Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Es ist vollbracht: Der DAX kletterte am Donnerstag erstmals auf die runde Marke von 13.000 Punkten. Auch wenn er diese nicht als Sprungbrett für weitere Gewinne nutzen konnte, war man sich an der Börse sicher, dass er sie nicht das letzte Mal gesehen hat. Ein erstes kleines Ausrufezeichen der positiven Art lieferte die US-Berichtssaison, dort legten JP Morgan und Citigroup überzeugende Geschäftszahlen vor. Am Freitag folgen Bank of America und Wells Fargo. Der DAX beendete den historischen Tag mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent auf 12.983 Punkte zu. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,1 Prozent auf 3.606 Zähler.
Mit Blick auf die nun langsam startende europäische Berichtssaison waren die Analysten von JP Morgan recht optimistisch gestimmt. Grund sind die in der Zwischenzeit - nach Revisionen - nicht mehr so hohen Erwartungen an die Unternehmensgewinne. Für die europäischen Unternehmen werde nur noch eine Steigerung um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal im Konsens erwartet. In Europa waren die Gewinne im zweiten Quartal aber um sehr viel stärkere 14 Prozent gestiegen.
Lufthansa der Gewinner der laufenden Konsolidierung
Die Deutsche Lufthansa (plus 2,3 Prozent) übernimmt wie erwartet einige Teile der insolventen Air Berlin. Zu den erworbenen Unternehmensteilen gehören die österreichische Ferienfluggesellschaft Niki sowie die Luftfahrtgesellschaft Walter, zudem wechseln 20 weitere Flugzeuge zur Lufthansa. Lufthansa zahlt für die Unternehmensteile 210 Millionen Euro. Der Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr sieht weiteren Konsolidierungsbedarf in der Luftfahrtbranche. Die zum Zockerpapier verkommenen Titel von Air Berlin legten um 43,6 Prozent auf 23 Cent zu.
Dem Aktienkurs der Lufthansa half zudem, dass die Analysten von Bernstein die Aktie auf "Outperform" hochgenommen hatten. Sie erwarten, dass die Lufthansa nun richtig durchstarten kann. Die Insolvenz von Air Berlin sowie der jüngste Friedensschluss mit den Piloten verliehen der Nummer eins im deutschen Flugverkehr Schwung.
Im Mediensektor steigerte die britische Sky (plus 1,4 Prozent) den Gewinn im ersten Geschäftsquartal auch dank guter Geschäfte in Deutschland überproportional zum Umsatz. Am Ausblick für das Geschäftsjahr 2017/18 hielt Europas größter Pay-TV-Anbieter fest.
US-Behörden haben Bedenken wegen T-Mobile US/Sprint-Fusion
Für die Aktie der Deutschen Telekom ging es um 1,4 Prozent nach unten. Grund war ein Artikel der Nachrichtenagentur Reuters, laut dem das US-Justizministerium Bedenken wegen eines möglichen Zusammenschlusses zwischen T-Mobile US und Sprint haben soll. Die Behörden befürchten eine Einschränkung des Wettbewerbs in den USA. Die Hoffnung auf einen Zusammenschluss mit Sprint war in der jüngeren Vergangenheit einer der Haupttreiber der Telekom-Aktien gewesen.
Die Quartalszahlen von Südzucker sind zwar nur leicht unter den Erwartungen geblieben. Allerdings wird an der Börse davon ausgegangen, dass sich Investoren auch in Zukunft mit ihren Engagements in der Aktie sehr zurückhalten werden - zumindest solange, bis klar sei, wie sich die Liberalisierung des Zuckermarktes auf das Geschäft von Südzucker auswirken werde. Südzucker verloren 2,3 Prozent. Ströer büßten nach einer Abstufung durch HSBC 2,1 Prozent ein.
In Hannover hat das Musterverfahren im milliardenschweren Streit um die Folgen der gescheiterten Volkswagen-Übernahme durch Porsche begonnen. Wie die Anwaltskanzlei Tilp mitteilte, fordern die Kläger insgesamt fünf Milliarden Euro Schadensersatz zuzüglich Zinsen. In einer ersten Einschätzung soll der Richter nach Aussage eines Händlers erste Indikationen gegeben haben, dass er Porsche als möglichen Gewinner sehe. In der Folge legte die Aktie der Zuffenhausener um 5,1 Prozent zu.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.605,54 -1,85 -0,1% +9,6% Stoxx-50 3.189,06 -2,71 -0,1% +5,9% Stoxx-600 390,28 +0,13 +0,0% +8,0% XETRA-DAX 12.982,89 +12,21 +0,1% +13,1% FTSE-100 London 7.556,24 +22,43 +0,3% +5,8% CAC-40 Paris 5.360,81 -1,60 -0,0% +10,3% AEX Amsterdam 542,84 +1,08 +0,2% +12,4% ATHEX-20 Athen 1.978,28 +7,52 +0,4% +13,6% BEL-20 Brüssel 4.070,68 +11,65 +0,3% +12,9% BUX Budapest 38.772,08 +318,96 +0,8% +21,2% OMXH-25 Helsinki 4.043,23 +3,40 +0,1% +9,9% ISE NAT. 30 Istanbul 129.979,38 +2747,11 +2,2% +36,1% OMXC-20 Kopenhagen 1.040,40 -2,30 -0,2% +17,7% PSI 20 Lissabon 5.439,31 +17,84 +0,3% +16,6% IBEX-35 Madrid 10.275,90 -2,50 -0,0% +9,9% FTSE-MIB Mailand 22.398,51 -153,70 -0,7% +16,5% RTS Moskau 1.143,96 +0,64 +0,1% -0,7% OBX Oslo 720,86 +2,25 +0,3% +16,7% PX-GLOB Prag 1.383,98 -0,59 -0,0% +15,5% OMXS-30 Stockholm 1.644,65 +2,94 +0,2% +8,4% WIG-20 Warschau 2.537,69 -14,09 -0,6% +30,3% ATX Wien 3.324,75 -10,56 -0,3% +27,0% SMI Zürich 9.297,34 +32,00 +0,3% +13,1% DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.09 Uhr Mi, 17.29 Uhr % YTD EUR/USD 1,1838 -0,33% 1,1878 1,1851 +12,6% EUR/JPY 133,03 -0,24% 133,34 133,20 +8,2% EUR/CHF 1,1553 +0,13% 1,1539 1,1527 +7,9% EUR/GBP 0,8987 +0,33% 0,8957 1,1133 +5,4% USD/JPY 112,36 +0,09% 112,27 112,38 -3,9% GBP/USD 1,3173 -0,66% 1,3260 1,3197 +6,8% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,87 51,3 -0,8% -0,43 -10,8% Brent/ICE 56,43 56,94 -0,9% -0,51 -3,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.292,77 1.291,80 +0,1% +0,97 +12,3% Silber (Spot) 17,20 17,18 +0,1% +0,02 +8,0% Platin (Spot) 936,50 932,00 +0,5% +4,50 +3,6% Kupfer-Future 3,13 3,10 +1,0% +0,03 +23,8% ===
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/flf
(END) Dow Jones Newswires
October 12, 2017 12:15 ET (16:15 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.