KARLSRUHE (dpa-AFX) - Der Energieversorger EnBW
Bauherrin ist die Schluchsee AG, ein Tochterunternehmen von EnBW
und RWE
EnBW will nach eigenen Angaben bei Speichertechnologien jetzt neue Prioritäten setzen. Unter anderem kooperiert das Unternehmen beim Bau eines Lithium-Ionen-Speichers in Heilbronn mit Bosch. Allerdings werde der Ausbau von bestehenden Pumpspeicherkraftwerken, etwa in Forbach im nördlichen Schwarzwald, weiter vorangetrieben.
Pumpspeicherkraftwerke können zur Sicherheit der Stromversorgung beitragen. Wenn mehr Strom zur Verfügung steht als gebraucht wird, etwa wenn Wind weht und die Sonne scheint, befördern starke Pumpen Wasser von einem unteren Becken in ein höher gelegenes Becken. Wenn Strom im Netz fehlt - weil zum Beispiel nachts Flaute herrscht und weder Wind- noch Solarstrom zur Verfügung stehen - wird das Wasser von oben durch Rohre oder Schächte nach unten geleitet. Dann treiben Turbinen Generatoren an.
Atdorf sollte eine Leistung von 1400 Megawatt erhalten und damit so viel Strom produzieren können wie ein großes Atomkraftwerk. Damit könnten vorübergehend bis zu drei Millionen Haushalte versorgt werden. Die mit den Bauwerken verbunden Eingriffe in die Natur wären allerdings erheblich. Alleine die beiden Speicherbecken sollten ein Fassungsvermögen von je neun Millionen Kubikmetern haben, das entspricht einem Würfel mit mehr als 200 Metern Kantenlänge.
Umweltverbände wie der BUND hatten das Projekt, das neben Stuttgart 21 und dem Ausbau der Rheintalbahn zu den größten Bauvorhaben im Südwesten zählte, stets als Gefahr für die Tier- und Pflanzenwelt in der Region kritisiert./moe/DP/she
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AXC0091 2017-10-11/11:18