Thema heute:
Pkw brauchen die blaue Plakette
Unmittelbar vor Beginn der dritten Feinstaub-Saison in Stuttgart verweist der ACE auf die aktuellen Immissionsdaten. Ob am Neckartor oder an den vier weiteren Messstationen, die Luft ist nicht merklich sauberer geworden und weiterhin zu stark durch Stickstoffdioxid (NO2) und Feinstaub (PM10) belastet.
39 Feinstaub-Überschreitungstage wurden bis August 2017 am Neckartor gemessen, 2016 waren es 41 Tage, während maximal 35 Überschreitungstage pro Jahr zum Schutz der Gesundheit zugelassen sind. Auch die NO2-Werte haben sich nicht ernsthaft verbessert. Die baden-württembergische Landesregierung ist daher aufgefordert, ihre Anstrengungen zu intensivieren, damit die Gesundheit und die Mobilität der Menschen gesichert werden.
"Der öffentliche Nahverkehr muss stärker werden, das Angebot muss ausgeweitet und die Qualität verbessert werden. Dazu gehören insbesondere bessere Anschlussverbindungen. Denn erst wenn der Nahverkehr attraktiv ist, steigen die Menschen um, und zwar nicht nur an den Tagen von Feinstaubalarm", sagt man beim zweitgrößten deutschen Automobilclub ACE. "Darüber hinaus muss die Elektrifizierung des öffentlichen Verkehrs vorangetrieben werden. In Berlin, Köln oder Hannover fahren schon heute E-Busse. Warum nicht gerade auch im Stuttgarter Kessel?"
Langfristig ist die baden-württembergische Landesregierung aufgefordert, die Einführung der blauen Plakette auf Bundesebene voranzutreiben. Denn nur mit der blauen Plakette erhalten die Besitzer von sauberen und umgerüsteten Pkw, die auf der Straße die Schadstoffgrenzwerte einhalten, die Sicherheit, weiterhin fahren zu dürfen. Darüber hinaus gibt die blaue Plakette die Möglichkeit, den Verkehr gezielt zu steuern.
Das Credo der baden-württembergischen Landesregierung müsse also lauten: "Handeln statt Abwarten. Es darf jetzt keinen Stillstand geben."
An die Verbraucher appelliert der ACE, die Alternativen zum privaten Pkw auszuprobieren. Ob Carsharing, Bikesharing, Bus und Bahn, Fahrrad oder Pedelec, es gibt sie, die nachhaltigen Alternativen. Wer sie ausprobiert, kann die Vorteile erfahren und herausfinden, auf welchen Wegen auf das Auto verzichtet werden kann.
Pendler, die nicht auf das Auto verzichten können, sollten Fahrgemeinschaften testen. Man betont: "Nähme jeder bisher allein im Auto sitzende Pendler nur einen Mitfahrer mit, würden wir bei der Lösung der Verkehrsprobleme schon einen großen Schritt weiterkommen.".
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