Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Bundesbank geht nach den Worten ihres Vorstandsmitglieds Andreas Dombret davon aus, dass die gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten Deutschlands 2018 ausgelastet sein werden. Das würde für einen zunehmenden grundlegenden Inflationsdruck sprechen, weshalb Dombret - auch unter Verweis auf einen allmählich zunehmenden Preisdruck im Euroraum - einen schnellstmöglichen Ausstieg der Europäischen Zentralbank (EZB) aus ihrer ultralockeren Geldpolitik fordert.
Man müsse sich "vor Augen führen, dass Europa derzeit einen breit getragenen konjunkturellen Aufschwung erlebt. So wird laut unseren Prognosen die Output-Lücke in Deutschland im kommenden Jahr geschlossen", sagte Dombret bei einer Konferenz in Frankfurt laut vorab verbreitetem Redetext. Kurzfristig könnte die Wirtschaftsentwicklung bisherige Prognosen sogar noch übertreffen, fügte er hinzu.
Die Bundesbank hatte bei ihrer letzten gesamtwirtschaftlichen Vorausschätzung im Juni für 2017 einen kalenderbereinigten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,9 Prozent prognostiziert. Ökonomen erwarten derzeit ein Wachstum von über 2 Prozent. Die nächste Bundesbank-Prognose wird am 15. Dezember veröffentlicht.
"Der Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik muss also nach meiner festen Überzeugung so früh wie möglich stattfinden. Dafür werden wir uns als Bundesbank einsetzen", sagte Dombret. Allerdings ist die Kerninflationsrate des Euroraums zuletzt zwei Monate in Folge gesunken. Im Oktober lag sie nur noch bei 0,9 Prozent, und die Gesamtinflation betrug 1,4 Prozent. Für die nächsten Monate rechnet die EZB mit einem weiteren Rückgang der Gesamtinflation.
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November 10, 2017 06:00 ET (11:00 GMT)
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