
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EZB - Der Rat der Europäischen Zentralbank wird eine Verlängerung des umstrittenen Staatsanleihekaufs mit einem verringerten monatlichen Volumen beschließen. Das erwarten Ökonomen von der EZB-Sitzung an diesem Donnerstag. Die Mehrheit prognostiziert, dass die Käufe von derzeit 60 auf 30 Milliarden Euro halbiert werden. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage der Agentur Bloomberg unter Bankökonomen hervor. Das neue Volumen werde von Januar 2018 an für neun Monate gelten. (FAZ S. 19/SZ S. 20)
BREXIT - Der Brexit-Chefunterhändler der EU, Michel Barnier, hat sich für ein langfristig gutes und enges Verhältnis der EU zu Großbritannien ausgesprochen. "Die Partnerschaft mit Großbritannien liegt in unserem strategischen Interesse", sagte Barnier im Interview mit dem Handelsblatt und vier weiteren europäischen Zeitungen. Er verwies auf die "starken Sicherheitsbehörden, die große Armee und die bedeutenden diplomatischen Außenbeziehungen" des Vereinigten Königreichs. "Enge bilaterale Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien sind wichtig für die Stabilität des Kontinents", mahnte der Franzose. Zugleich äußerte er sich zuversichtlich, dass die EU-27 und Großbritannien verbliebene Streitpunkte über den Scheidungsvertrag bald ausräumen und noch vor Jahresende mit Verhandlungen über die künftige Partnerschaft beginnen können. (Handelsblatt S. 8f)
SPARPOLITIK - Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin ruft Union und FDP zu mehr finanzieller Solidarität mit europäischen Krisenländern auf. "Wir brauchen ein klares Bekenntnis zu Europa. Aber das muss dann auch über Lippenbekenntnisse hinausgehen", sagte Trittin. "Kein Staat darf aus der Europäischen Union herausgedrängt werden, wie es zum Beispiel die FDP fordert", sagte Trittin, der dem 14-köpfigen Verhandlungsteam der Grünen angehört. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
SPARPOLITIK - Das Bundesfinanzministerium versucht die milliardenschweren Ausgabenwünsche einer möglichen Jamaika-Koalition einzudämmen. So sprechen sich die Experten des Hauses dafür aus, in einem Koalitionsvertrag einen Finanzierungsvorbehalt einzubauen. Es habe sich "bewährt, bestimmte prioritäre Maßnahmen konkret festzulegen, die aus den vorhandenen Spielräumen zusätzlich finanziert werden sollen", heißt es in einem internen Papier. (Handelsblatt S. 10)
MEINUNGSTREND - Im aktuellen INSA-Meinungstrend gewinnen CDU/CSU (33 Prozent) und Linke (10 Prozent) im Vergleich zur Umfrage der Vorwoche jeweils einen Punkt hinzu. SPD (21 Prozent) und Grüne (9 Prozent) verlieren jeweils einen halben Punkt. FDP (10 Prozent) und AfD (13 Prozent) halten ihre Ergebnisse. Die sonstigen Parteien kommen zusammen auf 4 Prozent (- 1). Eine Jamaika-Koalition kommt also zusammen auf 52 Prozent, eine große Koalition auf 54 Prozent. (Bild)
AUTOMOBILINDUSTRIE - Während am Montag neue Durchsuchungen bei deutschen Automobilkonzernen stattfanden, hat die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager den Vorwurf zurückgewiesen, ihre Behörde führe einen Feldzug gegen die deutsche Autoindustrie. Ihre laufenden Voruntersuchungen wegen möglicher illegaler Kartellabsprachen deutscher Hersteller seien noch lange nicht so weit, dass daraus ein handfestes Kartellverfahren werden könne, sagte Vestager im Gespräch mit der FAZ am Montag in Brüssel. "Der ganze Fall ist viel komplizierter, als ihn manche darstellen", betonte die dänische Politikerin. Ihre Behörde müsse durch sehr gründliche Analyse der ihr bislang vorliegenden Informationen prüfen, welche Teile der Kooperation legal seien und welche möglicherweise nicht. "Bevor wir das Beweismaterial nicht komplett geprüft haben, können wir nicht sagen, was was ist." Deshalb benötige die Kommission noch erheblich Zeit, bis sie entscheide, ob gegen die Hersteller ein Kartellverfahren eröffnet werde. (FAZ S. 17/Handelsblatt S. 20)
INDUSTRIE-BÜNDNIS - Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) treten zum Jahresende aus dem Trägerkreis des Bündnisses Zukunft der Industrie aus. VDMA und ZVEI erklärten auf Anfrage übereinstimmend, dass man zwar aus dem Verein austrete, die Bündnisidee aber weit er ausdrücklich unterstütze. Hinter vorgehaltener Hand hört man in Industriekreisen jedoch, dass es erhebliche Unzufriedenheit mit der Leitung des Netzwerks gebe. (Handelsblatt S. 12)
PATENTE - Die Unternehmen in Deutschland sind weiter innovativ. Das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) rechnet in seiner Jahresprognose, die dem Handelsblatt vorliegt, für 2017 mit einer Rekordzahl von 68.000 Patentanmeldungen. Drei Viertel der Anmeldungen kommen aus dem Inland. Einen deutlichen Anstieg gab es bei den Themen Elektromobilität und Autonomes Fahren. (Handelsblatt S. 6)
NORD STREAM - Der Streit über den Bau der neuen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 wird nach Konflikten innerhalb der Europäischen Union auch die Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition in Deutschland beschäftigen. "Wir haben vor, das zum Thema zu machen", sagte der Chef der europäischen Grünen, der EU-Abgeordnete Reinhard Bütikofer. Deutschland müsse bereit sein, bei Projekten wie Nord Stream 2 "stärker auf die Bedürfnisse anderer europäischer Staaten einzugehen", forderten sie in ihrem Wahlprogramm. (SZ S. 20)
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October 24, 2017 00:18 ET (04:18 GMT)
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