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Öl weekly: Wahrscheinlichkeit einer OPEC-Abkommensverlängerung bei mehr als 70 %

"Wir sehen eine Verlängerung der Produktionskürzungen als erforderlich an, um eine nachhaltige Backwardation sicherzustellen", meint Rohstoffexperte Jan Edelmann.

Die Rally am Ölmarkt setzte sich in der vergangenen Woche ungebremst fort. Brentöl übersprang am Freitag erstmals seit Juli 2015 die Marke von 60 US-Dollar/Barrel und notiert gegenwärtig bei 61,5 US-Dollar. WTI stieg im Schlepptau auf ein 10-Monatshoch von 54 US-Dollar/Barrel. Robuste Ölfundamentaldaten und das dynamisch globale konjunkturelle Umfeld sind vorrangig für diesen Preisanstieg verantwortlich. So schreitet der globale Öllagerabbau weiter voran: Die OPEC-Staaten haben dank der starken Nachfrage nach Öl in diesem Jahr von bisher durchschnittlich 1,7 Mio. Barrel/Tag und der Produktionskürzungen bereits 70 % ihres Ziels erreicht (siehe Grafik). Das Ziel ist, die globalen Öllagerbestände auf den Fünfjahresdurchschnitt zurückzuführen.

Als zweiten Grund für den Sprung auf das Zweieinhalbjahreshoch sind auch die Kommentare des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman auszumachen, der eine Verlängerung des OPEC-Abkommens unterstützt. Der Markt preist gegenwärtig eine Wahrscheinlichkeit von über 70 % ein, dass das Abkommen bis Ende 2018 verlängert wird. Wir sehen eine Verlängerung der Produktionskürzungen als erforderlich an, um die globalen Öllagerbestände auch in 2018 nahe dem Durchschnittsniveau der vergangenen fünf Jahre zu halten, um somit eine nachhaltige Backwardation (Spotpreis > Futurepreis) sicherzustellen. Sollten sich die OPEC-Staaten wider Erwarten nicht für eine Verlängerung der Produktionskürzungen über Ende März hinaus entscheiden, sondern eine unmittelbare Rückkehr der OPEC und Russland zu ihren Marktanteilsstrategien verfolgt werden, ist mit einer starken Ausweitung der Fördermengen zu rechnen. Unseren Erwartungen zufolge könnte die durchschnittliche gemeinsame Produktion der OPEC-Staaten und Russland im kommenden Jahr 46,3 Mio. Barrel/Tag (~ die Hälfte der weltweiten Gesamtförderung) betragen. Dieses ungezügelte Wachstum der beiden Partner im kommenden Jahr würde ein Plus von 2 Mio. Barrel im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 bzw. 1 Mio. Barrel über der bisherigen Rekordförderung (Ende 2016) bedeuten. Dies erwarten wir und der Markt gegenwärtig jedoch nicht. Der Markt preist vielmehr eine Wahrscheinlichkeit von über 70 % ein, dass das Abkommen bis Ende 2018 verlängert wird.

Als dritten Aspekt sehen wir die Backwardation. Seit dem 20. September notiert die Brent-Terminkurve in Backwardation, was Ausdruck eines Marktes ist, in dem die Nachfrage größer ist als die tägliche Fördermenge und folglich Lagerbestände abgebaut werden müssen, um die Nachfrage zu decken. Folge der Backwardation ist auch ein Anstieg der spekulativen (Netto-) Long-Positionierungen institutioneller Anleger auf Rekordniveau. Dies stärkt tendenziell das vordere Ende der Terminkurve (also steigender Kassakurs). Wohingegen staatliche und private Ölförderer durch Hedging-Aktivitäten am hinteren Ende (drückt auf die Preise durch öffnen von Short-Positionen) die Backwardation zusätzlich verstärkten, die derzeit offensichtlich die Absicherungsaktivitäten der Ölkonsumenten überkompensieren. Wir gehen davon aus, dass diese Backwardation nachhaltig sein wird und auch dazu beitragen wird, dass wir in 2018 eine relativ enge Handelsspanne bei Brent von 54-58 USD/Barrel beobachten werden.


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