FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Der Einstieg des Investors Paul
Singer hat am Mittwoch die Aktien der Gea Group
Aus Sicht der Deutschen Bank ist das Investment von Singer das Signal, auf das viele Anleger gewartet haben. Analystin Felicitas Bismarck kündigte eine detaillierte Studie an, sprach aber jetzt bereits eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 45 Euro aus. Gea habe zuletzt an allen Ecken und Enden Probleme gehabt und viel an Glaubwürdigkeit verloren. Dies habe nach massiven Kursverlusten auch Spekulanten angelockt, die auf eine Wiederentdeckung des "Fallen Angels" setzen, so die Expertin.
Ein Börsianer verwies darauf, dass Singer nicht der erste Investor sei, der sich bei Gea positioniert. Erst im August war der belgische Investor Albert Frère mit einem ähnlichen Größenmaß eingestiegen. Analyst Henning Breiter von Hauck & Aufhäuser begründete das Interesse der Investoren mit einer attraktiven Konstellation. Denn trotz des zum Teil hausgemachten Gegenwinds bei Gea sei die Geschäftsgrundlage weiterhin gut. Die verbesserten Aussichten veranlassten ihn nun dazu, den Risikoabschlag in seinem Bewertungsmodell etwas zu senken. Entsprechend erhöhte er das Kursziel von 40 auf 45 Euro und blieb bei seiner Kaufempfehlung.
Singer gilt als Aktivist, der nach einem Einstieg versucht, aktiven Einfluss auf die Unternehmensstrategie zu nehmen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Berufung auf Kreise berichtete, habe er seinen Anteil an Gea Schritt für Schritt aufgestockt, weil er die Möglichkeit einer Margenverbesserung sowie eines Aktienrückkaufprogramms sehe. Auch Hauck-Experte Breiter attestiert Gea eine weiterhin exzellente Geschäftsbasis. "Insgesamt erwarten wir ab sofort eine sukzessive Verbesserung der operativen Leistung", sagte Breiter.
Die Aktien der Gea Group könnten durch die Investoren eine Art Renaissance erleben, nachdem Anleger vor einem Jahr wegen einer überraschenden Gewinnwarnung damit begannen, einen großen Bogen um die Papiere zu machen. Von dem Mehrjahrestief bei 32,62 Euro im November 2016 konnten sie sich seither nur mühsam erholen. Während der MDax im bisherigen Jahresverlauf mehr als 16 Prozent zugelegt hat und von Rekord zu Rekord eilt, hatten die Titel des Maschinenbauers bis zuletzt leicht unter ihrem Stand zum Jahreswechsel gelegen./tih/ck/she
dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX
ISIN DE0006602006
AXC0117 2017-10-11/12:18