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Wehrbeauftragter schlägt Alarm wegen Sanierungsfall Bundeswehr

Von Christian Grimm

BERLIN (Dow Jones)--Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels, hat wegen des kläglichen Zustands der Bundeswehr Alarm geschlagen. In seinem Jahresbericht für 2017 beschreibt er, dass Material und Kriegsgerät der Truppe in vielen Fällen schrottreif und veraltet sind. Bei Heer, Marine und Luftwaffe sind viel weniger Panzer, Schiffe und Flugzeuge einsatzbereit als vorgesehen.

"Die Materiallage bleibt dramatisch schlecht, an manchen Stellen ist sie noch schlechter geworden", bemängelt der SPD-Politiker in Berlin. Am System des Hin- und Herleihens zwischen einzelnen Kasernen und Stützpunkten, um überhaupt einen kleinen Teil der Panzer und Kampfflugzeuge zum Laufen zu bringen, habe sich nichts geändert. Außerdem sind laut Bartels 21.000 Dienstposten von Unteroffizieren und Offizieren nicht besetzt. Er sprach von Überlastung und kreidete Regierung und Bundestag an, bisher die finanzielle Trendwende lediglich wortreich angekündigt zu haben. "Nur macht die Proklamation allein noch nichts besser", sagte Bartels.

Ein Kompendium des Mangels 
 

Die Bundeswehr soll nächstes Jahr die Führung der sogenannten Nato-Speerspitze in Osteuropa mit 5.000 bis 7.000 Mann übernehmen, die Russlands Ambitionen eindämmen soll. Doch der Jahresbericht ist gespickt mit Auflistungen gravierender Ausrüstungsmängel. Von den 244 eingeplanten deutschen Kampfpanzern sind derzeit nur 40 Prozent kampfbereit, alle sechs U-Boote der Marine liegen auf dem Dock und Jagdbomber können nicht abheben, weil dem Kerosin zu viel Biodiesel beigemischt war. Von den eingeplanten 15 Fregatten der Marine existieren heute nur neun. Daneben fehlt es an Zelten und wärmerer Winterbekleidung für die kälteren Gefilde in Osteuropa.

FDP-Chef Christian Lindner beklagte einen erbärmlichen Zustand der Armee "auf Kosten unserer Soldaten" und kündigte an, dass die Liberalen die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses beantragen wollen. Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, André Wüstner, kritisierte ebenfalls den Zustand des Materials. "Es ist definitiv schlimm und es fällt natürlich auch jeden Tag mehr auf. Wir haben Unmengen an Aufträgen, Einsätzen und einsatzgleichen Verpflichtungen", sagte der Chef der Soldatengewerkschaft im ARD-Morgenmagazin. Es müsse nun schnell mehr Geld locker gemacht werden. Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD vereinbart, den Streitkräften bis 2021 lediglich 250 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich zukommen zu lassen. Schon eine Erhöhung des Solds würde diese Mittel auffressen.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/chg/cbr

(END) Dow Jones Newswires

February 20, 2018 06:35 ET (11:35 GMT)

Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.

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