(Neu: Am Ende des sechsten Absatzes wurde eine Mitteilung der EU-Kommission ergänzt.)
STUTTGART (dpa-AFX) - Im Fall des Kartellverdachts gegen die
deutsche Autoindustrie hat der Daimler
Der Kronzeuge in Kartellverfahren darf in der Regel auf den größten Nachlass bei Strafzahlungen bis hin zur kompletten Verschonung hoffen. Noch immer ist allerdings unklar, was an den Vorwürfen überhaupt dran ist.
"Mehr dürfen wir hierzu derzeit auf Grund des erwähnten Antrags auf Bußgeldimmunität nicht sagen", sagte Uebber. Daimler kooperiere weiterhin vollumfänglich mit den Behörden. Wann genau der Konzern den Antrag eingereicht hat und was er darin den Aufsehern preisgibt, wollte der Finanzchef auch auf Nachfrage nicht sagen.
Bei der EU-Kommission läuft derzeit eine Voruntersuchung zu den
Vorwürfen. BMW
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Sommer hatte es in
Medienberichten geheißen, dass auch der Volkswagen
Ein BMW-Sprecher sagte auf Anfrage, die EU-Kommission habe in dieser Woche Mitarbeiter zur Prüfung in die Münchner Konzernzentrale entsandt. Auch er betonte, dass die Kommission kein formelles Verfahren eingeleitet habe. Die Mitarbeiter hätten eine sogenannte Nachprüfung durchgeführt, BMW unterstütze die EU-Kommission bei ihrer Arbeit. Einzelheiten nannte der Sprecher nicht. Aufgrund der laufenden Prüfung werde BMW darüber hinaus nichts weiter sagen. Die EU-Kommission teilte mit, es habe eine "nicht angekündigte Prüfung" bei einem deutschen Autobauer gegeben. Namen nannte sie nicht.
Im Tagesgeschäft bei Daimler hinterlassen die immer neuen Bestwerte bei den Verkaufszahlen weiter ihre Spuren in der Bilanz. Hohe Kosten unter anderem für eine Rückrufaktion sowie die versprochenen Software-Updates bei Diesel-Fahrzeugen schmälern den Gewinn im dritten Quartal jedoch erheblich, wie der Konzern am Freitag ebenfalls bekanntgab. Daimler will insgesamt drei Millionen Diesel nachbessern, um den Schadstoffausstoß zu reduzieren. Außerdem ruft der Konzern mehr als eine Million Wagen wegen defekter Kabel in der Lenksäule zurück. Beides zusammen kostet die Stuttgarter gut eine halbe Milliarde Euro.
Während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um sechs Prozent auf rund 40,8 Milliarden Euro wuchs, ging der Gewinn vor Zinsen und Steuern um 14 Prozent auf rund 3,46 Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich blieben für die Aktionäre 2,18 Milliarden Euro übrig - 16 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Aktie stand am Nachmittag mit Abschlägen von knapp einem Prozent unter Druck.
Unmittelbar vor der Automesse IAA im September hatte Daimler ein milliardenumfassendes Sparpaket für Mercedes-Benz bis 2025 präsentiert, um Geld für Investitionen auf die Seite legen zu können. Außerdem hat der Vorstand inzwischen erste Schritte hin zu einer neuen Konzernstruktur beschlossen. Damit verbunden ist auch eine langfristige Jobsicherung für die Belegschaft./eni/DP/stb
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