Bruessel 4.017,75 +16,45 +0,4% +11,4% BUX Budapest 37.290,65 +99,00 +0,3% +16,5% OMXH-25 Helsinki 3.976,23 -3,15 -0,1% +8,1% ISE NAT. 30 Istanbul 126.114,52 +109,56 +0,1% +32,1% OMXC-20 Kopenhagen 1.024,14 -3,96 -0,4% +15,9% PSI 20 Lissabon 5.375,60 +33,98 +0,6% +15,6% IBEX-35 Madrid 10.381,50 +53,00 +0,5% +11,0% FTSE-MIB Mailand 22.696,32 +108,65 +0,5% +18,0% RTS Moskau 1.136,75 +11,19 +1,0% -1,4% OBX Oslo 713,68 +0,26 +0,0% +15,5% PX-GLOB Prag 1.372,01 +1,71 +0,1% +14,5% OMXS-30 Stockholm 1.637,82 +12,84 +0,8% +8,0% WIG-20 Warschau 2.453,46 +26,42 +1,1% +26,0% ATX Wien 3.315,97 +8,50 +0,3% +26,6% SMI Zuerich 9.157,46 +45,30 +0,5% +11,4% DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:23 Do, 21:53 % YTD EUR/USD 1,1813 +0,29% 1,1779 1,1780 +12,3% EUR/JPY 133,07 +0,28% 132,71 132,43 +8,2% EUR/CHF 1,1442 -0,03% 1,1445 1,1438 +6,8% EUR/GBP 0,8814 +0,35% 0,8783 1,1402 +3,4% USD/JPY 112,64 -0,03% 112,68 112,43 -3,6% GBP/USD 1,3403 -0,02% 1,3406 1,3432 +8,6% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,48 51,56 -0,2% -0,08 -9,8% Brent/ICE 57,25 57,41 -0,3% -0,16 -2,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.284,59 1.287,89 -0,3% -3,30 +11,6% Silber (Spot) 16,79 16,88 -0,6% -0,09 +5,4% Platin (Spot) 916,05 923,50 -0,8% -7,45 +1,4% Kupfer-Future 2,94 2,97 -1,1% -0,03 +16,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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September 29, 2017 12:09 ET (16:09 GMT)
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