Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AIRBUS - Tom Enders, Konzernchef des Luftfahrtkonzerns Airbus, geht in die Offensive. Den Vorwurf, es gebe eine schwarze Kasse im Unternehmen, weist er im Interview mit dem Handelsblatt zurück. "Ich habe keine, und ich kenne keine", sagte er. "Bis zum Beweis des Gegenteils" gehe er davon aus, dass es definitiv keine schwarzen Kassen bei Airbus gebe. Um klare Antworten zu bekommen, stelle man den eigenen Laden auf den Kopf. Airbus sieht sich in mindestens vier Ländern mit Ermittlungen konfrontiert. Dabei geht es um Schmiergeldzahlungen beim Verkauf von Kampfflugzeugen ("Eurofighter"), aber auch von Verkehrsflugzeugen. Die Praxis, dass milliardenschwere Gegenschäfte für erhaltene Aufträge vereinbart werden, bestätigt Enders: "Ja, die gibt es immer noch im weltweiten Rüstungsgeschäft." (Handelsblatt S. 6ff)
AIRBUS - Wenn Airbus in der aktuellen Korruptionsaffäre für schuldig gesprochen wird, könnte der europäische Flugzeughersteller reihenweise öffentliche Aufträge verlieren. Der "Ausschluss von öffentlichen Ausschreibungen wäre unvermeidlich", sagte der Airbus-Verwaltungsratsvorsitzende Denis Ranque der Tageszeitung "Le Monde". Daher sei die Selbstanzeige des Unternehmens bei den britischen Behörden richtig gewesen. Der Airbus-Vorstandsvorsitzende Tom Enders ergänzte gegenüber der französischen Zeitung, dass eine "hohe Strafe nicht unmöglich" sei. "Wir wissen, dass all das auf dem Unternehmen lastet, doch wir haben keine Alternative", sagte der deutsche Manager. (FAZ S. 18)
MERCK - Stefan Oschmann, der Vorsitzende der Geschäftsleitung des Pharmakonzerns Merck, Darmstadt, zeigt sich selbstbewusst: "Die Erfolge sprechen für sich", sagte er in einem Interview. Merck ist zwar keineswegs frei von Sorgen und kämpft zum Beispiel mit schrumpfenden Umsätzen und Marktanteilen im hochprofitablen Geschäft mit Flüssigkristallen, dem Kern der Chemiesparte. Aber Oschmann hat auch einige gute Gründe, sein Unternehmen in solider Verfassung zu sehen. Durch die milliardenschweren Akquisitionen von Sigma-Aldrich und Millipore in Amerika hat Merck neben Pharma und Spezialchemie eine dritte starke Umsatzsäule im Geschäft mit Laborausrüstung aufgebaut, was ganz im Sinne der nach Risikodiversifizierung strebenden Inhaberfamilie ist. Und in der Pharmasparte könnte Merck ein echter Durchbruch gelungen sein. Zum ersten Mal seit vielen Jahren hat das Unternehmen aussichtsreiche neue Produkte, die aus den eigenen Laboren gekommen sind und nicht nur zugekauft wurden. In den vergangenen Monaten hat Merck von den zuständigen Behörden die ersten Zulassungen für das Krebsmedikament Bavencio und das zur Behandlung von multipler Sklerose eingesetzte Mittel Mavenclad bekommen. (FAZ S. 22)
REAL - Ausgerechnet die angeschlagene Supermarktkette Real greift Amazon an und zieht jetzt einen bundesweiten Lieferdienst für Lebensmittel auf. Doch ohne eine Einigung mit Verdi im Tarifstreit sind weitere Zukunftsinvestitionen fraglich. (Handelsblatt S. 34)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/pi/cbr
(END) Dow Jones Newswires
October 16, 2017 00:18 ET (04:18 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.