FRANKFURT (dpa-AFX) - Die gescheiterte Verfassungsreform in
Italien hat dem deutschen Aktienmarkt am Montag nichts mehr anhaben
können. Nachdem der Dax
Die Mehrheit der Italiener hatte bei der Volksabstimmung am Sonntag eine Verfassungsänderung abgelehnt, mit der das System zweier gleichberechtigter Parlamentskammern abgeschafft und die Dauer von Gesetzesvorhaben verkürzt werden sollte. Allerdings war das Scheitern des Referendums bereits an den Märkten erwartet worden. Starke Kursschwankungen wie etwa bei der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten im November oder dem Brexit-Votum in Großbritannien im Juni blieben somit aus. Überdies wirkte der Ausgang der Bundespräsidenten-Wahl in Österreich zugunsten des Europa-freundlichen Alexander Van der Bellen beruhigend.
ERLEICHTERUNG ÜBER ÖSTERREICH
"Der Dax hat alle politischen Ereignisse mit der Wahl in Italien hinter sich gelassen und wie angekündigt war es fast egal, was herauskam", kommentierte Marktbeobachter Daniel Saurenz von Feingold Research. Nun könne die Weihnachtsrally beginnen.
Auch am breiteren Markt ging es wieder aufwärts: Der MDax
Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
BÖRSIANER: EZB DÜRFTE ES RICHTEN
Die Blicke richten sich nun auf die EZB, die am Nachmittag ihren Monatsbericht präsentiert und an diesem Donnerstag ihren Zinsentscheid bekannt geben wird. "EZB-Chef Mario Draghi hat in den Tagen voller Unsicherheit alle Gründe auf seiner Seite, geldpolitisch weiter auf dem Gas zu bleiben", schrieb Jochen Stanzl von CMC Markets.
Ähnlich sah es Dirk Gojny von der National-Bank: "Es dürfte nun einmal mehr die Aufgabe der EZB werden, für die Stabilisierung des Euroraums zu sorgen", kommentierte er. Vermutlich werde es nun aus dem EZB-Tower "den Auftrag geben, italienische Staatsanleihen einzukaufen, auch mehr als üblich", so Gojny.
BANKEN NACH REFERENDUM IM AUFWIND
Auf Unternehmensseite standen zu Wochenbeginn vor allem die krisensensiblen Banken nach dem Italien-Referendum im Fokus. Die Angst, dass die Gesundung der italienischen Geldinstitute mit ihren milliardenschweren faulen Krediten nun noch schwieriger werden dürfte, hatte vor dem Wochenende den Finanzsektor europaweit belastet.
Am Montag setzten hierzulande die Aktien der Deutsche Bank
Die Dax-Spitzenplätze sicherten sich mit einem europaweit starken Branchentrend die Autoaktien mit Gewinnen von teils mehr als zweieinhalb Prozent.
Frische Kaufempfehlungen für mehrere Chemietitel durch die
US-Investmentbank Merrill Lynch belebten deren Kurse:
BASF-Anteilsscheine
VOSSLOH GEHT EINKAUFEN
Aktien des Verkehrstechnikkonzern Vossloh
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---
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