FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) lässt ihrer Kritik nun Taten folgen und reicht Feststellungsklage gegen Linde ein. Die DWS ist der Auffassung, der von Linde gewählte Weg zu der geplanten Fusion mit Praxair sei fraglich und eine Entscheidung dieser Tragweite hätte den Aktionären im Rahmen einer Hauptversammlung zur Abstimmung vorgelegt werden müssen. Weil dies nicht der Fall gewesen ist, hat die DSW nun Klage beim Münchner Landgericht Klage auf Feststellung dieses Sachverhaltes eingereicht.
"In dem BCA (Business Combination Agreement), das dem Zusammenschluss zugrunde liegt, wird ein Fahrplan für die Schaffung des neuen Konzerns aufgestellt, der so tiefgreifende Änderungen für die Gesellschaftsstruktur der Linde AG zur Folge hat, dass es zwingend einen Hauptversammlungsbeschluss hätte geben müssen", erklärte Daniela Bergdolt, Vizepräsidentin der DSW. Zudem handele es sich bei dem BCA um einen verdeckten Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag.
Bei dem geplanten Zusammenschluss von Linde und Praxair haben die Münchner am Montag, einen Tag vor dem Ende der Annahmefrist, etwas Dampf aus dem Kessel genommen: Nun müssen nur noch 60 Prozent der Linde-Aktionäre ihre Aktien in die der neuen Holding Linde plc umtauschen. Vorher lag die angestrebte Hürde bei 75 Prozent, die bis zum 24. Oktober um Mitternacht erreicht werden sollte. Wegen der nun geänderten Angebotsunterlagen verlängert sich die Annahmefrist für das Tauschangebot um zwei Wochen bis zum 7. November. Im Endeffekt kann der Deal aber noch scheitern, wenn nach der gesetzlichen Nachfrist nicht eine Schwelle von 74 Prozent erreicht wird: Denn dann könnte der Zusammenschluss steuerlich und finanziell nicht mehr interessant sein.
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October 24, 2017 04:48 ET (08:48 GMT)
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