DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Trump plant Sanktionen gegen iranische Revolutionsgarden
US-Präsident Donald Trump will das Atom-Abkommen mit dem Iran nicht formell aufkündigen, aber Sanktionen gegen die iranischen Revolutionsgarden verhängen. Das kündigte US-Außenminister Rex Tillerson am Freitag in Washington kurz vor einer geplanten Iran-Ansprache des Präsidenten an. Trump will nach Angaben des Ministers lediglich die per US-Gesetz in regelmäßigen Abständen erforderliche Beglaubigung des Atom-Abkommens verweigern - was aber nicht gleichbedeutend mit einem Ausstieg der USA aus der Vereinbarung ist.
Inflationsdruck in den USA nimmt im September zu
Der Inflationsdruck in den USA hat im September zugenommen. Nach Mitteilung des Arbeitsministeriums stiegen die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 2,2 (August: 1,9) Prozent, unter Ausklammerung der Energie- und Nahrungsmittelpreise stagnierte die Inflationsrate allerdings auf dem Vormonatsniveau von 1,7 Prozent. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent und die Kernverbraucherpreise um 0,1 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Anstiege um 0,6 und 0,2 Prozent prognostiziert.
US-Realeinkommen sinken im September um 0,1 Prozent
Die Realeinkommen in den USA sind im September gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gefallen. Es war der zweite Rückgang in Folge, im August waren die Löhne um 0,3 Prozent gesunken. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, betrug der reale Stundenlohn 10,78 (August: 10,79) US-Dollar. Das durchschnittliche Wocheneinkommen lag bei 370,71 (371,05) Dollar.
Umsätze der US-Einzelhändler steigen geringer als erwartet
Die US-Einzelhändler haben ihre Umsätze im September etwas weniger stark als erwartet erhöhen können. Nach Angaben des Handelsministeriums stiegen die Umsätze gegenüber dem Vormonat um 1,6 Prozent, nachdem sie im August um 0,1 Prozent gesunken waren. Die Umsätze ohne den Kfz-Sektor legten um 1,0 (August: 0,5) Prozent zu. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Zuwachsraten von 1,7 und 0,8 Prozent prognostiziert.
Stimmung der US-Verbraucher viel besser als erwartet
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Oktober viel stärker als erwartet aufgehellt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA stieg laut der ersten Umfrage auf 101,1 (September: 95,1) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf nur 95,3 Punkte prognostiziert.
Nordea: Fed hebt Zinsen trotz schwacher Preisdaten an
Die US-Notenbank wird ihren Leitzins nach Einschätzung von Nordea trotz der zuletzt etwas enttäuschenden Preisentwicklung anheben. "Der seit der Jahresmitte zu beobachtende Aufwärtstrend der Inflationsrate hält an", schreibt Volkswirt Johnny Bo Jakobsen in einem Kommentar. Dieser Trend gebe den "Falken und Gemäßigten" im Offenmarktausschuss FOMC Rückenwind, die die Inflationsschwäche zur Jahresmitte mit vorübergehenden Faktoren erklärt hatten. Jakobsen glaubt, dass die Fed die Inflationsdaten mit einiger Vorsicht interpretieren wird, weil sie von den jüngsten Hurrikans beeinflusst gewesen sein dürften.
ING: Fed erhöht im Dezember den Leitzins
ING ist nach Veröffentlichung von US-Inflations- und Konsumdaten der Ansicht, dass die Federal Reserve ihren Leitzins im Dezember anheben wird. "Das ökonomische Gesamtbild sieht gut aus, der Inflationsdruck steigt langsam, und die Sorgen der Fed wegen einer Überbewertung von Assets und über die Finanzstabilität war in Reden zuletzt prominenter vertreten, das macht eine Zinserhöhung im Dezember wahrscheinlich", schreibt Chefvolkswirt James Knightley in einem Kommentar. Wichtigstes Wachstums- und Stabilitätsrisiko ist seiner Ansicht nach eine Schließung von Regierungsbehörden.
Weidmann sieht Einigung bei Basel 3 nahe
Bundesbankchef Jens Weidmann erwartet eine baldige Einigung im Streit um die Bankenregulierung. "Ich gehe davon aus, dass in nächster Zeit eine Einigung auf Fachebene zustande kommt", sagte Weidmann am Rande der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds in Washington. Die USA verlangen, dass der nach internen Modellen errechnete Kapitalbedarf nicht unter die Grenze von 75 Prozent des nach einem Standard-Modell errechneten Werts fallen sollte. Europa dagegen hatte bis zuletzt auf 70 Prozent gedrängt. "Da gibt es eine substanzielle Annäherung", sagte der Bundesbankchef.
EU-Staaten einigen sich auf Verteilung von Klimaschutzanstrengungen
Die EU-Mitgliedstaaten haben sich sich auf eine Verteilung der Anstrengungen zum Erreichen der Klimaschutzziele bis zum Jahr 2030 verständigt. Die EU-Umweltminister beschlossen am Freitag in Luxemburg eine Lastenteilung für Bereiche, die noch nicht durch den Emissionshandel für Schwerindustrie und Energieerzeugung erfasst sind. Dazu gehören Gebäude, Abfallmanagement, Verkehr einschließlich Schiff- und Luftfahrt sowie Teile der Landwirtschaft und der Rest der Industrie.
Frankreich will militärische "Großmacht" bleiben
Frankreich will militärische "Großmacht" bleiben. Das sieht die neue Verteidigungsstrategie vor, die Ministerin Florence Parly am Freitag in Paris an Präsident Emmanuel Macron übergab. Damit reagiere die Regierung auf die "anhaltende Bedrohung" durch Terroristen und die "wachsende Instabilität vor den Toren Europas", etwa durch die Flüchtlingskrise und Unruheherde in der Ostukraine, im Nahen Osten und der Sahelzone.
Irakische Armee stößt in ölreicher Provinz Kirkuk gegen Kurdenkämpfer vor
Wenige Wochen nach dem kurdischen Unabhängigkeitsreferendum im Nordirak sind Truppen der Zentralregierung in der erdölreichen Provinz Kirkuk auf kurdische Stellungen vorgerückt. Ziel der Streitkräfte sei die Rückgewinnung von Militärstellungen, die sie vor drei Jahren an die kurdischen Peschmerga-Kämpfer verloren hätten, sagte ein irakischer General der Nachrichtenagentur AFP. Die kurdische Autonomieregierung versetzte tausende Peschmerga in Gefechtsbereitschaft.
Deutsche Wirtschaft warnt vor Isolation Irans
Die deutsche Wirtschaft hat sich vor der am Abend erwarteten Rede von US-Präsident Donald Trump zum Iran besorgt über eine mögliche Isolation des Landes gezeigt. "Die Rückkehr von Sanktionen wäre eine große Gefahr für die Wiedereingliederung des Landes in die Weltgemeinschaft", warnte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf.
Ost-Ausschuss traf Putin und Nasarbajew in Sotschi
Deutsche Unternehmensmanager haben mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über deutsch-russische Wirtschaftsprojekte gesprochen, wie der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft mitteilte. An dem Treffen am Donnerstagabend nahm den Angaben zufolge überraschend auch der kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew teil. Die Unternehmerdelegation, die vom Vorsitzenden des Ost-Ausschusses, Wolfgang Büchele, geleitet wurde, bestand laut einer Mitteilung aus 20 hochrangigen Vertretern deutscher Investoren in Russland.
Moskau warnt USA vor Abkehr von Iran-Atomabkommen
Russland hat am Freitag die USA vor einer Abkehr vom Iran-Atomabkommen gewarnt. Nach Angaben des Kreml würde dies einen großen Rückschlag in den internationalen Beziehungen und für die Bemühungen um die Nichtverbreitung von Atomwaffen bedeuten. Der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow warnte vor einem "eindeutigen Schaden" für die Sicherheit und Stabilität in der ganzen Welt.
Auch Norwegen und Schweden verlängern Grenzkontrollen
Auch Norwegen und Schweden verlängern ihre Grenzkontrollen bis weit ins kommende Jahr hinein. Wie beide Regierungen in am Freitag bekannt gewordenen Schreiben an die EU mitteilten, sollen die Kontrollen wegen Terrorgefahr sechs weitere Monate bis zum Mai 2018 aufrecht erhalten werden. Zuvor hatten schon Deutschland, Frankreich, Dänemark und Österreich die Verlängerung bis ins Frühjahr kommenden Jahres angekündigt.
Juncker warnt vor Dominoeffekt bei Unabhängigkeit Kataloniens
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat vor einem Dominoeffekt bei einer Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien gewarnt. "Wenn wir es zulassen (...), dass Katalonien sich abspaltet, werden andere dies auch tun", sagte Juncker am Freitag bei einer Veranstaltung in Luxemburg. "Das hätte ich nicht gerne. Ich hätte nicht gerne eine Europäische Union, die in 15 Jahren aus 98 Staaten bestehen wird". So könne die EU nicht mehr funktionieren.
Grüne wollen Ergebnis von Jamaika-Sondierungen schriftlich festhalten
Die Grünen dringen darauf, Ergebnisse der ab kommender Woche geplanten Sondierungen über ein Jamaika-Bündnis gemeinsam schriftlich festzuhalten. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt wies am Freitag in Berlin darauf hin, dass ihre Partei nach den Sondierungen auf einem Parteitag über die Aufnahme förmlicher Koalitionsverhandlungen entscheiden werde. Dieser Parteitag "muss natürlich etwas Schriftliches vorliegen haben".
Oberstes Gericht Südafrikas lässt Korruptionsverfahren gegen Zuma zu
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 13, 2017 13:00 ET (17:00 GMT)
Das Oberste Gericht Südafrikas hat den Weg für ein Korruptionsverfahren gegen Präsident Jacob Zuma freigemacht. Das Gericht wies am Freitag einen Einspruch des Präsidenten gegen ein Urteil aus unterer Instanz zurück, das eine Anklage gegen Zuma wegen des Verdachts auf die Annahme von Schmiergeld bei einem Rüstungsdeal für zulässig erklärt hatte. Die von Zuma angeführten Gründe für ein Aussetzen der Strafverfolgung seien nicht stichhaltig, entschieden die obersten Richter.
USA
Lagerbestände Aug +0,7%; (PROG: +0,6%) gg Vm
DJG/DJN/AFP/hab/jhe
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October 13, 2017 13:00 ET (17:00 GMT)
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