BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung fordert von der Lufthansa
Die Lufthansa übernimmt für voraussichtlich etwa 210 Millionen Euro 81 von 134 Flugzeugen vor Air Berlin. Zudem können 3000 Beschäftigte zum deutschen Marktführer wechseln. Appelle nach mehr Engagement wies Lufthansa zurück.
Justizminister Heiko Maas (SPD) hatte am Donnerstag gefordert, dass der Konzern Air-Berlin-Kunden entgegenkommt, deren Tickets verfallen. "Es sollte im eigenen Interesse der Lufthansa liegen, sich jetzt möglichst kulant gegenüber den Kunden zu zeigen, und Air-Berlin-Tickets auf den von ihr übernommenen Strecken zu akzeptieren", sagte Maas den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Dies wäre ein wichtiges Signal, um Kundenvertrauen nicht zu verlieren.
Ähnlich äußerte sich der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller: "Viele tausend Air-Berlin-Kunden werden von ihrem Geld nichts mehr wiedersehen. Die Lufthansa sollte sich großzügig zeigen und Air-Berlin-Kunden die Gebühren für bereits gebuchte Tickets erstatten."
Bislang haben Air Berlin selbst, Berlin und Nordrhein-Westfalen angekündigt, sich an einer Transfergesellschaft zu beteiligen. "Einen vergleichbaren Einsatz würde ich mir auch von Bayern wünschen, wo ebenfalls viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor dem Verlust ihrer Arbeitsplätze stehen", sagte Barley.
Lufthansa erklärte am Donnerstag, man habe mit der Übernahme von großen Teilen von Air Berlin schon viel für deren Beschäftigte beigetragen. "Lufthansa hat sich mehr als jeder andere Akteur engagiert mit der Schaffung und Übernahme von 3000 Arbeitsplätzen und Investments von 1,5 Milliarden Euro zur nachhaltigen Sicherung dieser Jobs."
Am Donnerstagnachmittag kamen Beschäftigte zum dritten Mal zu einer Jobmesse in der Air-Berlin-Zentrale, wo dieses Mal Angebote der Berliner Verwaltung auf sie warteten. "Wir suchen rund 4000 Beschäftigte im Moment", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) im Abgeordnetenhaus. Bei Air Berlin gebe es viel Verwaltungs- und IT-Erfahrung, die auch für sie interessant seien.
Die Air-Berlin-Insolvenz erreicht derweil auch den Ferienflieger
Tuifly. 150 Stellen stehen dort nach Firmenangaben auf dem Spiel, da
die Airline des Reisekonzerns Tui
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AXC0213 2017-10-19/15:59