
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE POST - Die Deutsche Post bittet ihre Kunden schon wieder zur Kasse. Für Unternehmen, Banken oder Behörden, die ihre Briefe mit der Post versenden, wird das Porto vom kommenden Jahr an kräftig steigen. Das geht aus internen Unterlagen hervor, die der FAZ vorliegen. Darin kündigt der Bonner Briefriese an, die Sonderrabatte für seine Großkunden auf einen Schlag um 3 Prozentpunkte zu reduzieren. Daraus errechnet sich nach Angaben eines Postsprechers eine durchschnittliche Preiserhöhung für den Standardbrief um 5,1 Prozent. Für private Briefeschreiber, denen die Post das Porto zuletzt Anfang 2016 um 8 Cent auf 70 Cent angehoben hatte, bleibt vorläufig alles beim Alten. Erst im Herbst kommenden Jahres kann sie die nächste Preiserhöhung bei der Bundesnetzagentur beantragen. (FAZ S. 19)
THYSSENKRUPP - Thyssenkrupp will trotz der geplanten Fusion seines Stahlgeschäfts mit Tata Steel die Mitspracherechte der Arbeitnehmer garantieren. Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger sagte: "Die deutschen Stahlkocher behalten ihre Montanmitbestimmung so wie sie heute ist." Die Montanmitbestimmung regelt seit den 1950er-Jahren, dass die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat auf die gleiche Anzahl von Vertretern wie die Arbeitgeber kommen. (Bild-Zeitung/FAZ S. 21)
THYSSENKRUPP - Als Antwort auf die Elektromobilität stellt Thyssenkrupp seine Komponentensparte strategisch neu auf. Um sich zusätzliche Absatzmärkte jenseits des Verbrennungsmotors zu erschließen, bündelt der Konzern sein Schmiedegeschäft zu einem der größten Anbieter der Welt und richtet es stärker auf Kunden aus anderen Industrien aus. "Das wird nicht nur die Abhängigkeit vom klassischen Verbrennungsmotor verringern, sondern mit diesem strategischen Schritt werden wir per Saldo zusätzliches Wachstum und Ergebnis schaffen", sagte Spartenvorstand Karsten Kroos. Die neu formierte Schmiedegruppe mit 18 Werken in Europa, Asien, Nord- und Südamerika kommt auf einen Jahresumsatz von zuletzt rund 1 Milliarde Euro. Die zuvor auf Brasilien und Italien verteilte Führung wird in der Thyssenkrupp-Zentrale in Essen zusammengezogen. Die Leitung übernimmt Alexander Becker, der aus Brasilien ins Ruhrgebiet wechselt. (FAZ S. 21)
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank hat ihre interne Untersuchung der fragwürdigen Axa-Transaktion, in deren Zuge Mitarbeiter gegen das Institut gewettet hatten, abgeschlossen, wie die Börsen-Zeitung erfahren hat. Demzufolge hat der Head of Structured Finance Germany, André Muschallik, die Bank verlassen. Ein weiterer an der Transaktion Beteiligter, John Pipilis, Co-Head Credit in London, arbeitet weiter fürs Institut, als einziger der sechs in den Deal eingebundenen Deutsch-Banker. Infolge der Transaktion habe die Bank verschiedene Maßnahmen getroffen, heißt es in Finanzkreisen. (Börsen-Zeitung S. 3)
SIEMENS - Schon in der ersten Woche nach der beschlossenen Fusion der Bahntechnik-Geschäfte von Siemens und Alstom tauchen erste Missverständnisse auf. Von Arbeitsplatzgarantien wie Gewerkschafter es glauben machen wollen, kann keine Rede sein. Vor den am vergangenen Dienstag bekanntgegebenen Fusionsabsichten hat es auf deutscher und französischer Seite Absprachen zwischen den Betriebsräten und Siemens sowie Alstom gegeben. Die Übereinkünfte schließen über die Laufzeit der Fusionsvereinbarung von vier Jahren (beginnend Ende 2018) nur betriebsbedingte Kündigungen aus. Auf Anfrage hieß es bei Siemens, dass die Unternehmen für beide Länder lediglich die Zahl der derzeitigen Gesamtbelegschaft zugesichert hätten, also etwa 25.500 Mitarbeiter. Das aber schließe nicht aus, dass es zu Verschiebungen zwischen den Standorten kommen könnte, heißt es weiter. (FAZ S. 20)
BAYER - Hinter den Kulissen treibt Bayer die Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto voran. Zwar ist es derzeit aus Leverkusener Sicht noch zu früh, um die zur Finanzierung benötigte Kapitalerhöhung anzuschieben, doch ist der Rückzug aus dem Kapital von Covestro unter die 25-Prozent-Marke ein wichtiger Eckpfeiler bei den vorbereitenden Arbeiten. Bayer hat nämlich zugleich einen sogenannten Entherrschungsvertrag unterzeichnet, mit dem auf bestimmte Stimmrechte in der Hauptversammlung verzichtet wird. Dadurch kann der Kunststoffkonzern zum 30. September aus dem Konsolidierungskreis entlassen werden. Das ist mit Blick auf die Kapitalerhöhung, die nach Möglichkeit noch im Laufe dieses Jahres über die Bühne gebracht werden soll, von großer Bedeutung. Hat die Entkonsolidierung doch signifikanten Einfluss auf den Umfang des Börsenprospekts, der für die milliardenschwere Bezugsrechteemission zu erstellen ist. Bevor es so weit ist, muss jedoch mehr Klarheit in den Kartellverfahren, allen voran in der EU und den USA, herrschen. (Börsen-Zeitung S. 7)
DUMONT - Der Berliner Zeitungsmarkt war schon immer ein heißes Pflaster und wird seit Jahren immer schwieriger. Als Ausweg haben die Funke-Mediengruppe mit "Berliner Morgenpost" und die DuMont-Mediengruppe mit "Berliner Zeitung" eine enge Zusammenarbeit beratschlagt, aber die Gespräche wurden nach Informationen der FAZ inzwischen abgebrochen. (FAZ S. 21)
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October 04, 2017 00:20 ET (04:20 GMT)
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