Von Christian Grimm
BERLIN/BRÜSSEL (Dow Jones)--Zum Abschluss des zweitägigen EU-Gipfels hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Großbritannien gedrängt, rasch finanzielle Zusagen auf den Tisch zu legen. "Wir haben ja in verschiedenen bilateralen Gesprächen deutlich gemacht, warum wir die finanziellen Dinge noch nicht als ausreichenden Fortschritt betrachten. Es ist sehr klar, was da noch zu ergänzen ist", sagte Merkel auf der Abschluss-Pressekonferenz in Brüssel.
Sie hoffe, im Dezember mit London in die zweite Phase der Brexit-Verhandlungen eintreten zu können, die sich um das künftige Verhältnis des Landes mit der EU drehen sollen. Darunter fällt vor allem ein weitreichendes Handelsabkommen. Vorher müsse aber Phase 1 der Gespräche beendet werden. "Es bleibt hier noch sehr, sehr viel zu tun", mahnte Merkel.
Premierministerin Theresa May hatte sich in ihrer Rede in Florenz dazu bekannt, finanzielle Lasten tragen zu wollen. Sie hatte jedoch eine konkrete Zahl oder Zusage vermieden. May wünscht sich eine zweijährige Übergangsphase, so dass das Vereinigte Königreich dem Staatenbund de facto erst 2021 den Rücken kehren würde. Diese Übergangsperiode nannte die deutsche Kanzlerin eine "interessante Idee". Über sie könne aber erst in Phase zwei der Gespräche diskutiert werden, meinte die CDU-Chefin.
Neben finanziellen Garantien streiten Großbritannien und die EU über die Ausgestaltung der künftigen EU-Außengrenze in Nordirland und die Rechte von im Vereinigten Königreich lebenden EU-Bürgern.
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October 20, 2017 07:44 ET (11:44 GMT)
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