NEW YORK (Dow Jones)--Nur einem Tag nach dem Abbruch der Fusionsverhandlungen mit T-Mobile US hat Sprint eine strategische Partnerschaft mit Altice angekündigt. Altice ist der fünftgrößte US-Kabelnetzbetreiber und hat Assets rund um New York. Als Teil der Vereinbarung (MVNO-Deal) wird Sprint die Breitband-Infrastruktur von Altice nutzen, um sein landesweites Funknetz zu stärken. Altice darf dann Mobilfunk-Dienste unter Verwendung des Netzes von Sprint anbieten. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht bekannt.
MVNO-Deals sind in der Branche nicht ungewöhnlich, können aber riskant sein, da sie potenziellen Neueinsteigern den Einstieg in die drahtlose Kommunikation erleichtern.
Softbank stockt bei Sprint auf
Nach den geplatzten Fusionsträumen von T-Mobile US und Sprint will der japanische Mischkonzern Softbank seine Beteiligung an Sprint weiter aufstocken. Softbank hält bereits mehr als 80 Prozent an dem US-Mobilfunkanbieter und will nun weitere Aktien unter anderem über die Börse zukaufen. Die Beteiligung soll aber unter 85 Prozent bleiben, da sonst ein Übernahmeangebot für Sprint fällig werden würde.
"Wir gehen in ein neues Zeitalter, in dem Milliarden von neuen internetfähigen Geräten und Sensoren landesweit in den USA online gehen", sagte Softbank-Chairman und CEO Masayoshi Son. "Das uns weiterhin ein Weltklasse-Mobilfunknetz gehört, ist wesentlich für unsere Vision einer allgegenwärtigen Konnektivität." Sprint sei ein wichtiger Teil dieser Vision.
T-Mobile US und Sprint legen Fusionspläne zu den Akten
Die Deutsche Telekom und der japanische Mischkonzern Softbank haben Verhandlungen über eine Fusion ihrer Mobilfunktöchter beendet. Es konnte keine Einigung über die Rahmenbedingungen erzielt werden, wie der DAX-Konzern am Wochenende mitteilte. T-Mobile US, die in den vergangenen Jahren äußert erfolgreich Marktanteile gewonnen hat und die Ertragsperle des Bonner Konzerns ist, wird nun ihre Wachstumsstrategie alleine fortzusetzen.
Ein Zusammenschluss hätte die Nummer drei und die Nummer vier der US-Mobilfunkkonzerne zusammengebracht. Die beiden Unternehmen hätten als starke Nummer drei auf Augenhöhe mit den beiden Platzhirschen AT&T und Verizon agieren und diesen deutlich mehr Druck machen können. T-Mobile US kommt alleine auf einen Marktwert von rund 50 Milliarden US-Dollar und ist damit an der Börse etwa doppelt so viel Wert wie Sprint. In den vergangenen Tagen hatten Informanten allerdings bereits gesagt, dass der Milliardendeal vor dem Scheitern steht.
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November 06, 2017 01:56 ET (06:56 GMT)
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