Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
COMMERZBANK - Die französische Großbank Credit Agricole will ihre Präsenz auf dem deutschen Markt deutlich stärken. Wie ihr Vorstandschef Philippe Brassac in einem Interview mit dem Handelsblatt sagte, würde sein Haus die Option, sollte die Commerzbank tatsächlich zum Verkauf stehen, "als eines der bedeutendsten Institute in der Euro-Zone sicher analysieren". In Deutschland fehlt den Franzosen bislang das Privatkundengeschäft, während sie in Frankreich und Italien als Universalbank für Unternehmen und Privatkunden tätig ist. (Handelsblatt S. 28)
COMMERZBANK - Comdirect, die Direktbank der Commerzbank, hat eine "Comdirect Assistant App" entwickelt, mit der man über ein Smartphone mit Googles Betriebssystem Android oder mit dem Lautsprecher Google Home Finanzinformationen abrufen kann. Comdirect-Chef Arno Walter ist mächtig stolz darauf, dass seine Bank der erste Finanzdienstleister in Deutschland ist, den Google jetzt als Partner neben anderen wie dem Modeversandhändler Zalando zum Marktstart in den nächsten Tagen ausgewählt hat. Im Gespräch mit der FAZ gibt sich der große Technikfan Walter überzeugt, dass Sprachassistenten das Bankgeschäft nicht weniger als "revolutionieren werden". (FAZ S. 19)
DEUTSCHE BÖRSE - Die Deutsche Börse will Banken Anreize schaffen, wichtige Teile ihres bisher fast ausschließlich in London getätigten Geschäfts nach Frankfurt zu verlagern. Dabei handelt es sich um die Verrechnung von außerbörslichen Zinsgeschäften (OTC Clearing). Damit kommt der Börsenbetreiber den Regulierungsbehörden zuvor, die entscheiden könnten, ob solche Geschäfte nach einem Brexit innerhalb der EU erfolgen müssen. Der Anreiz für die Partner, verstärkt auf Frankfurt zu setzen, soll darin bestehen, dass die Deutsche Börse ihren wirtschaftlichen Erfolg in der Verrechnung von Zinsswaps mit den Marktteilnehmern teilen will. (FAZ S. 22)
DEUTSCHE TELEKOM - Die Deutsche Telekom hat einen Manager gefunden, der die seit Jahren angeschlagene Tochterfirma T-Systems künftig steuern soll. Nach Informationen des Handelsblatts wird Adel Al-Saleh 2018 den Vorstandsposten von Reinhard Clemens übernehmen. Der Amerikaner muss nun das Geschäft sanieren. (Handelsblatt S. 1)
AIRBUS - Der Flugzeugbauer Airbus sieht sich mit schweren Korruptionsvorwürfen konfrontiert. Es geht um ein System aus externen Beratern und schwarzen Kassen, mit dessen Hilfe der Konzern an lukrative Aufträge gekommen sein soll. Sowohl der Verkauf militärischer als auch ziviler Flugzeuge sei so in vielen Ländern befeuert worden. In Großbritannien und Frankreich laufen bereits Ermittlungen. Auch österreichische und deutsche Behörden untersuchen womöglich illegale Airbus-Deals. In einem internen Schreiben fürchtete Airbus-Chef Tom Enders bereits "umfangreiche Strafzahlungen". Der "Spiegel" hatte berichtet, eine Anklage stehe kurz bevor. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I bestätigte den Bericht. Die Ermittlungen seien weit fortgeschritten. (Handelsblatt S. 16f/SZ S. 15)
UNIPER - Der finnische Versorger Fortum schließt eine Erhöhung seines Angebots für den Energiekonzern Uniper aus. "Wir werden definitiv nicht aufstocken. 22 Euro ist und bleibt unser letztes Angebot. Wir werden sehen, wie viele Uniper-Aktionäre es annehmen", sagte Fortum-Chef Pekka Lundmark in einem Interview. Fortum will dem Uniper-Mutterkonzern Eon dessen 47-prozentigen Anteil an dem Energieversorger abkaufen und hat laut Lundmark auch schon mit den zuständigen Kartellbehörden Kontakt aufgenommen. (Rheinische Post)
BMW - Der Autokonzern BMW will auf seinem Entwicklungscampus in München innerhalb von zwei Jahren zusätzlich 5.000 Menschen an Elektroantrieben und selbstfahrenden Autos arbeiten lassen. Das bestehende Forschungs- und Entwicklungszentrum wird zu diesem Zweck für 400 Millionen Euro erweitert. Langfristig will BMW die Kapazitäten auf dem Areal von heute 27.000 auf 41.000 Menschen erhöhen. (Handelsblatt S. 18)
SCHWARZ-GRUPPE - Nach dem erfolgreichen Einstieg von Aldi in Australien will nun auch Europas größter Handelskonzern down Under Fuß fassen. Die Schwarz-Gruppe, die die Billiganbieter Lidl und Kaufland führt, versuchte sich lange, aber nicht erfolgreich an einem Markteintritt von Lidl auf dem Fünften Kontinent. Lidl sicherte sich schon Markenrechte. Im südaustralischen Adelaide aber hat Kaufland nun ein großes Grundstück erworben und sucht Personal. (FAZ S. 18)
RENAULT - "Wir sehen heute, dass wir mit dem Verkauf elektrischer Fahrzeuge Geld verdienen können", sagt E-Auto-Vorstand Gilles Normand im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung. Renault und der japanische Schwesterkonzern Nissan, Marktführer bei Elektroautos, haben schon eine halbe Million Wagen verkauft, zum Beispiel den Leaf oder Zoe. Und jetzt geben sie auch eine Zielrichtung vor: 7 Prozent Marge, genauso so viel wie bei den herkömmlichen Autos. "Hier sind wir erneut Vorreiter, da wir eine Gewinnspanne für unser Elektro-Business angeben", sagt Normand und stichelt gegen die Konkurrenz: "Dies unterscheidet uns auch von unseren Marktbegleitern: Wir verlieren kein Geld mehr." (SZ S. 17)
SCHAEFFLER - Der Automobilzulieferer Schaeffler AG, mit 88.000 Mitarbeitern eines der größten Unternehmen Deutschlands seiner Branche, will sich verstärkt auf den Wandel zum Elektroauto einstellen. Dies kündigte Vorstandschef Klaus Rosenfeld in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung an. Man rechne damit, dass im Jahr 2030 etwa 30 Prozent der neuen Fahrzeuge rein batteriegetrieben sein würden. Darauf müsste sich sein Unternehmen einstellen. Um den Wandel bewältigen zu können, müsse die Firma auch dazukaufen. "Ich rede nicht von Mega Akquisitionen, aber von sinnvollen Ergänzungen, dort wo Kompetenzen fehlen", sagte Rosenfelt.(Süddeutsche Zeitung S. 16)
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October 09, 2017 00:22 ET (04:22 GMT)
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