
FRANKFURT (dpa-AFX) - In der neuen Woche könnte die jüngste
Börsenparty unterbrochen werden. Nachdem der deutsche Leitindex Dax
Bislang jedoch herrscht unter den Anlegern noch Feierlaune. Denn
spätestens als die Europäische Zentralbank die lockere Geldpolitik
zur Stützung der Konjunktur verlängert hatte, ist auf dem
Frankfurter Börsenparkett wohl auch die letzte Skepsis gewichen.
Hinzu kommt der Rückenwind von der tonangebenden Wall Street
Der Dax nahm die letzten Hundertermarken fast im Handumdrehen. Dieser rasante Kursanstieg sorgt unter Experten zunehmend für Kopfschütteln: "Jetzt wird es abenteuerlich", urteilte etwa Analyst Markus Reinwand von der Landesbank Helaba. Die ausgelassene Stimmung an der Börse sowie die im historischen Vergleich sehr hohe Bewertung des Leitindexes könnten seiner Ansicht nach durchaus ein Anzeichen für eine Überhitzung des Marktes sein und damit nicht auf weiter steigende, sondern auf fallende Kurse hindeuten.
Etwas gelassener blieben die Experten der Weberbank. Unter anderem wegen der weltweit stabilen Konjunktur sind sie der Meinung, dass sich für Aktieninvestments weiterhin ein attraktives Bild ergibt.
Ob aber auch die Unternehmen den hochgesteckten Erwartungen der Anleger gerecht werden, muss sich in der neuen Woche erst noch erweisen. Bislang jedenfalls habe die Berichtssaison für das dritte Quartal eher enttäuscht, schrieben die Analysten der Commerzbank.
Schon am Montag beginnt der Zahlenreigen hierzulande unter
anderem mit den Resultaten des Karrierenetzwerkes Xing
Zur Wochenmitte öffnen dann mit dem Baustoffhersteller
HeidelbergCement
Am dichtesten gedrängt ist das Programm dann am Donnerstag mit
nicht weniger als 9 Unternehmen aus dem Dax. Es sind dies in
alphabetischer Reihenfolge die Konzerne Adidas
Zudem achten die Anleger auf die Geschäftszahlen von
Technologiewerten wie dem Telekommunikations-Experten Freenet
Wirtschaftsnachrichten hingegen dürften in der neuen Woche in den Hintergrund geraten. Noch am interessantesten aus Anlegersicht könnten am Montag die Daten zum Auftragseingang der deutschen Industrie im September sein, schrieben die Analysten der Commerzbank. Nach Auffassung von Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers, spricht die überschaubare Konjunkturagenda für eine Verschnaufpause an den Börsen./la/bek/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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AXC0011 2017-11-06/05:50