Die Experten von der Banken JPMorgan und Barclays haben ein gemischtes Zwischenfazit der Berichtssaison gezogen. In den USA, wo mehr als die Hälfte der Unternehmen ihre Quartalszahlen bereits veröffentlicht haben, bewerte er die Entwicklung als besser als erwartet, schrieb Aktienanalyst Mislav Matejka von JPMorgan in einer am Freitag vorliegenden Strategiestudie. In Europa jedoch, wo die Halbzeit noch nicht ganz erreicht ist, ergebe sich bislang ein durchwachsenes Bild. In Japan sei das Ergebnis derweil relativ enttäuschend.
Auf ein regional ähnliches Kräfteverhältnis kommt auch Emmanuel Cau von Barclays Research - allerdings mit einer insgesamt etwas trüberen Tendenz. In den USA sieht er in seiner ebenfalls am Freitag vorliegenden Studie mit Blick auf die Gewinn- und Umsatzentwicklungen die Erwartungen mehr oder weniger erfüllt, während er den Verlauf der Berichtssaison in Europa als "viel schwächer" wertet.
Insgesamt spricht laut Cau das international gemischte Bild dafür, dass sich der fundamentale Hintergrund für Aktien im vierten Quartal verschlechtert hat. Unternehmen blieben zwar auf Sicht des neuen Jahres generell optimistisch gestimmt, aber im Vergleich zu den vorangegangenen Quartalen hätten dieses Mal mehr unter ihnen ihre Prognosen gesenkt.
Entsprechend dürften die Gewinnschätzungen am Markt sinken, schrieb der Barclays-Experte, was auch die Kollegen von der UBS erwarten. Stratege Nick Nelson von der Schweizer Großbank senkte am Freitag seine Schätzung für das aktienbasierte Gewinnwachstum europäischer Unternehmen und verwies dafür auf inzwischen schwächere Prognosen für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone.
Dem Barclays-Experten Cau zufolge müssen gesenkte Gewinnerwartungen zwar kein Hindernis für Kursgewinne sein, zumal viele Anleger nach wie vor nicht investiert seien. Er glaubt aber, dass die Nachlese der Berichtssaison Kursanstiegen eher Grenzen setzen wird./tih/ck/mis
ISIN US2605661048 DE0008469008 EU0009658145 JP9010C00002
AXC0121 2019-02-08/12:37