Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Seitwärtsbewegung an Europas Börsen setzt sich am Dienstag im frühen Geschäft fort. Für den DAX scheint die Luft oberhalb der 13.000er-Marke weiter dünn, die Abgabebereitschaft auf diesem Niveau war zuletzt immer wieder hoch. Der Euro handelt mit 1,1760 Dollar wenig verändert und liefert somit keinen Impuls. Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 12.993 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es knapp 1 Punkt nach unten auf 3.608.
Viele Anleger schielen bereits auf die EZB-Sitzung am Donnerstag und halten sich eher zurück. Volkswirte erwarten, dass die EZB dann das Volumen des Anleihekaufprogramms ab Januar kommenden Jahres senken wird. Die Commerzbank geht von einer Halbierung der monatlichen Käufe auf dann 30 Milliarden Euro aus. Eine Reduzierung dürfte eingepreist sein, unklar ist allerdings wie lange die Währungshüter das Kaufprogramm noch laufen lassen werden. Am Anleihemarkt fallen die Kurse nach der Seitwärtstendenz vom Vortag. Die deutsche Zehnjahresrendite steigt von 0,43 auf 0,46 Prozent.
In den USA scheint derweil die nächste Leitzinsen für Dezember ausgemachte Sache zu sein. An der Börse wird dies aktuell mit einer Wahrscheinlichkeit von 98 Prozent eingepreist. Für etwas Verunsicherung sorgt derweil, dass US-Präsident Donald Trump in den nächsten Tagen verkünden will, wer der nächste Chef an der Spitze der US-Notenbank wird. Im Rennen sind offenbar fünf Kandidaten, darunter auch die als geldpolitische Taube geltende amtierende Notenbankchefin Janet Yellen.
BASF überzeugt beim Gewinn - Ausblick zu konservativ
Der Chemieriese BASF hat zwar durchweg gute Quartalszahlen vorgelegt, allerdings war die Entwicklung der Segmente dabei unterschiedlich. Bernstein führt die höher als erwartet ausgefallenen Zahlen auf das Chemie- und Ölgeschäft zurück, wohingegen der Bereich Spezialchemie hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Der Kurs gibt aber dennoch leicht nach um 1,1 Prozent, weil das Unternehmen trotz der unerwartet guten Zahlen an seiner Jahresprognose nur festhält und sie nicht erhöht.
Kräftig aufwärts um 5,7 Prozent geht es bei Covestro. "Das Geschäft bei Industrieunternehmen brummt", so ein Analyst. Die Zahlen des Kunstoffherstellers lägen alle oberhalb seiner Erwartungen. Neben den Geschäftszahlen hat Covestro außerdem ein Aktienrückkaufprogramm über 1,5 Milliarden Euro angekündigt.
Novartis hat für das dritte Quartal zwar überzeugende Zahlen vorgelegt, dennoch gibt die Aktie 1,3 Prozent nach. Möglicherweise stünden die Abgaben im Zusammenhang mit der Generikasparte, für die Novartis den Ausblick leicht nach unten genommen habe, heißt es. Zudem sei die Aktie im Vorfeld sehr gut gelaufen und außerdem habe Novartis die Entscheidung verschoben, was mit dem Augenheilkundegeschäft Alcon werden solle. Die strategische Überprüfung deutet darauf hin, dass die Schaffung eines eigenständigen Unternehmens über eine Kapitalmarkttransaktion zusätzlichen Mehrwert für die Aktionäre generieren könnte", so Novartis in seiner Mitteilung.
In Zürich schnellt der Kurs des Apple-Zulieferers AMS um rund 16 Prozent nach oben. Während die Umsätze der Schweizer eher am unteren Ende der Markterwartung ausgefallen sind, überzeugte die bereinigte Bruttogewinnmarge mit 41 Prozent. Im Sog von AMS ziehen Dialog Semiconductor um 3,4 Prozent an.
Randstad unter Druck
Randstad rutschen um über 5 Prozent ab. Das Zeitarbeitsunternehmen hat beim Vorsteuergewinn die Erwartung verfehlt. Der Kurs des Wettbewerbers Adecco büßt in Zürich 2,4 Prozent ein.
Deutsche Börse geben um 0,5 Prozent nach, etwas belastet von der Unsicherheit darüber, ob Carsten Kengeter Chef des Unternehmens bleiben wird. Das Amtsgericht Frankfurt hat nämlich eine Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen den Vorstandsvorsitzenden wegen des Verdachts auf Insiderhandel gegen Geldbuße in Höhe von 500.000 Euro abgelehnt.
Fuchs Petrolub überraschte am Montagabend mit einer Gewinnwarnung. "Die Aktie war vor der Gewinnwarnung bereits teuer", so ein Aktienhändler. Fuchs geben um 7,3 Prozent nach. Als "überraschend" bezeichnet ein Marktteilnehmer den Abschied von Leoni-CEO Dieter Belle. Er habe jüngst einen guten Job gemacht, was auch am Aktienkurs abzulesen sei. Weil der Markt darauf gesetzt habe, dass Leoni mit den Drittquartalszahlen den Ausblick anhebt, könnten einige Investoren nun verunsichert reagieren und Gewinne mitnehmen. Leoni verlieren 0,7 Prozent.
Im TecDAX gewinnen Morphosys 7 Prozent. Das Biotechnologieunternehmen hat für einen Antikörper von der US-Gesundheitsbehörde FDA den Status "Breakthrough Therapy Designation" erhalten. Damit werde einen frühere Zulassung wahrscheinlicher, heißt es im Handel.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.609,67 0,02 0,80 9,70 Stoxx-50 3.187,29 -0,09 -2,96 5,87 DAX 13.006,01 0,02 2,87 13,28 MDAX 26.105,71 0,21 55,90 17,65 TecDAX 2.509,65 0,41 10,18 38,52 SDAX 11.822,00 0,00 0,13 24,19 FTSE 7.517,08 -0,10 -7,37 5,24 CAC 5.394,63 0,15 7,82 10,95 Bund-Future 161,25 -0,40 0,72 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:44 Mo, 17:26 % YTD EUR/USD 1,1761 -0,01% 1,1762 1,1745 +11,8% EUR/JPY 133,65 +0,07% 133,56 133,59 +8,7% EUR/CHF 1,1588 -0,05% 1,1594 1,1585 +8,2% EUR/GBP 0,8911 +0,09% 0,8903 1,1223 +4,6% USD/JPY 113,64 +0,08% 113,56 113,75 -2,8% GBP/USD 1,3196 -0,10% 1,3210 1,3181 +7,0% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,82 51,9 -0,2% -0,08 -9,2% Brent/ICE 57,22 57,37 -0,3% -0,15 -2,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.278,04 1.283,43 -0,4% -5,39 +11,0% Silber (Spot) 17,03 17,07 -0,2% -0,03 +7,0% Platin (Spot) 924,45 925,50 -0,1% -1,05 +2,3% Kupfer-Future 3,22 3,19 +1,1% +0,03 +27,6%
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