DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Eine Wasserfontäne zum Abschied: Wenn der
letzte NRW-Flieger der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin
Neues Schwergewicht am NRW-Himmel wird die Lufthansa
Als neuer starker Mann am Flughafen der NRW-Landeshauptstadt hatte Eurowings-Chef Thorsten Dirks vor einigen Tagen in Düsseldorf die Muskeln spielen lassen und die Zustände am Airport heftig kritisiert. Der frühere E-Plus- und Telefonica-Manager verteilte dabei dem Flughafen durchweg schlechte Noten - so bei den Sicherheitskontrollen für Fluggäste oder auch durch überlange Wartezeiten bei der Bereitstellung von Bussen zum Transport der Passagiere.
In einer Stellungnahme bemühte sich der Düsseldorfer Flughafen umgehend darum, seinen künftig wichtigsten Kunden zu beschwichtigen. Man habe selbst "allerhöchstes Interesse" an einer besseren operativen Ausgestaltung der Abläufe, hieß es da. Ein Flughafen-Sprecher verwies zudem auf die Abhängigkeit des Airports von externen Dienstleistern etwa im Sicherheitsbereich.
Hintergrund ist die aggressive Wachstumsstrategie der Billig-Airline, die nach der Übernahme von Teilen von Air Berlin nicht nur ihre Mitarbeiterzahl im kommenden Jahr bundesweit um 3000 auf 10 000 Beschäftigte kräftig aufstocken, sondern auch die Passagierzahlen von derzeit rund 32 Millionen auf über 40 Millionen deutlich in die Höhe schrauben will.
Das weckt Hoffnungen auch in Düsseldorf: "Wir werden die Lufthansa-Gruppe bestmöglich darin unterstützen, nachgefragte Strecken schnellstmöglich aufnehmen zu können", hieß es dazu in der Flughafen-Stellungnahme. Eine Kapazitätserweiterung des Flughafens sei nun mittel- und langfristig "wichtiger denn je".
Mit rund 21 600 Arbeitsplätzen spielt der Flughafen Düsseldorf heute nach eigenen Angaben eine wichtige Rolle im NRW-Arbeitsmarkt. Welche Jobchancen, die möglicherweise schon bald vor der Entlassung stehenden Air Berlin-Beschäftigten haben, ist dagegen weiter unklar. Knapp vier von zehn der rund 8000 Air Belin-Beschäfftigten kommen aus NRW, darunter vor allem Personal aus Kabine und Cockpit.
Bei einer möglicherweise entscheidenden Verhandlungsrunde am Mittwoch in Berlin ist auch die nordrhein-westfälische Landesregierung aufgerufen, ihren Beitrag zur Schaffung einer Transfergesellschaft zu leisten./uta/DP/zb
ISIN GB00B128C026 DE0008232125
AXC0036 2017-10-25/06:13